TrajanFoto: Huch!! & friends, 2014

Trajan

Die Spieler entsenden in Trajan ihre Figuren in sechs verschiedene Aktionsbereiche, um Siegpunkte zu sammeln und die Bedürfnisse der Bevölkerung zu stillen. Der zentrale Spielmechanismus erinnert an das Spiel Mancala.

Bewertung

Durchschnitt: 5 von 5 (4 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen, besonders gut mit 3 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
60 - 90 Minuten
Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 2012 (Rang: 2)
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Sonstiges, Jeder gegen jeden
Thema:
Altertum, Europa, Italien

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2011

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Trajan: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Trajan' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Trajan – römischer Kaiser und nun als Krönung auch noch Brettspiel. Die Spieler entsenden ihre Figuren in sechs verschiedene Aktionsbereiche, um Siegpunkte zu sammeln und die Bedürfnisse der Bevölkerung zu stillen. Zentrale Instrumente der Machtausübung stellen die Spielertableaus dar, auf denen bunte Holzwürfelchen im Kreis umverteilt werden müssen um eine bestimmte Aktion ausführen zu dürfen.

Der Aktionskreis eines Tableaus besteht aus sechs Feldern, die zu Beginn mit jeweils zwei Holzsteinen belegt sind. In einem Spielzug werden alle Steine eines Feldes genommen und gleichmäßig auf die folgenden Felder verteilt. Das letzte besetzte Feld bestimmt die durchführbare Aktion (Hafen, Forum, Militär, Trajan, Senat, Bau), während die Anzahl der Steine den Fortschritt des Zeitmarkers vorschreibt.
Wer den Hafen wählt, darf Warenkarten nachziehen, auslegen oder gegen Siegpunkte an einem der drei Schiffe abgeben – der jeweils Erste erhält dabei einen dicken Bonus. Im Forum kann ein beliebiges ausliegendes Forumsplättchen genommen werden, die zahlreiche einmalige Extras liefern. Auch beim Bau wird ein Plättchen erworben, das jedoch sofort Siegpunkte liefert und durch einen Arbeiter auf dem Plan ersetzt werden muss. Gegebenenfalls müssen zunächst neue Figuren in das Arbeiterlager gebracht werden, zudem dürfen ab dem zweiten Gebäude nur benachbarte Felder besetzt werden.

Auch beim Militär gibt es Bedarf für Spielfiguren, die hier die Rolle von Legionären übernehmen. Mit der Militär-Aktion kann entweder der eigene Feldherr in eine benachbarte Provinz ziehen (Dies bringt Punkte und Plättchen!), einen Legionär zum Feldherrn nachrücken lassen oder eben eine neue Figur rekrutieren. Anwesende Legionäre anderer Spieler reduzieren nämlich die möglichen Siegpunkte, die ein Feldherr sich einverleiben kann.

Im Senat werden einfach nur ein Marker vorwärts gezogen und (steigende) Siegpunkte notiert. Die beiden Spieler mit dem höchsten Einfluss zum Ende eines „Quartals“ erhalten zudem die beiden ausliegenden Bonustafeln, die gegen Spielende für weitere Punkte sorgen. Ein Quartal besteht aus vier Umrundungen des Zeitsteins, der nach den ersten dreien sogenannte Bedürfnisplättchen aufdecken lässt. Diese „Bedürfnisse“ sind einfach nur Symbole, die die Spieler irgendwie sammeln sollten. Entsprechende Forumsplättchen können zwar abgegeben werden, bequemer lassen sich die Wünsche der Bevölkerung jedoch durch permanente Trajansplättchen erfüllen. Und diese gibt es durch die sechste Aktionsmöglichkeit – Trajan. Jeder Spieler kann zwar nur bis zu sechs dieser praktischen Plättchen auf seinem Aktionskreis unterbringen, jedoch gibt es jedes Mal erneut Punkte sowie eine Sonderaktion, wenn auf dem gewählten Aktionsfeld die geforderten beiden Aktionssteine liegen.

Nach vier Durchgängen gibt es noch einmal Punkte für Warenkarten, Arbeiter, Legionäre, Sätze von Bauplättchen mit gleichen Symbolen sowie die gesammelten Bonustafeln. Dann gewinnt der reichste Spieler mit den meisten Siegpunkten.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Trajan in Ausgabe 6/11 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Trajan' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Vom römischen Kaiser bis zum Erstlingswerk des Ammonit Verlags benötigte Trajan fast 2.000 Jahre. Die Spieldauer fällt da etwas moderater aus, hängt aber stark von der Grübelaffinität der Spieler ab. Denn bei Trajan lässt sich vortrefflich grübeln, da praktisch jede Aktion sofort Punkte liefert. Punkte, Punkte, Punkte! Nehme ich nun die vier über das Gebäude oder marschiere ich in Provinz XY ein? Oder doch besser im Forum investieren, weil die Bonusplättchen interessant scheinen? Oder lege ich doch mehr Wert auf die Planung des übernächsten Zuges und bereite die benötigte Verteilung der Aktionssteine vor?

Bei so vielen Möglichkeiten fällt die Entscheidung schwer. Sind die ersten Bedürfnismarker offenbart, gibt es zumindest schon mal ein paar offensichtliche Ziele. Trotzdem bietet Trajan so viele verschiedene Handlungsmöglichkeiten, dass das Abschätzen der eigenen Möglichkeiten schwer fällt und die strategischen und taktischen Varianten auch in Dutzenden Partien nicht ausreichend ausgelotet werden können. Einen Ausgleich leistet der Zeitmarker, der förmlich im Kreis herum rast, da er für jeden einzelnen verteilten Aktionsstein fortbewegt wird. Dies hat zur Folge, dass in einem einzelnen Quartal pro Spieler nur etwa 10-11 Aktionen durchgeführt werden können, mit denen drei Bedürfnisse gestillt werden sollen. Das ist nicht unmöglich – aber herausfordernd.

Autor Stefan Feld hat es also wieder einmal geschafft, einen neuen Mechanismus einzuführen, den Spielern mit Bestrafungen zu drohen und gleichzeitig einen neuen anspruchsvollen Verlag zu unterstützen. Mit Ammonit Spiele ist jedenfalls ein neuer hoffnungsvoller Stern am Spielehimmel aufgegangen.

Fazit

Trajan steht auf einer Stufe mit Spielen wie Macao oder Im Jahr des Drachen, weist allerdings eine noch größere Flexibilität auf. Es gibt so viel zu tun, überall Punkte zu sammeln und so viele komplexe Abhängigkeiten im Auge zu behalten, dass eine klare Strategie unmöglich erscheint. Der neuartige Aktionsmechanismus lädt zwar zum Grübeln ein, bietet aber ganz neue Perspektiven zur Zug-Planung. Und das bedeutet? Genau: Revanchepartie!

Trajan Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Huch!! & friends, 2014
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