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Nieuw Amsterdam

Diskussionen über einzelne Spiele
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Ernst-Jürgen Ridder
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Nieuw Amsterdam

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 23. November 2012, 00:32

Hallo,

merkwürdig, dass man von dem Spiel hier so gar nichts hört, auch wenn es gerade erst erschienen ist.

Abgesehen vielleicht von Keyflower und Ruhrschifffahrt habe ich keinem Spiel in diesem Herbst so erwartungsvoll entgegengesehen, wie diesem. Da ich nun mal bei Spielen größten Wert auf die thematische Einbettung lege, liegt das zugegebenermaßen vor allem daran, dass Nieuw Amsterdam thematisch das zum Gegenstand hat, womit der Roman Im Rausch der Freiheit von Edward Rutherfurd beginnt, nämlich den Fellhandel der jungen holländischen Siedlung mit den Indianern. Ein faszinierendes Buch und hoffentlich auch ein faszinierendes Spiel.

Ich hatte noch keine Gelegenheit, es richtig zu spielen, habe es deshalb mal solo für drei Spieler durchgespielt. Da kann man natürlich den interessanten Versteigerungsmechanismus nicht wirklich richtig spielen, aber man ahnt immerhin, wie spannend das werden kann. Dann habe ich die verschiedenen "Spieler" verschiedenes ausprobieren lassen. Weitaus am schlechtesten hat der "Spieler" abgeschnitten, der sich nicht um Investitionen in Geschäfte in der Stadt, sondern nur um die anderen Aspekte des Spiels gekümmert hat.

Meine Spielgruppe spielt erst wieder im Dezember, hoffentlich komme ich vorher dazu, Nieuw Amsterdam mit meiner Frau zu spielen.

Da man auch auf BGG noch nicht viel zum Spiel findet, würde mich schon interessieren, ob jemand das Spiel schon richtig gespielt hat und welche Erfahrungen dabei gemacht worden sind.

Spielerische Grüße

Ernst-Jürgen
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Ernst-Jürgen

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gimli043
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Re: Nieuw Amsterdam

Beitragvon gimli043 » 23. November 2012, 07:23

Wir haben es in Essen gespielt und es hat mir sehr, sehr gut gefallen.

In dem Spiel ist die Geschichte der Besiedelung Amerikas, auf ganze wenige Mechanismen herunter gebrochen worden, die sehr gut funktionieren.

Insbesondere der Erwerb von Land ist genial geregelt. Man kauft Land und erhält dafür eine Karte. Dadurch werden die Indianer weiter ins Inland gedrängt. Symbolisiert durch versetzen eines Zeltes. Dieses Land kann man einmalig abholzen und man erhält dafür Holz, nach Abholzung produziert es permantent als Ackerland Nahrung. Genial, allein dieser Mechanmismus erzählt mit ganz einfachen auf den Punkt gebrachten Mitteln eine ganze Geschichte.

Ich kann das Spiel nach einer Partie sehr empfehlen. Es gibt durch Fellhandel, Landgewinnung und Einfluss in der Stadt im wesentlichen 3 Siegpunktquellen, die so viele verschiedene Strategien ermöglichen.
There is freedom! Just behind the fences we build ourselves.

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TomTom-spielbox
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Re: Nieuw Amsterdam

Beitragvon TomTom-spielbox » 23. November 2012, 07:28

Ich habe das Spiel nun schon einmal gespielt, daher ist meine Meinung natürlich mit Vorsicht zu geniessen. :)

Wie Du schon geschrieben hast, steht eigentlich die Versteigerung im Mittelpunkt des Spiels. Hier wird entschieden, welche Aktionen ich in dieser Runde ausführen darf/kann und folglich auch, wo ich punkten kann.

Leider kommt es dabei auch zu längeren Grübeleien, vor Allem bedingt durch zwei Regeln:
- Man darf mit ALLEM bieten, also Geld, Baustoffen, Waren, Getreide, Fellen. Potentiell kann man also meist sehr viel bieten.
- Man kann nur EIN Angebot abgeben. Nach einer Bietrunde (Jeder kann Überbieten oder Passen) bekommt der Höchstbietende den Satz Aktionen.

Damit stellt sich einem Spieler - vor Allem dem Startspieler - nicht nur die Frage, was er als erstes zur Auktion stellen soll - sondern auch mit wieviel?
Dabei sind gerade die Sätze mit Doppel-Aktionen besonders beliebt, da man dann Aktionen wie Felle Kaufen - Felle Verschiffen, oder Häuser Bauen - Steuern kassieren oder auch Land erwerben - Land Roden kombinieren kann.

Immerhin sehe ich es nicht unbedingt so, dass man unbedingt in der Stadt dabei sein muss - ich denke viel eher: Man muss ÜBERALL dabei sein! Sonst vernachlässigt man eine Quelle der Siegpunkte total (zum Beispiel ist das Verschiffen von Fellen, insbesondere mit großen Gleichartigen Fellsätzen, besonders lukrativ! Wir haben oft so schnell wie möglich verschifft. Im nächsten Spiel werde ich wohl erstmal größere Sätze an Fellen sammeln, um dann gleich 5 identische Felle verschiffen zu können).

