Anzeige

Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Benutzeravatar
Sascha 36

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Sascha 36 » 21. Dezember 2015, 23:15

Für mich ist das Editorial der FairPlay einfach ein Grund das Heft nicht mehr zu lesen , noch zu erwerben, konnte dem Heft aber auch bisher nie was abgewinnen. Bin aber auch nicht Zielgruppe des Hefts.
Was will die FairPlay mit so einer Aktion überhaupt bezwecken ? Warum wurde der Artikel so verfasst ?
Zuletzt geändert von Sascha 36 am 22. Dezember 2015, 01:00, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Michael Weber
Kennerspieler
Beiträge: 390
Wohnort: Hannover
Kontakt:

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Michael Weber » 21. Dezember 2015, 23:20

Mixo hat geschrieben:Der von dir gewählte Begriff "Dauerwerbesendung" lies mich etwas schmunzeln - passt für mich persönlich hier auch ganz trefflich bei der vielen grellen Werbung, die auf der Seite geschaltet ist - alleine deswegen für mich schon eine uninteressante Seite (keine Kritik, nur ein Feedback)


Dazu muss ich dann doch antworten: Auch wir müssen unsere Kosten (nicht die Arbeit) refinanzieren. Muss ja keiner gut finden. Bleibt er halt weg. Schade drum. Über den Sinn von Werbung auf kostgenlosen Angeboten müssen wir hier ja nicht diskutieren.

ABER: Der Begriff Dauerwerbesendung bezieht sich auf etwas inhaltlich völlig anderes. Ich lege schon wert darauf, dass du hier diese beiden Sachen nicht vermischt. Das eine ist eine Refinanzierung von Kosten (woanders vielleicht eine Einnahmequelle für mehr), die keinen Einfluss auf Berichterstattung hat (haben soll und bei uns nicht hat). Das andere ist eine u. a. von mir - und das nicht ganz bierernst - ins Spiel gebrachte Kennzeichnung von bezahlten oder von Verlagen finanzierten kritiklosen Fanboy-Unterhaltungs-Videoformaten a la TV, mit der die TV-Sender rechtliche Konseqeunzen wegen Schleichwerbung umgehen und die vielleicht einige Spiele-Kanäle der Logik des Editorials folgend (!) nutzen sollten. Alles klar?

Benutzeravatar
Sascha 36

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Sascha 36 » 22. Dezember 2015, 01:15

Fanboy oder Kritiker ist mir vollkommen egal, die Jungs unterhalten mich weitaus besser als jede FairPlay oder eine Minute auf der Reich der Spiele Seite.
Das sind Fanboys, gut dann bin ich auch einer, ich bin genauso Fan von Spielen wie die Jungs und ob es nächstes Jahr noch ne FairPlay, Pöppelrevue oder sonstwas gibt ist mir da eher egal, bei einigen You Tube Seiten fände ich es jedenfalls schade.

Ich versteh das eh alles nicht, da gibt es eine mittelgrosse Szene und anstatt sich gegenseitig zu unterstützen, muss jeder jedem Steine in den Weg schmeißen. Wär das dann nicht mag ist nicht kritikfähig und sollte gar nicht erst schreiben, mit solchen Antworten hilft man doch niemand und vor allem stößt es einen eher ab.

Benutzeravatar
BGBandit
Kennerspieler
Beiträge: 1314
Wohnort: NS
Kontakt:

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon BGBandit » 22. Dezember 2015, 06:38

@Michael

Wie jetzt, kein New Boardgame Journalism mehr? :D

Benutzeravatar
Christian
Kennerspieler
Beiträge: 259
Wohnort: Eppstein

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Christian » 22. Dezember 2015, 08:29

Sascha 36 hat geschrieben:Ich versteh das eh alles nicht, da gibt es eine mittelgrosse Szene und anstatt sich gegenseitig zu unterstützen, muss jeder jedem Steine in den Weg schmeißen. Wär das dann nicht mag ist nicht kritikfähig und sollte gar nicht erst schreiben, mit solchen Antworten hilft man doch niemand und vor allem stößt es einen eher ab.


Das kann ich so unterschreiben.

Meiner Meinung nach ist auch keine interessante Diskussion angestoßen worden. Meiner Ansicht nach hat Fairplay zu einem Rundumschlag ausgeholt, was bei vielen auf Unverständnis gestoßen ist. Von einer konstruktiven Diskussion habe ich noch nichts gesehen und wenn diese wirklich gewünscht war (was ich persönlich bezweifle), hätte das sicher auch diplomatischer angestoßen werden können.

