[RF] Santiago de Cuba

[Admivo]

Hallo,

ich hätte mal eine Frage zu Santiago de Cuba.
Was passiert, wenn 5 Nullen gewürfelt werden bzw. 4 Nullen und eine Zahl, aber die Zahl vom aktiven Spieler aussortiert wird? Es steht sicher außer Frage, daß noch einmal gewürfelt werden muß. Die Frage ist nur, ob sich dadurch auch das Schiffsplättchen noch einmal vorgerückt wird, d.h. das Spiel verkürzt wird?
Danke schon vorab für die Hilfe.

Gruß Admivo

[Martin Wehnert]

Auszug aus der Regel:
Ein Schiff läuft immer dann aus, wenn:
1. seine Nachfrage vollständig erfüllt ist (alle Würfel zeigen die „0“) ODER
2. der Warenwertmarker auf die karierte Fahne gezogen wird.

Da Punkt 1 erfüllt ist, muss also das mit vier mal 0 bestückte Schiff sofort wieder ablegen und das Spiel damit verkürzt werden.

Uns gefällt allerdings soweiso nicht, dass beim Auswürfeln schon Würfel mit 0 aufs Schiff kommen können. Unsere Hausregel lautet, dass 0er Würfel solange nachgewürfelt werden, bis ein tatsächlicher Bedarf gewürfelt wurde. Nach wie vor kann man mit dem Weglassen eines Würfels die Mitspieler stressen, es wird aber mehr und etwas berechenbarer geliefert.

Auch wenn es im Netz und in der Spielbox nicht so gut bewertet wird, uns gefällt Santiago de Cuba wirklich gut, auch zu zweit!

Martin Wehnert

[Admivo]

Hallo Martin,

die Nachfrage wurde ja nicht erfüllt, denn es war ja noch nie eine Nachfrage da. Das kann man so oder so sehen.

Mir gefällt es auch sehr gut, zum Glück kann man es ja jetzt online auf Yucata.de spielen, wo übrigens gerade genau diese Problem aufgetreten ist.

Gruß Admivo

[Micha A.]

"Admivo" hat am 14.01.2012 geschrieben:
> Hallo Martin,
>
> die Nachfrage wurde ja nicht erfüllt, denn es war ja noch
> nie eine Nachfrage da. Das kann man so oder so sehen.
>
> Mir gefällt es auch sehr gut, zum Glück kann man es ja
> jetzt online auf Yucata.de spielen, wo übrigens gerade
> genau diese Problem aufgetreten ist.

Und, wie ist es dort gelöst worden?

Mal ganz im Ernst: Ich glaube, dass man dies so oder so regeln kann, und dass das Spiel auf beide Arten funktionieren wird. Wenn man den Wortlaut der Regel nimmt, dann ist gemäß Martins Interpretation doch eigentlich alles klar. Andererseits scheint Euch das nicht zu gefallen - dann spielt's halt anders...
Abgesehen davon kann diese Konstellation sicherlich vorkommen, ist aber nun sicherlich nichts, was in jedem Spiel passieren wird. Von daher frage ich mich, ob man hier tatsächlich zu jedem theoretisch möglichen Fall eine wasserdichte Klärung braucht bzw. erfragen muss.

In Vor-Internet-Zeiten hätte man sich einfach hingesetzt, sich untereinander geeinigt und losgespielt.
Und das kann auch heutzutage noch funktionieren...

Micha

[Admivo]

Na Du bist ja echt ein Schlaumeier, ganz großes Kino.
Auch wenn ich Deinen Beitrag zum Thema etwas daneben und wenig produktiv finde, will ich mich trotzdem kurz dazu äußern.
Ich habe es online mit dem Programmierer gespielt und es trat genau dieser Fall ein. Zu diesem Sonderfall war aber bisher in der Programmierung nichts vorgesehen, weil dazu halt nichts in der Regel steht. Daher jetzt die Frage, was der Autor oder die Redaktion dazu meint und wie dann es im Online-Spiel umgesetzt wird. Da muß halt auch jeder Sonderfall programmiert und kann wohl schlecht erst im Spiel ausdiskutiert werden.
Inzwischen hat sich aber Viktor wohl über BGG dazu geäußert und die Sache ist erledigt.
Klar kann man sich am Tisch meistens irgendwie einigen, aber dann ist schon verwunderlich, wieviele Regelfragen hier und in anderen Foren gestellt werden. Meinetwegen kannst Du gern so viele Hausregeln einführen, wie Du möchtest und alles ausdiskutieren, ich mag lieber eindeutige Spielregeln, die auch Sonderfälle mit erläutern.
Nix für ungut.

Gruß Admivo

[freak]

Und wie hat sich Viktor geäußert?

[Viktor]

Ja, der Fall ist in der Regel leider nicht explizit aufgeführt, sorry dafür. Allerdings lässt sich die Handhabung dennoch an Hand der Regel klären. Ein Schiff fährt immer ab, wenn alle Nachfragewürfel eine Null zeigen. Damit rückt der Schiffsmarker auf jeden Fall weiter. Es gibt keinen Grund das anders zu handhaben. Wenn ein Spieler absichtlich nur 0er-Würfel auf das Schiff legt, ist das sein gutes Recht und mitunter taktisch sinnvoll. Damit fährt das Schiff direkt ab. Wenn sowieso nur Nullen geworfen werden, ist der Fall der gleiche. Der Spieler könnte nur 0er-Würfel auf das Schiff legen, womit das Schiff ebenfalls direkt abfährt.

Viktor

[Micha A.]

> Zu diesem Sonderfall war aber
> bisher in der Programmierung nichts vorgesehen, weil dazu
> halt nichts in der Regel steht.

Dieser "Sonderfall" ist eigentlich mit dem Wortlaut der Regel komplett abgedeckt und Victor hat es ja auch so bestätigt.
Ganz unabhängig davon, ob der Programmierer dies vorgesehen hat oder nicht.

> Da muß halt auch jeder
> Sonderfall programmiert und kann wohl schlecht erst im
> Spiel ausdiskutiert werden.

Unbestritten.

> Klar kann man sich am Tisch meistens irgendwie einigen,
> aber dann ist schon verwunderlich, wieviele Regelfragen
> hier und in anderen Foren gestellt werden.

Andere Foren beobachte ich nicht. Aber in der Tat würde ich sagen, dass mindestens 50% der Regelfragen hier im Forum überflüssig sind, weil sie sich bei einfachem Lesen der Regel >ohne< etwas Eigenes hineinzuinterpretieren ganz klar beantworten lassen.
Und wenn nicht schon sofort bei der Lektüre der Regel, dann spätestens bei der ersten Partie, wenn die Zusammenhänge häufig erst richtig klar werden. Da muss man nicht sofort eine [RF] rausdrücken...

> Meinetwegen kannst Du gern so viele Hausregeln einführen, wie Du
> möchtest und alles ausdiskutieren, ich mag lieber
> eindeutige Spielregeln, die auch Sonderfälle mit erläutern.

Die mag ich auch. Aber wenn mal ein winziges Fitzelchen nicht geregelt ist, dann spricht ja nichts dagegen, den Kopf, der gemeinhin in der Lage ist, die ausgeklügeltsten Strategien zu überlegen, dazu zu benutzen, diese Lücke kurzerhand auf plausibel klingende Weise und hoffentlich einvernehmlich zu schliessen. Das hat mit "Hausregeln" nun nicht so viel zu tun. Zumindest in meinen Augen sind letztere das >bewusste< Abweichen von der Standardregel. Und darum geht's hier ja mal gar nicht.