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Spieleautor des Jahrzehnts

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janove
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Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon janove » 19. Februar 2010, 13:42

Hallo erstmal,

nachdem ich hier letzte Woche gelesen habe, dass Funkenschlag zum Spiel des Jahrszehnts gewählt worden ist, stellt sich mir die Frage, wer denn wohl Spieleautor des Jahrszehnts sein könnte - und welche Kriterien dafür einschlägig sein könnten: verkaufte Spiele, Anzahl der erfundenen guten (=mir gefallenden) Spiele, oder lieber ein richtig gutes als 2 gute?

Für mich hab ich dann entschieden, dass es mindestens 3 richtig gute Spiele sein müssten - und dann war mein persönlicher Gewinner : Martin Wallace (mit Brass, After The Flood und Last Train To Wensleydale).

Ich freue mich auf Eure Meinungen hierzu!

verspielte Grüße

janove

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PzVIE-spielbox
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Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon PzVIE-spielbox » 19. Februar 2010, 13:50

Francis Tresham.
Der Mann, der 18xx erfunden hat (und nebenbei auch noch Civilisation).
18xx ist das Spiel (bzw. die Serie), das bei uns am öftesten auf den Tisch kommt. Von dieser Serie besitzen wir über 50 verschiedene Titel.

Wobei, von der Anzahl der Spiele und vom Gefallen her, könnte ich mit Martin Wallace auch sehr gut leben :)

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Andreas Keirat

Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon Andreas Keirat » 19. Februar 2010, 14:24

Moin!

Spieleautor des Jahrzehnts:

Ganz klar Reiner Knizia, denn keiner hat wohl mehr Spiele in den letzten Jahren veröffentlicht.

Auf jeden Fall der Uwe Rosenberg, denn keiner hat es sonst geschafft, anspruchsvolle Spiele mit Euro-Thematiken wieder etwas in den Fokus zu rücken.

Besonders sicherlich Jens-Peter Schliemann, der mit den Dunkelspielen für Kinder völlig neue Möglichkeiten eröffnet hat.

Bestimmt muß das Stefan Feld sein, da niemand sonst in den letzten Jahren bei Alea Unterschlupf gefunden hat.

Sicherlich ist es der Günter Cornett, weil niemand unterhaltsamer in seiner Streitkultur war/ist.

Dann doch auch noch der Heinrich Glumpler, weil niemand so permanent fröhlich wie er ist, wenn er Prototypen in Göttingen erklärt und dadurch bei mir immer schon gewonnen hat, bevor wir überhaupt was testen konnten.

Der Donald X. Vaccarino, wegen dem erfrischenden NICHT-Sammelkartenspiel auf umgekehrter Magic-Basis, zu dem es limitierte SAMMLER-Karten in kleinen nicht käuflichen Boostern gibt. Was für eine GENIALE Marketingidee.

Vielleicht kommt auch Matt Leacock in Frage, denn durch ihn wurde das kooperative Spiel wiederbelebt.

Ich denke auch Klaus-Jürgen Wrede, denn niemand kann einem so charmant „jedes Jahr auf den Sack gehen“ mit der einen oder anderen neuen Carcassonne-Erweiterung :-)

Mac Gerdts, der bewiesen hat, daß man sich 1, 2 oder 3 für eines der Spiele Antike, Imperial oder Hamburgum entscheiden muß und nicht alle drei gut finden darf/kann. Außerdem zeigt er, daß wie im echten Leben nicht alles von Schönheit umgeben sein kann (siehe Hamburgum).

Michael Schacht, weil er wahrscheinlich derzeit das breiteste Spektrum an Spielen vorweisen kann – vom simplen Kinderspiel bis zum anspruchsvollen Familienspiel ist alles dabei.

Vlaada Chvatil, der wahrscheinlich netteste Osteuropäer (neben Dilli) und begnadeter Ideengeber unzähliger guter Spiele.

Auch dabei sein sollte unser Friedemann Friese, denn grün ist nicht nur seine Lieblingsfarbe.

Dann der Franzose Bruno Faidutti, den ich mal im Hotel in Essen kennenlernen durfte, als ihn kein Schwein kannte. Boah, was hatten wir mit den späteren Repos-Gründern für spaßige Nächte. Außerdem liebt er (wie ich) Chaosspiele.