Benutzeravatar
peer
Kennerspieler
Beiträge: 194

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon peer » 22. Dezember 2015, 08:42

"Das andere ist eine u. a. von mir - und das nicht ganz bierernst - ins Spiel gebrachte Kennzeichnung von bezahlten oder von Verlagen finanzierten kritiklosen Fanboy-Unterhaltungs-Videoformaten a la TV, mit der die TV-Sender rechtliche Konseqeunzen wegen Schleichwerbung umgehen und die vielleicht einige Spiele-Kanäle der Logik des Editorials folgend (!) nutzen sollten."

Alles klar - aber wie viele Seiten sind denn das? Und wieviele Seiten mit Reichweite?

Mir ist das letztlich alles zu nebulös. Entweder bezieht sich die Kritik in der Fairplay auf alle Seiten (und so ist sie ja auch formuliert), dann ist das aber schlichtweg falsch. Genug positive Gegenbeispiele wurden ja genannt.
Oder die Kritik erschöpft sich in "Es gibt schlechte Seiten imm Internet" und das ist eine Nullaussage. Genauso kann man sagen "Im Internet gibt es Meinungen" oder "Früher war alles besser". Damit kann man nichts anfangen.
Als spezielle Kritik an den Programmen, wo einige Verlage gezielt Youtuber bezahlen, um Werbung zu machen, habe ich das Editorial nicht verstanden. Dazu war das dann zu allgemein formuliert.

Ich bin im übrigen der Meinung, dass man statt mit dem Finger auf "pöse Seiten" zu zeigen, sich vielleicht eher auf die Seiten konzentrieren sollte, die etwas gut machen und überlegen, warum die das gut machen. Das ist viel konkreter und konstruktiver.

Benutzeravatar
Ronny
Kennerspieler
Beiträge: 473
Kontakt:

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Ronny » 22. Dezember 2015, 09:32

Ich habe es schon als Kommentar bei Hunter und Cron hinterlassen und kann mich hier nur wiederholen...

Hier versucht sich eine Zeitschrift selbst zu loben und der gefährlichen Konkurrenz aus dem Internet zu erwehren. Abnehmende Abonnentenzahlen und geringere Werbeeinnahmen dürften die Angst und Wut der Redakteure dieser Zeitschrift, gegen die kostenlosen Beiträge im Internet, geschürt haben.

Es ist einfach nur Unsinn, einem Blogger und YouTube'er vorzuwerfen es geht ihm nur ums Geld! Wir reden hier von einer so kleinen Branche, dass mehr als ein Taschengeld dabei sicher nicht rumkommt. Ja, die Spiele werden teilweise Kostenlos für Rezensionen zur Verfügung gestellt, aber das gilt doch für beide Seiten. Ja, so mancher bekommt Einnahmen durch Werbung auf seiner Seite oder Channel, aber die sind bei diesen kleinen Nischenprodukt vielleicht gerade mal Kostendeckend.
Im Vergleich zur Redaktion der Faireplay bekommt da niemand ein festes Gehalt.

Wichtigster Punkt ist aber, die meisten Videos und Rezensionen sind über Spiele, die den Erstellern selber Spaß machen! Warum sollte ich auch ohne Bezahlung freiwillig die Zeit investieren und mehrmals ein Spiel spielen, dass mir nicht gefällt und dann noch darüber schreiben? Ich möchte doch anderen Spiele empfehlen.
Würde ich z.B. Rezensionen schreiben und das über Spiele, die mir nicht gefallen, dann würde Colt Express (was tausende von Spielern mögen) als abschreckendes Beispiel für eine schlechte Umsetzung von Brettspielen dienen. Hab ich damit dann recht? Obwohl aus meiner Sicht jede Kritik daran gerechtfertigt ist, hat auch jeder Fan dieses Spiels recht. Solange man Spaß hat, ist es immer ein gutes Spiel!

Die FairPlay sollte lieber mal erkennen, dass die Zukunft im Internet und in Videos zu suchen ist, statt ihre Zeitschrift zu loben und die kostenlose Konkurrenz der Käuflichkeit zu beschuldigen.
Jedes Unternehmen der Welt muss mit der Zeit gehen und sich verändern, wenn es überleben will. Es hat noch keinen gerettet, wenn er die neuen Ideen anderer versucht hat schlecht zu reden.

