Vasco da GamaFoto: Ludoversum

Vasco da Gama

Unter der Schirmherrschaft von Vasco da Gama versuchen die Spieler als reiche Reeder Ruhm und Reichtum zu ernten, indem sie Mannschaften anwerben, Schiffe bauen und diese zu den fernen Häfen in Afrika und Indien senden.

Bewertung

Durchschnitt: 3 von 5 (1 Bewertung)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen, besonders gut mit 3 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
60 - 120 Minuten
Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 2010 (Rang: 2)
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Einsetzspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Schiffe, Neuzeit, Europa, Portugal, Wirtschaft, Transport und Verkehr

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2009

Regelfragen

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Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Vasco da Gama' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Unter der Schirmherrschaft von Vasco da Gama versuchen die Spieler als reiche Reeder Ruhm und Reichtum zu ernten, indem sie Mannschaften anwerben, Schiffe bauen und diese zu den fernen Häfen in Afrika und Indien senden.

In zwei getrennten Handlungsphasen werden bei Vasco da Gama pro Runde zunächst einzelne Aktionen reserviert und schließlich ausgeführt. Dafür stehen jedem Spieler vier Handlungsscheiben zur Verfügung, die reihum auf begrenzte Plätze in vier Sektionen des Spielplans eingesetzt werden. Zu jeder Scheibe wird eine von 20 Zahlensteinen gesetzt, die die spätere Reihenfolge der Durchführung definieren. Doch die Zahlenscheiben haben noch eine zweite Bedeutung, denn manche Aktionen sind kostenlos. Das Schatzplättchen der aktuellen Runde gibt nebenbei das Zahlenplättchen vor, ab dem die Aktionen kostenfrei durchführbar sind. Alle vorherigen Aktionen kosten umso mehr Münzen, je früher sie durchgeführt werden. Dummerweise wird diese für die kostenlosen Aktionen wichtige Startnummer zwischen den beiden Phasen durch das Schatzplättchen der Folgerunde um bis zu +-3 Felder modifiziert, was bei der Wahl der Nummern berücksichtigt werden sollte. Dafür darf aber auch auf eine Aktion komplett verzichtet werden. Dafür erhält man dann so viele Münzen, wie an der Reihe der jeweiligen Nummer angegeben ist.

Im Rekrutierungsbereich können Crewmitglieder und Kapitäne angeworben werden. Während die verschiedenfarbigen Crewmitglieder von allen Mitspielern angeworben werden können, stehen die Kapitäne in Spielerfarben zur Verfügung. Crewmitglieder werden nach Anzahl angeworbener Crewfarben bezahlt, Kapitäne nach Anzahl angeworbener Seeleute. Ein Kapitän und eine bestimmte Anzahl verschiedenfarbiger Crewmitglieder wird wiederum benötigt, um ein im Projektbereich erworbenes Schiff zu bemannen. Allerdings gibt es dort auch einen Sonderfall, der zwar ein paar Münzen teurer ist, dafür die Mannschaft gleich mitliefert.

Vollständig ausgestattete Schiffe können im Navigationsbereich zu Wasser gelassen werden. Jedes Schiff verfügt über eine bestimmte Seetüchtigkeit, die in Werten zwischen 4 und 11 abgebildet ist. Wenn in See gestochen wird, darf einer der sechs Häfen ausgewählt und angelaufen werden. Vorausgesetzt dort ist noch ein Ankerplatz frei, der nicht größer als die Seetauglichkeit des Schiffes ist. Je ferner der Hafen, desto mehr Plätze gibt es, desto besser müssen die Schiffe sein und desto geringer fällt die sofortige Belohnung aus, die der Reeder dafür erhält. Umgekehrt verhält es sich in den Häfen mit den Punkteboni. Am Ende jeder Runde werden nämlich nicht nur Punkte und Münzen für die jeweiligen Schiffe zur See geerntet, sondern auch volle Häfen überprüft. Sind alle Ankerplätze eines Anlaufpunktes gefüllt, segeln sämtliche Schiffe dort weiter zum nächsten Hafen. Schiffe die dort keinen Platz mehr finden werden aufgelöst und ihr Kapitän dem Reeder zurückgegeben. Zuvor erhält jedes Schiff jedoch einen ordentlichen Punktebonus, der von Hafen zu Hafen inkrementell um je Eins steigt.

Neben diesem Hauptmechanismus lassen sich über den Charakterbereich bei Vasco da Gama noch einige andere Aktionen durchführen. Neben zwei Münzhaufen befinden sich dort nämlich vier Charaktere mit Sonderfähigkeiten, die bereits zu Spielbeginn unter den Teilnehmern verteilt werden. Mit dem Anführer werden zusätzliche Siegpunkte gesammelt und die Startspielerposition übernommen, der König liefert einen zusätzlichen Aktionsstein, mit dem Priester kommt eine fünfte Crewfarbe ins Spiel und der Händler schickt ein neutrales Handelsschiff zu einem Hafen nach Wahl. Damit lässt sich nicht nur einmalig der jeweilige Hafenbonus kassieren, sondern auch bestimmte Hafenkonstellationen erzwingen.