Dazu gehört auch Michail Antonow, für sein ConHex. Die Röhre wird ewig in meinem Besitz bleiben.




Hach, was stellst Du auch für komplizierte Fragen. Aber jetzt weiß ichs:

42 (ist schließlich die Antwort auf alles in diesem Universum)


Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

(hat bestimmt noch den einen oder anderen unabsichtlich vergessen... z.B. Klaus :-) )

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David Rosenberg
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Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon David Rosenberg » 19. Februar 2010, 14:39

Hallo janove,

um es gleich vorweg zu nehmen: Mein Sieger heißt (für Dich vermutlich wenig überraschend) ebenfalls Martin Wallace!

Zum einen haben die Martin Wallace-Spiele für meinen Geschmack über die vielen Veröffentlichungen der letzten Jahre hinweg eine gleichbleibend hohe spielerische Qualität.

Ein weiterer und für mich fast noch wichtigerer Punkt: Martin Wallace versteht es sehr gut, innovative Regelmechaniken zu nutzen um das Thema des Spiels zu transportieren und Atmosphäre zu erzeugen. Was ich damit meine: Bei Wallace steht am Anfang nicht zuerst die abstrakte Spielmechanik fest um die man dann eine Geschichte legen muss damit das Spiel sich verkauft. Vielmehr steht bei ihm zunächst das (meist historische) Thema im Vordergrund und die Frage, wie man die Besonderheiten der jeweiligen Epoche bzw. die für diese Zeit typische Atmosphäre durch geschickt gewählte Regelmechaniken am besten "beschreiben" und erleben kann.

Da ich mich einem Spiel grundsätzlich auch eher von der thematischen Hintergrundgeschichte als dem abstrakten Mechanismus her nähere, trifft diese Vorgehensweise bei mir genau ins Schwarze.

Viele Grüße
David

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Jonas
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Martin Wallace?

Beitragvon Jonas » 19. Februar 2010, 15:36

Also dass Martin Wallace bei euch vorne steht, ist mir ein absolutes Rätsel. Gewiss, er macht hin und wieder gute Spiele für Vielspieler, aber das war es dann auch. Im Bereich Familienspiel, Partyspiel, einfaches Spiel oder gar Kinderspiel ist er entweder überhaupt nicht vertreten oder (bei den Familienspielen) nur mittelprächtig.

Wenn man seine persönlichen Vorlieben mal außen vor lässt, kann eigentlich nur ein Name fallen und der heißt Knizia. In nahezu jedem Bereich aktiv. In nahezu jedem Bereich ganz großartige Spiele veröffentlicht. Hat ganz sicher in der Summe enorme Verkaufszahlen vorzuweisen. Zugegeben, er hat eine Menge Gurken veröffentlicht, aber das liegt bei diesem Output in der Natur der Sache. Objektiv kommt keiner an ihn ran. Vielleicht noch der werte Herr Kramer.

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LeFonz
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Vlaada Chvatil

Beitragvon LeFonz » 19. Februar 2010, 16:23

Er hat durchweg interessante und abwechslungsreiche Spiele gemacht.

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freak
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Wolfgang Kramer

Beitragvon freak » 19. Februar 2010, 16:57

Hallo,

also da gebe ich meinen Senf dazu:

Nr. 1 für mich ist Wolfgang Kramer.
Vom Kinderspiel bis zum Strategiespiel ist die Bandbreite abgedeckt und es kommt jedes Jahr neuer Output dazu. Sicherlich nicht immer alles hochklassig, aber ich finde das höchst bemerkenswert, was Wolfgang Kramer hier leistet.

Reiner Knizia ist sicherlich auch ein Anwärter, aber hier liegt mich für das letzte richtig gute und NEUE Spiel ein wenig zurück. Am ehesten noch Municipium.

Blindkäufe mache ich im Moment von Martin Wallace (2009 war er eindeutig für mich der Autor des Jahres), Vlaada Chvatil (sehr abwechslungsreich) und Friedemann Friese (ich mag seine Spiele einfach).

Im "Nachwuchsbereich" gefällt mir Acchittocca sehr gut. Und Xavier Georges hat mich da auch überzeugt.

Den Anti-Preis würde ich Klaus Teuber verleihen...obwohl hat er in den letzten 10 Jahren überhaupt ein neues Spiel rausgebracht? ;-)

Alles meine Geschmackssache versteht sich.