Würde ich für regelmäßige Videos zu Brettspielen etwas zahlen? Ja! Wie wäre es also mal mit der Idee FairPlay?

Benutzeravatar
Sascha 36

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Sascha 36 » 22. Dezember 2015, 10:39

Was ich mich ja immer noch Frage ist folgendes :

Warum müssen die das Spiel überhaupt kritisieren oder den Hammer rausholen ?
Ich sehe im Video das Spiel, kann mir vorstellen wie es läuft und kann selber entscheiden ob es mir gefällt oder nicht.
Mir ist es egal ob das am Ende stattfindet oder nicht, was nützt mir ein Verriss von jemand der Bluff für das beste Spiel überhaupt hält und wie sympathisch ist es wenn man sich diesem ganzen Kritikgeschwafel mal wiedersetzt. Martin Klein finde ich auch richtig gut, aber für mich haben sich seine Videos schon etwas gewandelt. Ich brauche keine komplett Analyse, wenn es kein Haar in der Suppe zu finden gibt, dann ist es manchmal vielleicht auch nicht drin und manchen nehmen das Haar raus und die Suppe mundet trotzdem.

Benutzeravatar
Winston
Kennerspieler
Beiträge: 462

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Winston » 22. Dezember 2015, 10:51

Einmal großflächig Youtubern und Bloggern (lach) zu unterstellen, dass es ums Geld geht, ist schon lächerlich und kann nur eine gewollte Provokation sein. Rezensionexemplare wird wohl niemand als finanzielles Entgelt ansehen. Es ist "Arbeitsmaterial". Ich denk nur an die Zeit die in die Partien fließt und das Zusammenstellen der Beiträge... Wenn das Bezahlung wäre, würde der Stundensatz echt mies aussehen.

Ich hatte hier auch einigen Text stehen, in dem ich auf einzelne Punkte eingehe aber ... packen wir mal den kleinen Hammer aus. Das Editorial ist Müll. Opa erzählt vom Krieg-früher war alles besser-wischiwaschi Geschreibsel und unprofessionell. Unprofessionell vor allem dadurch, dass weder bestimmte Youtuber noch irgendein Video konkret angesprochen wird. Wenn ich kritisiere, dann sollte ich auch genau sagen was. Vielleicht sehe ich das falsch und es hat nichts mit Professionalität sondern einfach nur mit Anstand zu tun ...
In meinen Augen ist das nur Stammtischgeschwafel ... zwar hübscher formuliert aber am Ende nur derselbe Käse.

Benutzeravatar
HDScurox
Kennerspieler
Beiträge: 1499
Wohnort: Rodgau
Kontakt:

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon HDScurox » 22. Dezember 2015, 10:53

Ich sehe in dem Video von Hunter nur einen Widerspruch, ansonsten teile ich die Position. Man darf und soll mit seiner Arbeit Geld verdienen können. Man kann ein Hobby zum Beruf machen und es ist verdammt feige von der FairPlay keine Namen zu nennen.

Wo widerspricht sich Hunter meiner Ansicht nach? Anfangs spricht er davon, dass sie sich gar nicht als Rezensenten sehen. Am Ende des Videos geht er darauf ein, dass sie doch sogar Noten vergeben, ihr Gütesiegel haben und Pro/Contra Auflisten. Ja was denn nun? Abgesehen davon nennen sie ihre Videos auch Review (dt. Rezension). Also entweder sind sie Rezensenten und dann muss man sich auch eine gewisse Kritik gefallen lassen, oder eben nicht. Und wer ein Video Rezension nennt, sollte das Spiel nun Mal kritisieren. Und wie Michael Weber es hier schon oft geschrieben hat. Sicherlich ist eine Rezension subjektiv, aber sie muss Hand und Fuß haben. Die Kritikpunkte müssen begründet und belegt werden. Hatten wir doch auch alle in der Schule. Aufgabenbereich III: Reflexion. Oft endete dies in Aufgabenstellungen wie "Diskutiere folgendes..." Da gibt es kein richtig oder falsch. Die eigenen Argumente müssen aber intersubjektiv nachvollziehbar sein. Wenn ich also sage, dass Spiel ist vollkommen innovationslos, dann muss ich das so begründen, das man zumindest folgen kann, wie ich zu diesem Schluss komme. Ob man ihn teilt oder ob das einem selbst wichtig ist, steht dann wieder auf einem anderen Blatt Papier.

