SchinderhannesFoto: Ludoversum

Schinderhannes

In Schinderhannes versuchen die Spieler die verschiedenen Verbrechen aufzuklären und herauszufinden, an welchem der 16 Orten im Taunus sich diese ereignet haben. Wer dadurch mehr Punkte erzielt, gewinnt.

Bewertung

Durchschnitt: 3.3 von 5 (4 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
1 - 4 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 9 Jahren
Dauer:
30 - 60 Minuten
Erweiterungen:
Schinderhannes: Julchen
Schinderhannes: Schwarzer Peter - Promokarte
Schinderhannes: Mainzer Holzturm
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Schlussfolgerungsspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Polizei, Neuzeit, Europa, Deutschland, Hessen, Gesellschaft

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2009

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Schinderhannes' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Zwischen 1796 und 1803 trieb der als Schinderhannes bekannte Verbrecher Johannes Bückler im Taunus sein Unwesen. Sechzehn verschiedene Vergehen in den umliegenden Ortschaften werden ihm zur Last gelegt, doch welche Tat ereignete sich wo? Dies herauszufinden ist Aufgabe der Spieler, denen dafür 76 Hinweiskarten zur Verfügung stehen.

In jeder der sechzehn Ortschaften des Spielplans wurde genau ein Verbrechen begangen. Durch das Ausspielen einer Hinweiskarte werden entweder Hinweismarker einer neuen Art platziert oder bereits ausliegende durch die präzisierende Formulierung des Textes entfernt. Entfernte und nicht mehr benötigte Marker erhalten die Spieler sofort als Punktechips.

Neben dem Ausspielen einer Karte darf zusätzlich auch eine weitere abgeworfen werden -dies macht z.B. dann Sinn, wenn sie nicht mehr angewendet werden kann. (Nicht mehr anwendbare Karten der beiden Nachziehstapel werden dagegen automatisch aus dem Spiel entfernt.) Am Ende eines Zuges wird dann die gleiche Kartenzahl wieder nachzogen. Wird auf das Ausspielen einer Karte verzichtet, dürfen beliebig viele abgeworfen und eine zusätzliche nachgezogen werden.

Vier verschiedene Kartentypen ermöglichen eine unstatische Verwendung: Deliktkarten schränken einen Delikt auf vier spezielle Ortschaften ein, Gruppenkarten auf eine Hälfte des Spielplanes –jedoch darf zwischen vier Delikten gewählt werden. Bezirkskarten regeln das Nachbarschaftsverhältnis zweiter Taten und Ortschaftskarten reduzieren die möglichen Vorkommnisse in einem bestimmten Ort auf vier.

Gruppen- und Bezirkskarten können erst gespielt werden wenn die verfügbare Markermenge ausreicht um den Delikt einzugrenzen, Ortschaftskarten erfordern das Vorhandensein von Markern im bezeichneten Ort. Wird ein Tathergang eindeutig auf eine Ortschaft eingeschränkt, erhält dieser eine „Tatscheibe“, was das Platzieren weiterer Marker dort unterbindet. Das Spiel endet sobald alle Delikte zugeordnet wurden oder alle Karten gespielt bzw. abgelegt wurden. Wer in Schinderhannes die meisten Punktechips sammeln konnte, gewinnt.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Schinderhannes in Ausgabe 2/10 rezensiert und umgerechnet mit 3 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Schinderhannes' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Schinderhannes ist ein Remake des Deduktionsspiels Old Town vom selben Autor und Verlag. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist Schinderhannes jedoch deutlich ansprechender gestaltet. Die Spielplan ist um Klassen schöner, und auch asymmetrischer als es bei Old Town der Fall war. Zwar muss an ein, zwei Stellen auf mögliche Logikfehler geachtet werden, doch rechtfertigt der atmosphärische Gewinn dies allemal. Zu möglichen Logikfehlern gehört beispielsweise die Einschränkung auf Nachbarorte in einem angrenzenden Bezirk bei Orten, die überhaupt keinen direkt benachbarten Bezirk haben.


Durch die Auswahlmöglichkeiten der meisten Karten verläuft jede Partie anders. Meistens muss man sich zwar auf einen oder zwei Siegpunkte pro Aktion beschränken, doch wer im richtigen Moment die passende Karte auf der Hand hält, darf sich manchmal auch über noch mehr freuen. Der Glücksfaktor stört jedoch nicht, vielmehr ist es der deduktive Aspekt, der Schinderhannes zu einem seltenen Vertreter seines Genres macht. Denn Schinderhannes macht nichts anderes, ausschließlich Deduktion. 

Im Verlauf einer Partie reduzieren sich zwangsweise die Handlungsoptionen kontinuierlich. Manchmal ist es deshalb ratsam, rechtzeitig bestimmte Karten auszuspielen, bevor diese unbrauchbar werden und abgeworfen werden müssen. Ein Passen kann nützlich sein um dauerhaft eine Handkarte mehr zu erhalten -davon sollte aber nicht übermäßig Gebrauch gemacht werden, da sonst die Mitspieler nicht mehr einzuholen sind.

Neben vier Soloaufgaben beinhaltet die Anleitung übrigens auch einen sehr lesenswerten historischen Anhang, der über die Geschehnisse vor 200 Jahren ausführlich informiert.

Fazit

War Old Town noch etwas unbeholfen produziert, bügelt Schinderhannes die Schwächen seines Vorgängers gekonnt aus und zeigt, wie ein Deduktionsspiel aussehen muss. Dass in einem solchen überlegt und kombiniert werden muss, liegt in der Natur der Sache und macht Schinderhannes deshalb auch nicht gleich zu einem Familienspiel. Aber zu einer erfrischend geradlinigen Herausforderung, die ganz ohne Würfel und Pöppel auskommt.

Schinderhannes Bild 1 Spielkarten (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: KAS, CC0 1.0
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