Viele Grüße
freak

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Mikos
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Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon Mikos » 19. Februar 2010, 17:37

Hi

> Francis Tresham.

Ist dann nur die Frage, welchen Jahrzehnts? Oder vielleicht eher Spieleautor des Jahrhunderts? Meine Stimme hätte er dafür. Für das vergangende Jahrzehnt aber eher nicht, da wäre mein Favorit Martin Wallace.

Gruß, Mike

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Ralf Arnemann
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Klaus Teuber

Beitragvon Ralf Arnemann » 19. Februar 2010, 18:05

Da offenbar das Jahrzehnt nicht so klar ist (sonst wäre nicht Tresham vorgeschlagen worden), kann es eigentlich nur Klaus Teuber sein. Er hat m. E. dem gehobenen Brettspiel in Deutschland zum Durchbruch verholfen und liegt wohl auch bei den Verkaufszahlen im Spitzenbereich.

Wenn man aber (ist ja wohl auch sinnvoller) unterschiedliche Autoren pro Jahrzehnt "auszeichnen" will, dann könnte das so aussehen:

60er Jahre: Sid Sackson

70er Jahre: Rudi Hoffmann

80er Jahre: Francis Tresham

90er Jahre: Klaus Teuber, Rainer Knizia, Wolfgang Kramer

00er Jahre: Martin Wallace, Uwe Rosenberg, Vlaada Chvatil

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dilli
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Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon dilli » 19. Februar 2010, 18:07

Andreas Keirat schrieb:
> Vlaada Chvatil, der wahrscheinlich netteste Osteuropäer
> (neben Dilli) und begnadeter Ideengeber unzähliger guter
> Spiele.

danke :oops: :oops: :oops:

> Hach, was stellst Du auch für komplizierte Fragen. Aber jetzt
> weiß ichs:
>
> 42 (ist schließlich die Antwort auf alles in diesem Universum)
>
>
> Ciao,
>
> Andreas Keirat
> www.spielphase.de
>
> (hat bestimmt noch den einen oder anderen unabsichtlich
> vergessen... z.B. Klaus :-) )

Bei mir gewinnt auch 42.

dilli

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Shari-Faye
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Re: Klaus Teuber

Beitragvon Shari-Faye » 19. Februar 2010, 19:07

Ralf Arnemann schrieb:
>
> Da offenbar das Jahrzehnt nicht so klar ist (sonst wäre nicht
> Tresham vorgeschlagen worden), kann es eigentlich nur Klaus
> Teuber sein. Er hat m. E. dem gehobenen Brettspiel in
> Deutschland zum Durchbruch verholfen und liegt wohl auch bei
> den Verkaufszahlen im Spitzenbereich.
>
> Wenn man aber (ist ja wohl auch sinnvoller) unterschiedliche
> Autoren pro Jahrzehnt "auszeichnen" will, dann könnte das so
> aussehen:
>
> 60er Jahre: Sid Sackson
>
> 70er Jahre: Rudi Hoffmann
>
> 80er Jahre: Francis Tresham
>
> 90er Jahre: Klaus Teuber, Rainer Knizia, Wolfgang Kramer
>
> 00er Jahre: Martin Wallace, Uwe Rosenberg, Vlaada Chvatil

Na da fehlt aber der Größte von allen und der "Erfinder" des Autorenspiels: Alex Randolph.

Grüße
Shari-Faye

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Michi
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Wallace und der Fluch des Pharao

Beitragvon Michi » 19. Februar 2010, 19:52

Hi David,

> Zum einen haben die Martin Wallace-Spiele für meinen
> Geschmack über die vielen Veröffentlichungen der letzten
> Jahre hinweg eine gleichbleibend hohe spielerische Qualität.

Uiuiui! Da erinnere ich mich aber dunkel an eine Partie 'Fluch des Pharao' (war zumidest im letzten Jahrzehnt). Das war noch weniger als gar nichts! Und es ist zu befürchten, dass es nicht ein anderer Autor war, dar Martin Wallace als Pseudonym benutzt hat. ;-)

Tschö,
Michi (der 'meistens' aber auch Wallace-Fan ist)

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Daniel R.
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Beiträge: 1106

Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon Daniel R. » 19. Februar 2010, 20:09

janove schrieb:
>
> Hallo erstmal,
>
> nachdem ich hier letzte Woche gelesen habe, dass Funkenschlag
> zum Spiel des Jahrszehnts gewählt worden ist,

BGG ist eine feine Seite, aber dieses Ergebnis ist nun wirklich nicht repräsentativ, da nur ca 1000 User mitgemacht haben. Ausserdiem sind diese wiederum vorwiegend Amerikaner, so dass vorwiegend deren Geschmack wiedergespiegelt ist im Ergebnis.