Alles in allem bin ich was das diese Diskussion angeht aber eindeutig auf der Seite von Hunter & Cron. Ich kann feige Kritik überhaupt nicht ab. Wenn schon solch eine Kritik, dann auf einer Metaebene, ohne die ganzen Anspielungen. So wie es z.B. Matthias Nagy bezüglich der Begriffe Rezension und Test getan hat:
http://www.spielbar.com/wordpress/2015/12/20/15735

Ach und bevor ich es vergesse: Mich dünkt so langsam, wir alle vergessen ein bisschen etwas. Wir sind eine Szene und eine ziemlich kleine noch dazu. Wir haben im Grunde alle die gleichen Ziele: Spielen und Spaß dabei haben und Informationen austauschen. Wer welche Infos konsumiert ist jedem selbst überlassen der eine mag dies, der andere das. Dazu bedarf es aber absolut keinem Konkurrenzdenken. Das könnte dann aufkommen, wenn es darum geht, wer bekommt denn nun die Zuwendung von Verlag XY oder ähnliches. Wenn es also ums harte Geschäft geht. Und wenn wir da ehrlich sind, kann doch eh keiner H&C das Wasser reichen und das ist auch ok so.

#EinBisschenFriede

Benutzeravatar
Lorion42
Kennerspieler
Beiträge: 1486
Wohnort: Bielefeld

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Lorion42 » 22. Dezember 2015, 12:43

Ich finde die Frage eine spannende, die Diskussion hier im Forum ist momentan aber auf relativ bescheidenem Niveau. Es hilft nichts sich gegenseitig Vorwürfe zu machen, weil das die Frage nicht voranbringt. argumentum ad hominem ist ganz übler Stil. Ebenso wenig bringt es nichts zu sagen, wie gut einem das eine oder das andere gefällt. Weil es darum ja gar nicht geht. Also werden wir mal konkreter.

Hunter und Cron sind von allen deutschen YouTube-Formaten diejenigen, die am ehesten damit Geld verdienen könnten. Also nehmen wir die doch einfach mal als Musterbeispiel - vollkommen egal ob andere schlimmer sind oder sie gar nicht gemeint waren.
Hunter schreibt, dass sie momentan noch nicht so sie Geld mit den Videos verdienen, dass sie davon leben könnten. Das glaube ich ihm. Müssen wir aber nicht weiter aufschlüsseln, da es bei dem Argument aus der FairPlay nicht darum geht, wie viel Geld man verdient.
FairPlay-Harry meint: Die Videos sind zu unkritisch. Als Grund sieht er dafür, dass sie den Geldfluss der Verlage brauchen. Michael sagt dann ganz konkret, dass es in diesem Fall als Werbung zu bezeichnen ist. Nehmen wir das auseinander: Videos sind häufig unkritisch. Würde ich so unterschreiben und so wie ich das sehe, sagt da auch keiner wirklich etwas gegen, oder? Dass ein Video als Werbung anzusehen ist, wenn es auf Grund der Bezahlung positiv über das Produkt berichtet, bestreitet vermutlich auch niemand. Es geht also einzig und allein um die Frage: Sind die Videos unkritisch, weil sie für die Videos bezahlt werden? oder auch Haben Hunter & Cron (und Andere) einen Werbekanal?

Hunter sagt dazu: Sie sind eine Unterhaltungssendung und deshalb von sich aus unkritisch. Das entkräftet für mich nicht das Argument, dass es sich um eine Werbesendung handelt, sagt aber auch, dass sie selbst ohne Bezahlung genauso unkritisch wären.

An diesem Punkt machen wir jetzt weiter. Also: Argumente!

Benutzeravatar
peer
Kennerspieler
Beiträge: 194

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon peer » 22. Dezember 2015, 12:52

Lorion: Du übersiehst eine wesentliche Sache: Viele Youtuber zeigen grundsätzlich nur Videos von Spielen, die sie gut finden. Die Videos sind dann natürlich auch positiv. Wenn überhaupt sollte man darüber diskutieren ob eine Seite (bzw. ein Kanal) denn nur Spiele, die sie gut finden featuren "darf" oder ob es sinnvoller ist, wenn alle Seiten über alle Spiele berichten -auch die, die sie nicht interessieren.

