Hallo, Leute!
In einem Interview von REICH DER SPIELE sagt die Spieleautorin Britta Stöckmann ( http://www.reich-der-spiele.com/specials/Britta-Stoeckmann-ueber-Expedition-Sumatra )unter anderem Folgendes:
"(...) Was wäre die Spielewelt ohne die Möglichkeit, seine Mitspieler rauszuwerfen, in den Bankrott zu treiben, sie manchmal gar zu ermorden oder die Niagarafälle hinunterstürzen zu lassen, Hühnern die Schwanzfedern auszureißen, Baumaterialien wegzuschnappen oder zu stehlen, Vampiren Knoblauch in ihre Ruhestätte zu legen, oder auch einfach mal die Welt zu erobern? Wer wollte schon ein Spiel spielen, in dem vor lauter Gerechtigkeit und Moral keinerlei Reibereien auftreten und am Ende alle die gleiche Anzahl Punkte bekämen?"
Der Hintergrund dieser Antwort war die Frage über politische Korrektheit in Spielen. Bei Britta Stöckmann ging es, soweit ich das Spiel bis jetzt einschätzen kann, um ein Familien- und nicht um ein Kinderspiel. - Trotzdem finde ich es interessant, das hier mal im Bereich des Kinderspiels aufzugreifen.
Denn immer wieder gibt es Themen, die Menschen bewegen... oft denken aber Redakteure und / oder Spiele (gross) händler, "so was geht nicht, verkauft sich nicht / machen wir nicht."
Besonders extrem scheint mir der Markt bei Kindern zu sein: Lucky Luke bekam albernerweise irgendwann seine Zigarette - und Markenzeichen - aus dem Mund genommen und dafür einen Strohhalm zwischen die Lippen; bei Asterix und in anderen Comics fliesst niemals Blut und Donald Duck ist ein ungeschlechtlicher Erpel, dessen 'Neffen' sich über Zellteilung vererben, weil man bei der Existenz von Kindern in Comics fragen könnte, wo diese herkämen... ach, wie schrecklich!
Vergleichbares gibt es natürlich ebenfalls im Spielebereich, ohne daß mir auf Anhieb gleich konkrete Negativbeispiele einfallen.
Mich würde nun mal interessieren, ob es Autoren gibt, die mit bestimmten Themen bei Redakteuren genau aus diesem Grunde gescheitert sind; oder umgekehrt Redakteure, die etwas von der politischen Linie Abweichendes gerne mal machen würden, es aber aus Furcht vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes nicht tun.
Freue mich über Antworten und werde Informationen, die den Adressaten schaden könnten, auf Wunsch natürlich vertraulich behandeln.
Schönen Restsonntag noch, Euer Ralf