Mein persönliches Spiel des Jahrzehnts wäre wohl Age of Steam gewesen, aber das ging in ja nicht mal an den Start auf BGG...

Deshalb wäre mein Autor des Jahrzehnts wohl auch Martin Wallace (zumindest Dich müsste ich nicht übberreden) :-)

Sicher, Knizia macht mehr Umsatz mit seinen Produkten, aber Quantität geht nun mal nicht über Qualität.
Gruss
Daniel

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Duchamp

Vielfalt vor Ranglisten

Beitragvon Duchamp » 19. Februar 2010, 21:01

Mal ehrlich, vor lauter Olympiade oder was müssen permanent irgendwelche "Besten" her - das erinnert mich an den "Besten Film" oder die "beste Rockband" oder wie der Schmarrn sich sonst nennt. Solange keine objektiven Leistungen gemessen werden (wie eben im Sport), ist das alles komplett sinnfrei. Und wird noch absurder, wenn sich eben die Genres und sonstiges mischen (Das ist dann wieder der idiotische "Sportler des Jahres"-Titel).

Freut auch an der unglaublichen Vielfalt sowohl der Spiele als auch der Autoren in diesem Jahrzehnt!

Genug gestänkert - schönen Abend noch und eine fröhliche Diskussion!

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zerics
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Beiträge: 58

Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon zerics » 19. Februar 2010, 21:08

Also Andreas,
dein Betrag hier hat mich wirklich schmunzeln lassen. Ich denke mir auch immer, wenn ich auf Messen bin und den einen oder anderen Autor sehe, ob ich Ihnen nicht einfach mal die Hand gebe und mich bedanke wieviel schöne Stunden Sie mir schon beschert haben...
Dein Beitrag war einer der schönsten die ich hier gelesen hab.
Ich glaub Spiele erfinden ist immer ne Herzensache, der finanzelle Aspekt sicherlich nur Hintergrund.
Wir haben auch dadurch ne Herzensache die immer gut gefüttert wird deshalb würd ich mich in dieser Frage einfach für alle entscheiden.. ;-)
Danke an alle Autoren
Herzlichst
Zerics

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Braz
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Beiträge: 6431

Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon Braz » 19. Februar 2010, 23:01

Auf jeden Fall Martin Wallace.

Er hat mit Last Train to Wensleydale, Brass, Automobile, Waterloo, Rise of Empires, God`s Playdround, Steam einfach wirklich sehr viel Spiele auf sehr gutem Standard auf den Markt gebracht.

Für mich daher mit weitem Abstand die Nummer 1 ;-)

Auf Rang 2 landet Vladaa Chvatil. Rang 2 deswegen, weil er super Spiele (DungeonLords, Galaxy Trucker etc.) veröffentlicht hat, von denen 1 in 2009 war....aber einfach wegen der Menge an guten Spielen deutlich hinter Martin Wallace abfällt.

Gruß
Braz

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Ferdinand Köther
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Beiträge: 1147

Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon Ferdinand Köther » 20. Februar 2010, 02:32

Martin wurde neulich immerhin als "Designer of the Year" ausgezeichnet, wie auch hier in einer Meldung zu lesen war.

Meinen Beifall hat er (nicht nur weil wir befreundet sind) und wenn man seinen gesamten output und die durchweg hohe Spielqualität betrachtet, kann ich mich dem voll und ganz anschließen und auch deinem Urteil.

Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass solche Auszeichnungen immer nur Meinungen und Geschmäcker nur einer kleinen Menge von engagierten Fachleuten oder Fans wiedergeben - wie kürzlich eben auch die Wahl zum "Spiel des Jahrzehnts" auf BGG, die ich nun gar nicht nachvollziehen kann.

Siehe auch "Spiel des Jahres" und die immer wieder hier darum entstehenden Diskussionen ...