Ich persönlich finde den Ansatz nur über positives zu berichten nicht verkehrt (auch wenn ich das anders mache). Zumindest hat das den Vorteil, dass man andere eher mitreißt (weil man das Spiel ja auch gut findet). Außerdem muss man dann die Graupen nicht mehrmals spielen, nur um sagen zu können: "Ich habe das ausreichend gespiuelt, um mit Autorität sagen zu können: Das ist schlecht".
Weniger Street Cred,s, weil man sich nicht die Graupen antut, aber dass sollte kein Kriterium sein ;-)
Letztlich ist es (wie fast alles) eine Frage der Zielgruppe. Vielspieler wollen vielleicht mehr über bestimmte Spiele lesen/sehen (auch negatives), Wenigspieler oder Familienspieler wollen in erster Linie Kauftipps. Denen ist mit einer negativen Rezi nicht geholfen.

Die Spiel Doch berichtet übrigens (zumindest in der ersten Ausgabe) auch nur über Spiele, die die Rezensenten gut finden. Zwar sind sich nicht immer alle einig, aber im Prinzip wird über "schlechte" Spiele nicht berichtet.

Benutzeravatar
widow_s_cruse
Kennerspieler
Beiträge: 935
Wohnort: Bad Aibling
Kontakt:

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon widow_s_cruse » 22. Dezember 2015, 14:09

Hallo,

wenn Hunter & Cron ein Werbekanal ist. Was ist denn das ZDF mit der Sendung "Das Spiel geht los"?
3 Mio. Zuschauer - feine Produktdarbietung - finanziert mit unserem Rundfunkbeitrag!?

Irgendwer muss den betriebenen Aufwand doch bezahlen.
Doch wer?
der Veranstalter oder das Medium / der Nutznießer / der Verbraucher

Was wäre denn die moralisch richtige Lösung?
Liebe Grüße
Nils
83043 brettspielgruppe aiblinger zockerbande facebook

Benutzeravatar
Der bumsfidele Bergdoktor
Spielkamerad
Beiträge: 33
Wohnort: Steueroase
Kontakt:

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Der bumsfidele Bergdoktor » 22. Dezember 2015, 14:21

Sehr kluge Frage, Nils.
Wir machen durch bis morgen früh und singen bums, fallera!
website: http://www.wm-einkaeufer.de
twitter: @franz.beckenpower

Benutzeravatar
Lorion42
Kennerspieler
Beiträge: 1486
Wohnort: Bielefeld

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Lorion42 » 22. Dezember 2015, 15:16

Ja finde ich auch eine gute Frage... "Das Spiel ist los" ist auf jeden Fall genauso Werbung wie die meisten Unterhaltungschannels auf YouTube, ebenso "Schlag den Raab".
Ich halte es auch für richtig, dass die Verlage für diese Werbung bezahlen. Die Frage ist aber, ob das dann nicht zu entsprechenden Effekten führt. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Ich denke auch, dass viel YouTubern eben diese Begeisterung zeigen, weil sie schlechte Spiele nicht zeigen.
Ich persönlich halte die meisten Spiele die heute rauskommen für ziemlich langweilig und hätte Grund genug sie zu kritisieren. Und das obwohl fast nie mehr ein Totalausfall darunter ist. Ich hab aber auch kein Interesse mich mit diesen Spielen lange zu beschäftigen. Ein Spiel das ich nur so lala finde, packe ich nach einem mal spielen ins Regal oder verkaufe es sofort wieder. So geht es vielen Internetrezensenten sicher auch. Die Frage ist nur, ob man eine Kritik ablehnen will, wenn ein Verlag sagen würde: du bekommst ein Honorar wenn du unser neues Spiel vor allen anderen besprichst.

Benutzeravatar
Sascha 36

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Sascha 36 » 22. Dezember 2015, 16:19

Zu Nils Frage kann ich nur sagen das wir da schon mehrere Male drüber diskutiert haben und die Frage nie zufriedenstellend beantwortet werden konnte.
Denke auch nicht das es um diese Frage hier geht, sondern um das Editorial der FairPlay.
Auch hab ich keine Lust nach so einem Editorial der FairPlay Crew nur Ansatzweise die Genugtuung zu geben, das sie mit ihrem Angriff ( Meinung) Diskussionen lostreten die es eh schon gab.
Somit verabschiede ich mich aus der Diskussion, hol mir ne Tüte Popcorn und lese noch ein wenig mit.

