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Das Schwarze Auge (DSA): Was ist PG?

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Bossi
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Das Schwarze Auge (DSA): Was ist PG?

Beitragvon Bossi » 1. Oktober 2012, 20:24

Vorweg: Ich spiele seit Anfang der 90er Rollenspiele, zunächst nur DSA, später (auf Cons) auch andere.

Mir ist auf Cons aufgefallen, dass bei DSA nach den neuen Regeln SEHR viele "Fachidioten-Chars" (und schlimmer) rumlaufen.
Ein, zwei Talente + "Zubehör" auf Maximum gesteigert und der Rest liegt brach, sprich Anfangswerte.
Daher sollen diese Chars ja auch nicht krank, da sie ja SO viele Schwächen haben....

Kleines Bsp von Cons:
0k -- Schleichen 15
6k -- Phexgeweihte mit At/Pa 19/18 (geschätzt), dazu Liturgiekenntnis 15+
6k -- Magier mit At 19/18, Sprüche 15+

Ich wollt mich einfach mal in einem normalen Forum umhören, was ihr da so für Erfahrungen habt (in typischen DSA-Foren, so hab ich das Gefühl, laufen nur Min-Maxer rum...)
Zuletzt geändert von SpieLama am 29. April 2014, 07:56, insgesamt 1-mal geändert.

Leo
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RE: Bei DSA - was ist PG? oder bin ich einfach nur alt...?

Beitragvon Leo » 2. Oktober 2012, 15:04

Also ich steigere grundsätzlich nach den Erfahrungen die mein Held im Abenteuer macht. Wenn mein Zauberer eben die ganze Zeit in seinem Kämmerchen sitzt und in seine Bücher schaut, wird er nicht stärker oder schneller oder kann besser schwimmen. Wenn ein Kämpfer sich durch eine Horde Untoter durchschnetzelt, steigt seine Klugheit nicht, dafür aber seine Waffenkenntnis oder Kampfreflexe etc....Als Spielleiter sage ich bei unerfahrenen Gruppen auch, welche Werte sie überhaupt steigen dürfen (also nur Sachen, die sie gemacht / erfahren haben. Davon nenne ich dann so viele, dass sie immer noch genug Auswahl haben.
Beim Charakter bauen nutze ich gerne die Punkte um ihn in gewissen Bereichen gut werden zu lassen und gebe auch gerne ordentlich passende Nachteile. Macht mir einfach viel viel mehr Spaß, als einen Durchschnittscharakter zu spielen, weil es eben viele Möglichkeiten zu Glänzen und in richtig Schwierigkeiten zu geraten gibt. Find ich sehr spannend.
Auf der anderen Seite gibt es dann eben auch noch "Bauer-Gamer" die Unterdurchschnittstypen bauen und sich dann wundern warum der nicht das Zeug zum Helden hat, nur weil er gar nichts kann. So hatten wir neulich eine Tänzerin Stufe 0, die bei einem Untotenangriff meinte, aus der Kutsche springen und die Untoten mit ihrem Dolch angreifen zu müssen...Gott sei Dank war ein Elf mit Balsam dabei ;-)[/align]

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Edvard
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RE: Bei DSA - was ist PG? oder bin ich einfach nur alt...?

Beitragvon Edvard » 2. Oktober 2012, 16:39

Mit dem neuen Baukastensystem von DSA4 kann man schon sehr viel Mist machen. Grade, weil die einzelnen Teile modular und damit austauschbar sind, kann man sich werteoptimierte Charaktere zusammenbauen.
Bei DSA4.1 ist das sogar schon zurückgeschraubt worden. Bei 4.0 konnte man ohne Probleme einen menschlichen Char mit Start-Körperkraft von 17 oder 18 basteln (hatte selbst genug solcher - nicht gespielten - Chars rumliegen).
Aber auch jetzt kann man immer noch genug Schund betreiben. Aber natürlich auch genug "Antischund". Eine meiner Mitspielerinnen hat z.B. eine Sharisad (Zaubertänzerin) mit etwa 10K AP, die jeder bewaffneten Auseinandersetzung mit einen halbwegs gerüstetem 1k Krieger verlieren würde.

Da kommt es halt echt stark auf die Gruppe bzw den Spieler an, wie stark er/sie die Charaktere bei der Generierung und/oder bei Steigerungen optimiert.
Und auf Cons wird man aufgrund des Zeitdrucks eher weniger seinen Lieblingschar mit 50 Seiten Hintergrund mitnehmen, sondern eher seinen "Superheld", mit dem man wahllos seltsame Abenteuer bestehen kann...^^


Kleine Anekdote zum Schluss: Ich hab in meiner Runde die Speziellen Erfahrungen (SE) stark beschnitten. Eine SE bekommt man entweder vom Meister geschenkt oder wenn man eine Doppel-1 bzw 20 gewürfelt hat. Sie wirkt sich darin aus, dass man sie sofort steigern kann, ohne Zeitverlust oder einen Lehrmeister aufsuchen zu müssen und dass sie die Steigerungskosten senkt. (Sie drückt regeltechnisch eine "AHA-Situation" aus.) Jemand der besonders viele SE's bekommt ist damit natürlich viel mächtiger, als jemand, der weniger bekommt. Besonders gravierend finde ich diesen Vorteil beim Kampf, da dort sehr viele Proben am Stück (z.B. im Vergleich zu einer Schleichenprobe) gewürfelt werden. Dies führt natürlich dazu, dass die Chance auf einen kritischen Erfolg/Misserfolg stark steigt und man recht schnell hohe Kampfwerte erreichen kann.
Ich hab die Senkung der Steigerungskosten daher gestrichen. Man kann das Talent o.ä. immer noch sofort steigern, muss dafür aber die vollen Kosten bezahlen.
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?

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Lorion42
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RE: Bei DSA - was ist PG? oder bin ich einfach nur alt...?

Beitragvon Lorion42 » 2. Oktober 2012, 23:20

War in früheren Systemen genauso möglich, nur dass hier auch gewürfelt werden musste, ob der Talentwert wirklich steigt. Das heißt hier kam noch ein wenig Glück dazu und falls es dann nicht klappt, hat man seine Steigerungen auf andere Talente verteilt.
Freiheit heißt halt auch beim Rollenspiel Verantwortung. Gerade auf Cons kann ja keiner überprüfen, warum hier Wertoptimierung betrieben wurde.

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Bossi
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RE: Bei DSA - was ist PG? oder bin ich einfach nur alt...?

Beitragvon Bossi » 3. Oktober 2012, 18:00

@ lorion: bei DSA3 wars insofern begrenzt, als dass man pro Stufe nur eine begrenzte Anzahl an Punkten steigern konnte (galt besonders für die Kampftalente)
Gecheatet wurde da sicherlich auch genug beim würfeln! :)

Was mich allerdings gewundert hatte, war dass solche "hochgepowerten" Chars auf den Cons immer mehr die Regel werden, auch bei den älteren Spielern - die oben genannten Bsps kamen von Spielern mit 25 Jahren bis Anfang 30 (geschätzt).

PS: Meine Chars sind immer bissel begrenzter und SEHR breit gestreut in ihren Fähigkeiten. Allerdings hab ich auch Chars gebaut, die ich hätte pervers hochpowern können (probiert mal Firnelfischer Former oder Olporter Magier mit Begabung Elementar).


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