Auf jeden Fall gut vollzogene Grüße,
Ferdi

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Kugelfisch
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Beiträge: 119

Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon Kugelfisch » 20. Februar 2010, 02:47

Ich denke, man muss einfach die Zielgruppe beachten. Ein Martin Wallace macht halt andere Spiele als ein Wolfgang Kramer.

Muss es immer einen Besten geben?

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peer

Re: Vielfalt vor Ranglisten

Beitragvon peer » 20. Februar 2010, 08:40

Hi,

In den 90er Jahren würde ich Klaus Teuber schon hervorheben wollen (trotz großer Leistungen von Kramer oder Garfield) - Siedler, Löwenherz, Entdecker, Drunter & Drüpber, Adel verpflichtet (letztere gar nicht so von mir geschätzt), alles Spiele mit Massenappeal.
Aber in den 00er-Jahren hat niemand derartig dominiert. Sicherlich Wallace, hat in den letzten zwei Jahren einen enormen Output gehabt, aber ist er deswegen der beste? Ich seh seinen Einfluss als nicht so riesig an.

Insofern stimme ich dir zu was dieses Jahrzehnt betrifft. Es stach keiner wirklich groß heraus.

ciao
peer

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Jonas
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Beiträge: 339

Meine Top 15

Beitragvon Jonas » 20. Februar 2010, 09:27

Ich habe mal in meine Spielesammlung geschaut, welche Autoren da zahlreich vertreten sind (letzte 10 Jahre, sonst würden Randolph und Hoffmann noch dazu kommen). Dann habe ich mal bei Luding gekramt, um herauszufinden, welche dieser Autoren in den verschiedenen Genres vertreten sind und wie erfolgreich sie das tun. Hier sind die (meine) Top 15, mal mit Anmerkungen zu den 5 Genres: 1.) Kinderspiel / 2.) Kartenspiel / 3.) Familienspiel / 4.) Partyspiel / 5.) Komplexes Spiel

Knizia: 1) sehr viele (Wer war’s) / 2) sehr viele (Poison) / 3) sehr viele (Einfach Genial) / 4) keine / 5) sehr viele (Euphrat & Tigris)

Kramer 1) einige (Gulo Gulo) / 2) einige (11 nimmt) / 3) sehr viele (Verflixxt) / 4) einige (Plem Plem) / 5) einige (Raja)

An dieser Stelle Applaus für die beiden in der Championsleague! :smile:

Teuber 1) wenige (Chip Chip) / 2) wenige (Siedler Kartenspiel) / 3) einige (Tintenherz) / 4) keine / 5) einige (Anno 1503)

Rosenberg 1) keine / 2) einige (Limits) / 3) wenige (Yellowstone Park) / 4) einige (Männer & Frauen) / 5) viele (Agricola)

Schacht 1) wenige (Mampf) / 2) einige (Crazy Chicken) / 3) sehr viele (Zooloretto) / 4) keine / 5) wenige (Industria)

Friese 1) keine / 2) wenige (Megastar) / 3) wenige (Fauna) / 4) eins (Monstermaler) / 5) sehr viele (Funkenschlag)

Wrede 1) keine / 2) wenige (Die Fugger) / 3) viele (Carcassonne) / 4) keine / 5) wenige (Mesopotamien)

Staupe 1) sehr viele (Rinks & Lechts) / 2) einige (Fettnapf) / 3) einige (Edel, Stein & Reich) / 4) einige (Privacy) / 5) keine

Dorn 1) wenige (Los Mampfos) / 2) einige (Relikt) / 3) einige (Emerald) / 4) keine / 5) einige (Goa)

Henn 1) keine / 2) keine / 3) viele (Alhambra) / 4) keine / 5) einige (Wallenstein)

Dorra 1) wenige (Shaun das Schaf)/ 2) einige (Die sieben Siegel) / 3) viele (Amazonas) / 4) keine / 5) keine

Seyfarth 1) keine / 2) wenige (San Juan) / 3) wenige (Thurn & Taxis) / 4) keine / 5) eins (Puerto Rico)

Moon 1) wenige (Im Schatten des Sonnenkönigs / 2) keine / 3) sehr viele (Zug um Zug) / 4) keine / 5) keine