Benutzeravatar
AndreasB78
Kennerspieler
Beiträge: 195

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon AndreasB78 » 22. Dezember 2015, 16:59

Hallo,

ich schließe mich Sascha an. Ich lasse mir von der Fairplay hier keine Diskussion "aufdrücken", die aus meiner Sicht überflüssig ist und wenig nutzenstiftend ist. Dazu hätte die Fairplay schon etwas mehr mit Substanz liefern müssen als so einen unreflektierten Kram. Aus meiner Sicht machen viele Youtuber das richtig gut und mir gefällt das, was "meine" Youtuber machen. Mehr Anspruch habe ich an sie garnicht. Ich will auch gar keine Renzensionen mit schlechten Spielen sehen - wozu? Ausnahme ist wie gesagt, wenn ein "Blockbuster" seit Monaten gehypt wird und der sich als Flop rausstellt. Ich finde das prima, dass "meine" Youtuber für mich auf "Perlensuche" gehen. Die müssen mich nicht auch noch zusätzlich vor schlechten Spielen "bewahren".

Viele Grüße und bis bald mal in anderen Themen ;)
Andreas.

Benutzeravatar
Sascha 36

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Sascha 36 » 22. Dezember 2015, 17:07

@ Andreas b 78

Ich reich mal das Popcorn rüber :)

Benutzeravatar
Der bumsfidele Bergdoktor
Spielkamerad
Beiträge: 33
Wohnort: Steueroase
Kontakt:

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Der bumsfidele Bergdoktor » 22. Dezember 2015, 17:32

Es geht hier auch weniger darum, dass Youtuber bewusst Schleichwerbung veranstalten würden (da liegt das Fairplay-Editorial daneben). Es läuft eher auf die Frage hinaus, ob man sich unbewusst bzw. bereitwillig vor einen Karren spannen lässt. Aber bitte, sind ja alles erwachsene Menschen. Sind auch alles erwachsene Menschen, die sich von solch tollen Enthusiasmus auch ganz bestimmt nicht beeinflussen lassen. Schon gar nicht so einer wie Sascha. Eben? Eben. :)
Wir machen durch bis morgen früh und singen bums, fallera!
website: http://www.wm-einkaeufer.de
twitter: @franz.beckenpower

Benutzeravatar
waljonas
Kennerspieler
Beiträge: 199

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon waljonas » 22. Dezember 2015, 17:46

Die Fairplay wollte m.M. nur eine Diskussion anstoßen. Dem gewissen Harry gefallen halt im Netz nicht alle Beiträge und es ist ja sein gutes Recht sein Missfallen auch im Editorial auszudrücken. Mir hat er aus der Seele damit gesprochen. Die Leute bei der Fairplay sind erfahrene Spieler und schon recht lange in der Spieleszene aktiv bzw. waren teilweise selbst in Jury´s aktiv. Daher finde ich schon interessant, dass sie die gegenwärtige Entwicklung kritisch sehen. Viele Beiträge, die hier geschrieben werden, kann man nicht für voll nehmen bzw. kommen recht beleidigend rüber. Aber das ist ja nichts neues, sich hinter Pseudonymen verstecken und dann von zu Hause am PC sitzend mal richtig vom Leder zu ziehen.

Hunter hätte m. M. auf eine Reaktion verzichten können. Ich sehe Hunter und Cron auch sehr gern, sie bringen Schwung und Elan in die Szene aber an die kritische Betrachtungsweise eines Martin Klein kommen sie nicht ran. Aber vielleicht wollen sie das gar nicht.

Benutzeravatar
Golbin
Kennerspieler
Beiträge: 1218
Wohnort: Rheda-Wiedenbrück
Kontakt:

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Golbin » 22. Dezember 2015, 19:28

Hallo,
ich habe das Editorial früh gelesen und bisher diesen Thread nur mitverfolgt. Ich habe einen Augenblick länger gebraucht, um für mich eine Meinung zu finden.

Für mich ist das Editorial keine Kritik. Kritik wird mit einem Ziel geäußert. Positives zum Erhalt des Zustands, Negatives um Veränderungen zu bewirken. Ich sehe im Editorial keinen solchen Ansatz. Vielmehr sind die Äußerungen der Ausgangpunkt für eine Selbstbeweihräucherung, weil die Farplay kritisch ist und andere sind es nicht.

