CreationaryFoto: Ludoversum

Creationary

Creationary: Was haben die Mitspieler da nur wieder gebaut? Wer dies richtig errät, bekommt dafür Punkte. Ebenso wie der Bauherr, dem es gelungen ist sein Objekt anschaulich darzustellen.

Bewertung

Durchschnitt: 4.3 von 5 (4 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
3 - 8 Personen, besonders gut mit 3 Spielern
Alter:
ab 7 Jahren
Dauer:
30 - 60 Minuten

Spieltyp

Genre:
Bastelspiel, Sonstiges, Jeder gegen jeden
Thema:
Abstrakt

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Verlag:
Erscheinungsjahr:
2009

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Creationary' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Was haben die Mitspieler da nur wieder gebaut? Wer dies richtig errät, bekommt dafür Punkte. Ebenso wie der Bauherr, dem es gelungen ist sein Objekt anschaulich darzustellen.

Creationary kann in vier verschiedenen Varianten gespielt werden. Wie oft geraten wird und wie viele Runden gespielt werden, legen die Spieler selbst fest. Das Grundprinzip aller Varianten lautet: Ein Objekt von vier auf einer Karte dargestellten Kategorien (Natur, Gebäude, Fahrzeuge, Dinge) muss nachgebaut werden. Welches der vier dies ist, wird durch den Lego-Würfel bestimmt. Neben den vier Kategorien kann dieser auch die Joker-Seite oder einen Verdoppler zeigen. Beim Verdoppler werden die zu vergebenen Punkte verdoppelt, zudem entscheidet der linke Nachbar, welche Kategorie genommen wird. Der Joker erlaubt dem aktiven Spieler, einen beliebigen Begriff aufzuschreiben und völlig unabhängig von einer Karte zu bauen.

Variante 1 funktioniert nach dem üblichen Partyspiel-Prinzip: Einer baut und alle anderen müssen raten. Wer richtig liegt erhält dafür einen Punkt, ebenso der Erbauer.

Bei Variante 2 von Creationary wird dies umgekehrt: Einer muss raten, während alle anderen bauen. Auch hier gibt es wieder Punkte für Konstrukteur und Ratefuchs.

Variante 3 ist nicht anderes als die Team-Variante der ersten. Hier raten dann eben nicht mehr alle anderen, sondern nur noch die eigenen Teammitglieder.

Die kooperative Variante 4 kommt gänzlich ohne Konkurrenzdenken aus. Hier wird innerhalb eines Zeitlimits einfach nur die Zahl der erkannten Bauwerke festgehalten. 

Zusätzlich steht es den Spielern frei, beispielsweise die zu vergebenden Punkte an die in drei verschiedenen Stufen vorliegenden Aufgabenkarten anzupassen oder die Würfelseiten zu verändern.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Creationary' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Meinung

„Creationary“ – ein Titel, der Hoffnung weckt. Denn was liegt näher, als die Kernkompetenz des Lego-Universums, das Konstruieren von Miniatur-Abbildungen zu allerlei Dingen mit einem Partyspiel zu verknüpfen, bei dem es um genau das geht: Dinge zu umschreiben? Doch leider gelingt es Lego hier nicht, seine Stärken auszuspielen. Dies hat eine Menge verschiedener Ursachen, die in Summe ein eher begeisterungsloses Gefühl zurücklassen. Da ist zum Ersten die Tatsache, dass das Regelwerk lückenhaft wirkt, eher wie ein Sammelsurium von unausgereiften Ideen. Wer beispielsweise die zweite Variante ausprobieren möchte, stolpert unweigerlich über die Frage, wie viele Objekte denn erraten werden dürfen und wie lange das gehen darf. 

Einigen sich die Spieler grundsätzlich auf ein Zeitlimit (egal bei welcher Variante), zeigt sich eine erstaunliche Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und Realität. Denn mit Lego-Steinen lassen sich eben nicht innerhalb weniger Sekunden erkennbare oder gar gute Objekte basteln, sodass die Kunstwerke entweder ziemlich misslungen aussehen, oder die Wartezeiten der Mitspieler einfach zu groß werden.

Das Fehlen einer erfahrenen Spieleredaktion macht sich auch noch an andere Stellen bemerkbar, beispielsweise bei den Objektabbildungen auf den Karten. Statt Begriffe zu verwenden, sind auf den Karten mittelmäßige Zeichnungen zu finden, die zwar für internationale Versionen nicht übersetzt werden müssen, gleichzeitig aber viele Fragen aufwerfen. Gilt „Auto“ jetzt als korrekte Antwort für einen Buggy? Muss der Konstrukteur den Unterschied überhaupt kennen und Erkennen, bzw. ist er in der Lage die feinen Unterschiede darzustellen? Besonders unschön ist, dass manch Objekte nicht einmal richtig klar sind, bzw. dass den Spielern überhaupt keine richtige Bezeichnung zu dem abgebildeten Ding einfällt. Wie soll so etwas erraten werden, wenn nicht durch wilde Umschreibungen?

Dass das Tiefziehteil des Baukastens die Steine zwar nach Farbe und Funktion teilen lässt, aber eine waagerechte Lagerung oder zusätzliche Ziptüten erfordert, ist da gänzlich nebensächlich. Denn schnell stellen die Spieler fest, dass sie mit den Legosteinen lieber etwas ganz anderes machen wollen, als ein Partyspiel zu spielen. Sie wollen bauen. Zumindest die männlichen Teilnehmer. Und die finden hier auch jede Menge Material für tolle Ideen, von wilden Fahrzeugkonstruktionen über Militärmaschinerie bis hin zu friedlichen Gebäuden. Denn hier liegt die wahre Stärke von Lego, die dafür sorgt dass kaum ein Besitzer des Spiels es wieder loswerden möchte.

Fazit

Creationary fördert freies Bauen mit Legosteinen wie keine andere Lego-Packung, da die beiliegenden Teile breit gefächert sind und keine Bauvorlage existiert. Als Partyspiel taugt Creationary zumindest in der vorliegenden Form leider weniger, obwohl das Interesse daran zumindest groß ist. Mit ein wenig Kreativität lassen sich aber sicherlich gut spielbare Varianten entwickeln, die dann allerdings ein wenig mehr Zeit beanspruchen als die angegebenen 30-60 Minuten.

Creationary Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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