Wallace 1) keine / 2) keine / 3) einige (La Strada) / 4) keine / 5) sehr viele (Age of Steam)

Burkhardt 1) wenige (König der Maulwürfel) / 2) einige (Ziegen kriegen) / 3) einige (Maori) / 4) keine / 5) keine

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Roman

Re: Vielfalt vor Ranglisten

Beitragvon Roman » 20. Februar 2010, 09:58

Hi Peer,

peer schrieb:

> Aber in den 00er-Jahren hat niemand derartig dominiert.
> Sicherlich Wallace, hat in den letzten zwei Jahren einen
> enormen Output gehabt, aber ist er deswegen der beste? Ich
> seh seinen Einfluss als nicht so riesig an.
>
> Insofern stimme ich dir zu was dieses Jahrzehnt betrifft. Es
> stach keiner wirklich groß heraus.

Stefan Dorra war respektive ist verdammt gut, bevor den jemand vergisst. Und er hat nie so Wallace'sche Sonderbarkeiten wie "Wenn es uns nicht gefällt respektive der Spielmechanismus nicht funktioniert, dann drosseln wir das ab 40 Siegpunkten" erfunden. Im Gegensatz zu einigen Spielszenen-Helden hat er nie den Hammer ausgepackt und gesagt: "Was nicht passt, wird passend gemacht." Bei ihm passte es immer, wenn er etwas gemacht hat. Da war der Dübel schon da, bevor die Schraube wusste, dass sie in dieser Wand ein Bild aufhängen wollte.

Ciao,
Roman

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Attila
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Re: Vielfalt vor Ranglisten

Beitragvon Attila » 20. Februar 2010, 11:47

Hiho,

Sorry, aber die Steilvorlage nehe ich dann doch mal auf.

Du meinst so geniale Spiele wie: Apache, Banque Fatale, Olympia 2000, El Paso, Riffi oder um dem ganzen die Krone aufzusetzen: Shaun das Schaf - Köttel-Alarm

Ja, das sind schon tolle Spiele, wo alles "passt" ... zumindest passen alle in eine normale Mülltonne - wo sie auch hingehören.

Atti

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peer

Re: Vielfalt vor Ranglisten

Beitragvon peer » 20. Februar 2010, 11:58

Hi,
Naja, da gäbs noch ein paar andere: Rüdiger Dorn z.B., der gerade am Anfang des Jahrhunderts tolle Dinge rausgehauen hat. Oder Stefan Feld. Michael Schacht hatte seinen großen Durchbruch ebenfalls. Und Dirk Henn. Nicht zu vergessen der oft unterschätzte (da Kinderspielautor) und imho z.T. geniale Kai Haferkamp...

ciao
peer

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janove
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Re: Spieleautor des Jahrzehnts

Beitragvon janove » 20. Februar 2010, 13:45

Kugelfisch schrieb:
>
>
> Muss es immer einen Besten geben?

Nein, muss es nicht - aber ich hatte einfach mal Lust, darüber nachzudenken :)

- wobei mich die Kriterien mehr interessiert haben als das Ergebnis

grübelnde Grüße

janove

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Roman

Re: Vielfalt vor Ranglisten

Beitragvon Roman » 20. Februar 2010, 14:19

Hi Atti,

Attila schrieb:

> Sorry, aber die Steilvorlage nehe ich dann doch mal auf.

No problem, dafür war sie da.

> Du meinst so geniale Spiele wie: Apache, Banque Fatale,
> Olympia 2000, El Paso, Riffi oder um dem ganzen die Krone
> aufzusetzen: Shaun das Schaf - Köttel-Alarm

Ich meinte nicht den Schmarrn. Ich meinte die Momente, wo ein guter Autor auf einen guten Redakteur trifft. Und wenn wir hochtrabend vom "Autoren des Jahrehnts" sprechen, ist es mir wohl erlaubt, Stefan in die Runde zu werfen. Genies waren die anderen auch nicht. Die haben auch nur Wasser im Topf und Pöppel in der Prototypenkiste.

> zumindest passen alle in eine normale Mülltonne - wo sie auch
> hingehören.

Ich weiß, dass Du hart an Deinem Sarkasmus arbeitest, um endlich ein ernstzunehmender Kulturkritiker zu werden. Erwarte aber bitte nicht, dass dich alle ernst nehmen ;-)

Ciao,
Roman


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