Hinzu kommt Oberflächlichkeit (es werden keine Beispiele angegeben), Vorwurf des Geldverdienens als einziges Ziel (ohne weitere Begründung), und Kritik an der Kritiklosigkeit (ich gewinne den Eindruck, Harry macht Kritik zum Selbstzweck). Zum Schluss wird auf die Unabhängigkeit zu den Verlagen hingewiesen. Gerade nach den Ereignissen um die Fairplay und ihr „Regal“ auf der Spiel ’14 ist das der Bereich, in dem die Fairplay für mich an Glaubwürdigkeit verloren hat.

Mit dieser Einstellung sehe ich, anders als Michael Weber, keine notwendige Diskussion. Und genauso wenig muss jede Veröffentlichung journalistische Arbeit sein. Es gibt andere ernsthafte Veröffentlichungen wie wissenschaftliche und literarische. Und auch reine Unterhaltung muss nicht journalistisch unterlegt sein.

So habe ich genau eine Erkenntnis hier gewonnen, Manches Video wird als Rezension angekündigt, obwohl es als Out-Boxing oder Play-Through einen anderen Inhalt bietet. Da ich selten ein Video gucke, kann ich damit leben. Eine bessere Titulierung bleibt für mich wünschenswert.

Wolfgang
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.

Benutzeravatar
peer
Kennerspieler
Beiträge: 194

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon peer » 23. Dezember 2015, 07:26

"Die Leute bei der Fairplay sind erfahrene Spieler und schon recht lange in der Spieleszene aktiv "
Ich auch. :-)
Ich weiß z.B. das die ZDF-Show "Das Spiel beginnt" heißt und das wegen des Rundfunkvertrages (keine Werbung nach 20.00) keine Verlage genannt werden durften und Verlagslogos nicht gezeigt werdebn durfte. Man erfährt nicht einmal, dass es sich um richtige Spiele handelt, die man auch kaufen kann (Das mag bei Meisterwerke z.B. nicht jedem klar gewesen sein).

Ich weiß auch, dass "Harry " ein Pseudonym ist - Harry ist nämlich das Pferd. Insofern ist "Aber das ist ja nichts neues, sich hinter Pseudonymen verstecken und dann von zu Hause am PC sitzend mal richtig vom Leder zu ziehen. " ziemlich zutreffend auf die Fairplay.

Ansonsten stimme ich Wolfgang - Golbin - überein und wünsche Schöne Feiertage :-)

Benutzeravatar
Der bumsfidele Bergdoktor
Spielkamerad
Beiträge: 33
Wohnort: Steueroase
Kontakt:

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Der bumsfidele Bergdoktor » 23. Dezember 2015, 10:06

waljonas hat geschrieben:Viele Beiträge, die hier geschrieben werden, kann man nicht für voll nehmen bzw. kommen recht beleidigend rüber. Aber das ist ja nichts neues, sich hinter Pseudonymen verstecken und dann von zu Hause am PC sitzend mal richtig vom Leder zu ziehen.

Also so wie Du zum Beispiel.

Oder ich.

Oder der abgehalfterte Klepper "Harry", der die Welt von heute nicht mehr versteht, und eines Tages einen stillen einsamen Tod sterben wird.
Wir machen durch bis morgen früh und singen bums, fallera!
website: http://www.wm-einkaeufer.de
twitter: @franz.beckenpower

Benutzeravatar
Spielejoker
Spielkind
Beiträge: 2

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Spielejoker » 23. Dezember 2015, 21:37

Hallo Harry

Via Hunter und Cron bin ich auf das Editorial 114 der Fair Play aufmerksam geworden.

Selbst habe ich diesen Herbst eine Seite zum Thema Brettspiele gestartet. Diese ist noch im Aufbau. Bereits jetzt sehe ich schon, wie viel Arbeit in einer solchen Homepage steckt. Deshalb kann ich Dich, Hunter, verstehen, weshalb Deine Reaktion so emotional ausgefallen ist. Vielleicht wäre eine weiter Nacht darüber schlafen nicht schlecht gewesen.

Folgende Punkte sind mir aufgefallen:

1. Harry ist nicht Mainstream sondern Szene. Findet er selbst.
2. Harry blickt rechtschaffen auf die Jury herab. Findet er selbst.
3. Harry erfreut sich daran, dass die YouTube Stars der Brettspielwelt weniger populär sind als andere YouTube Stars. (Brettspielszene ist nur durch Harry definiert, weshalb ich mit den Begrifflichkeiten etwas ausweichen muss.)