Nach insgesamt fünf Runden endet Vasco da Gama mit weiteren Zusatzpunkten für fertig ausgestattete Schiffe und Restkapital. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Ruhmespunkten.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Vasco da Gama in Ausgabe 1/10 rezensiert und umgerechnet mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Vasco da Gama' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Die atmosphärische Gestaltung des Spielplans und die dazugehörige Ausstattung können sich sehen lassen. Vasco da Gama verspricht bereits auf den ersten Blick viel, was größtenteils dann auch inhaltlich gehalten werden kann. Viele interessante, neue Mechanismen wurden eingebaut und zu einem funktionierenden Gesamtwerk verzahnt. Die Zugreihenfolge, die Abwägung der Aktionskosten, die Bezahlung der Seeleute, die Punktevergabe in den Häfen, die Charakterboni. Dass das Ganze damit auch ein wenig überfrachtet ist, sollte von den Spielern von Anfang an bedacht werden um eine Enttäuschung zu vermeiden. Vasco da Gama erfordert die volle Aufmerksamkeit über Spielerzahl * 30 Minuten (zzgl. Eingewöhnungszeit in den ersten ein bis zwei Partien) und verzeiht keine groben Fehler. Ständig leben die Spieler in Geldnot und geraten immer wieder in Situationen, die eigentlich anders geplant waren. Sei es weil ein Mitspieler das anvisierte Schiffsprojekt sich bereits unter den Nagel gerissen hat oder weil die falschen Seeleute noch übrig sind. Oder weil der fest einkalkulierte Hafen bereits vollbesetzt ist.


Maximal viele Schiffe in See stechen zu lassen ist jedoch die Herausforderung, der sich die Reeder in diesem Spiel stellen müssen. Besonders wichtig sind die Wertungen in den drei fernen Häfen, die viele Punkte liefern. Wer es schafft dort mit vielen Schiffen dabei zu sein, sollte zumindest in der Spitzengruppe der Punkteskala landen. Dafür ist ein dauerhaft effizientes Ressourcenmanagement notwendig. Seeleute kosten beispielsweise überproportional mehr, wenn viele mit nur einer einzigen Aktion angeworben werden. Aktionen sind aber ebenso rar wie Geld, es sei denn dem Reeder steht eine fünfte Aktion zur Verfügung. Die Wertigkeit der vier Charaktere schwankt jedoch mit Spielerzahl und der Wechselhäufigkeit zwischen den Spielern. Ein Beispiel: Wird der König jede Runde von einem Spieler übernommen (um besagte fünfte Aktion zu erhalten), erhält der Spieler anstelle einer frühen Aktion mit viel Auswahl zwei sehr späte. Das kann trotzdem sinnvoll sein, muss aber nicht immer. Verbleibt der König dagegen das ganze Spiel über beim selben Spieler, hat dieser insgesamt vier Extra-Züge, die sich in Summe deutlich auswirken. Ebenfalls ein starker Charakter ist der Anführer, der im Moment seines Erwerbs vier Punkte bringt und dem vorherigen Besitzer keine (zwei) mehr. Im Zweipersonenspiel sind das mal eben sechs Siegpunkte Differenz mit nur einer einzigen Aktion, oder vier Punkte pro Runde. Erfolgreich gestartete Schiffe können zwar noch lukrativer sein, erfordern aber eine ganze Menge mehr Ressourcen- und Aktionsmanagement.

Wer nun noch zweifelt ob er sich Vasco da Gama zulegen sollte, kann sich auf der Verlagswebseite die vollständigen deutschen Regeln ansehen und/oder ausdrucken. Das Spielmaterial ist sprachneutral, die Anleitung sehr gut gestaltet und mit vielen Beispielen versehen. Es braucht daher nicht auf eine deutsche Neuauflage gewartet zu werden.

Fazit

Vasco da Gama überschüttet die Spieler mit einer Fülle neuer Ideen, die manch einen Spieler schnell überfordern. Das Gesamtpaket ist jedoch ausgewogen und bietet viele Stellschrauben, um Schiffe fertigzustellen und Siegpunkte zu kassieren. Wer gerne komplexe Spiele vom Kaliber eines Caylus oder Agricola spielt, sollte nicht lange zögern und sich schnellstmöglich auf den Weg nach Indien machen –denn die Seeroute dorthin zu finden ist Vasco da Gamas königlicher Auftrag.

Vasco da Gama Bild 1 Spielplan. (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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