Ansonsten ist das Spiel meiner Meinung nach sehr eingängig und sehr gut verständlich, zumal fast Alles auf dem Spielplan auch als Übersicht abgedruckt ist. Das Spielmaterial ist Klasse (25 GROSSE Holzhäuser pro Spieler bei 5 Spielern!)

Ein klitzekleiner Nachteil allerdings noch: Da die Auktionsrunde so kritisch ist, verstummte bei uns am Tisch jeglicher TableTalk.

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TomTom-spielbox
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Re: Nieuw Amsterdam

Beitragvon TomTom-spielbox » 23. November 2012, 07:30

gimli043 schrieb:
>
> Ich kann das Spiel nach einer Partie sehr empfehlen. Es gibt
> durch Fellhandel, Landgewinnung und Einfluss in der Stadt im
> wesentlichen 3 Siegpunktquellen, die so viele verschiedene
> Strategien ermöglichen.

Viele? Sagen wir mal... 3? Strategien? :D

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Uzi

Re: Nieuw Amsterdam

Beitragvon Uzi » 23. November 2012, 11:57

Hab im einem anderen Forum ( Unknowns.de ) das hier gepostet.

Dann haben wir noch das spiel "Nieuw Amsterdam" gespielt. Jeffrey D. Allers erstes großes Spiel.
Bei Nieuw Amsterdam handelt es sich um ein Versteigerungs- Aufbauspiel. Ersteigert werden die verschiedenen Aktionen. Aufgebaut wird die Stadt, Landwirtschaft und der Handel mit den Indianern.

In allen drei Bereichen ( Stadt, Landwirtschaft, Handel) kann man auch gut Punkte machen. Besser ist es allerdings sich auf einen, max. zwei Bereiche zu konzentrieren. Denn das Spiel geht max. 6 Runden. Das heißt man wird nicht in allen Bereichen alles ausbauen können. Hier ist es wichtig zu optimieren. Das Optimieren ist aber nicht so einfach. Denn welche Aktionen ich machen kann wird versteigert. Ersteigert wird nicht jede einzelne Aktion. Sondern es werden sogenannte Aktionspakete ersteigert (Jedes Aktionspaket besitzt 2 - 3 Aktionen und manchmal noch Geld) Da ist eben nun die Frage wie viel ist es mir denn Wert das ich meine Lieblingsaktionen machen kann. Nur zu oft liegen die noch nicht mal so perfekt aus.

Das Spiel, spielt sich schnell, hat einen guten Spannungsbogen und ist Thematisch sehr nah am Thema. Ich fand es nach einer Runde gut verständlich. Meine Mitspieler hatten da mehr Probleme. Das Problem des Spieles ist, das es kaum Auffangsmechanismen besitzt. Rein theoretisch könnte man sich schon in der erste Runde ins aus befördern. Ich mag solche Spiele die knall hart mit einem umgehen.

Ein Spiel für Strategieliebhaber, Versteigerungsfans, Geschichtsliebhaber. Man sollte sich allerdings nicht verplanen. Schwerwiegende Fehler werden teuer bezahlt.


und der Bericht von Tom tut meine Meinung noch einmal unterstreichen. http://www.unknowns.de/wbb2/thread.php? ... +amsterdam

Für mich liegt hier das beste Spiel aus Essen vor!!!!

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Klaus Ottmaier
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Re: Nieuw Amsterdam

Beitragvon Klaus Ottmaier » 23. November 2012, 12:22

Hi Uzi,

> Dann haben wir noch das spiel "Nieuw Amsterdam" gespielt.
> Jeffrey D. Allers erstes großes Spiel.

Vielleicht bezogen auf die Spieldauer oder die spielerische Anforderung.

Ein großes Spiel war bereits "Eine Frage der Ähre" und durchaus doch auch "Alea jacta est". Jedenfalls je nachdem wie man "großes Spiel" definiert ;-).

Große Grüße

Klaus

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Micha A.
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RE: Nieuw Amsterdam

Beitragvon Micha A. » 25. November 2012, 19:35

"Ernst-Jürgen Ridder" hat am 23.11.2012 geschrieben:
> Da ich nun mal bei Spielen
> größten Wert auf die thematische Einbettung lege

Schon mal Myrmes angekuckt?
Mein Highlight von Essen 2012 (zusammen mit Keyflower und Ginkgopolis) - natürlich, ohne auch nur annähernd "alle" neuen Spiele gespielt habe.

Gruß
Micha

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Ernst-Jürgen Ridder
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RE: Nieuw Amsterdam

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 25. November 2012, 20:04

Danke für den Hinweis, habe ich schon gekauft, aber noch nicht "angeguckt".

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen


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