Meine Kritik am Editorial

1. Die Kritik ist sehr allgemein gehalten. Dies spricht nicht gerade für einen Redakteur welcher Spiele sachlich und anhand fundierter Kenntnisse beurteilt.
2. Der Schreiber neigt zur Selbstverherrlichung und meidet die Selbstreflektion.

Mein Fazit:

Die Berichte der YouTuber sind tatsächlich meist positive Berichte. Sie öffnen dadurch auch für viele Nicht- und Wenigspieler die Tore um ein Teil der Brettspielwelt zu sehen und zu erleben. Genau wie die Jury, mit welcher ich bei den Entscheidungen nicht immer einig bin, leben sie die Mission mein Hobby zu verbreiten. Dies mit einer Freude und Euphorie welche ansteckend sein darf oder besser sein soll. Rezensionen finden sich in Zeitschriften oder Blogs zu Hauf. Wenn die Beratung im Fachhandel stimmt, kann darauf sogar verzichtet werden.

Das verbreiten des Hobbys ist aus mehreren Gründen äusserst wichtig. Mehr zahlende Käufer führen zu einer grösseren Produktion von Spielen und so zu einer grösseren Vielfalt und Auswahlmöglichkeit bei den Spielen. Es gibt mehr Spieleclubs und es wird einfacher Mitspieler für Spielerunden zu finden.

Ich unterstütze deshalb Hunter & Cron, schätze Cliquenabend und Spielama. Daneben lese ich auch Zeitschriften wie die Spielbox und Spiel doch.

So gehöre ich halt nicht zu Harry’s Szene und bin nur Mainstream. Ich freue mich aber, lieber Harry, dass Du schon so lange spielst wie ich und dass auch Du älter wirst. Ich hoffe, dass Du in Deiner Szene noch viele Mitspieler findest und vor allem auch Leser deines Szenemagazins. Auch Inserenten wünsche ich Dir. Schliesslich benötigen wir alle Geld um zu Leben und Spiele zu kaufen.

Zum Schluss noch dies an Harry und alle welche für Ihre Leserschaft und Kunden vor denken wollen. Die meisten Leser sind mündig und bilden sich ihre Meinung selber. Gute Blogger wissen: Wer nur schreibt was die Spielverlage wollen, hat schnell keine Leser mehr. Wer sich zu sehr in den Vordergrund stellt und sich selbst beweiräuchert, auch nicht.

Frohe Weihnachten und habt eine gute Zeit.

Benutzeravatar
Henry
Spielkamerad
Beiträge: 22

Re: Fairplay-Editorial: Wie kritisch sind Spiele-Videos auf YouTube?

Beitragvon Henry » 23. Dezember 2015, 22:38

Gruß aus Kiel,

kurz ein paar Infos von der YouTube-Basis, was sich mit Videos dort "verdienen" lässt. Wir produzieren seit Anfang 2007 den Spiele-Podcast.de und stellen die Folgen inzwischen seit einigen Jahren auch bei YouTube bereit. Die Abozahlen bewegen sich etwa auf dem Niveau von H&C. Man kann ca. 1 Euro pro 1000 Videoabrufe erhalten. In der Vorweihnachtszeit können es auch mal 1,50 € sein. Wenn dort also bei einem Video die Zahl 1500 steht, dann dürften ca. 2 € auf das Konto des Betreibers wandern - vor Steuern!

Dass wir viele Spiele gut bewerten (aber nicht immer und auch nicht immer einstimmig) liegt vor allem auch daran, dass wir eben auch in der Regel nur Spiele kaufen, die schon vielversprechend sind. Schließlich sollten die Spiele auch mehrfach für der Rezension gespielt werden. Und außerdem sollte man nicht außer Betracht lassen, dass die großen Verlage erst nach umfangreichem Lektorat Spiel veröffentlichen. Die sind meist keine Anfänger und schon daher ist die Wahrscheinlichkeit für objektiv wirklich "schlechte" Spiele dort gering. Subjektiv kann das je nach Interessenschwerpunkt natürlich anders sein...

Daher gab es bei uns kaum mal Bewertungen unter 5 (von 10 Punkten) und das, obwohl wir ca. 80 % unserer rezensierten Spiele selber kaufen.

Liebe Grüße

Henry


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste