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[PEEP] Pecunia non olet

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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TRH
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[PEEP] Pecunia non olet

Beitragvon TRH » 22. Oktober 2005, 16:46

„Pecunia non olet“ – „Geld stinkt nicht“, das ist die doppelbödige Devise in diesem lockeren Kartenspiel von Goldsieber. Die Spieler agieren hierbei als Betreiber von Latrinen im alten Rom, die zusehen müssen, dass der Rubel (bzw. die Sesterze) aus den „Geschäften“ der Römer möglichst zahlreich rollt.
Zu Anfang des Spiels erhält jeder Spieler einen braunen Pappdonnerbalken, der drei Sitzplätze fürs Geschäft bietet. Diesen legen die Spieler vor sich aus und bekommen als „Startkapital“ gleich mal jeweils zwei Gäste und eine Warteschlange von potentiellen Kunden. Diese werden durch Karten symbolisiert, die jeweils entweder einen Bürger, einen Senator, einen Sklaven oder eine Römerin darstellen. Auf den Karten ist vermerkt wie lange die Kunden für ihr Geschäft benötigen (z.B. 3 Runden) und wie viel Sesterzen das Ganze bringt.
Die Wartezeit eines jeden Gastes, der gerade auf dem Pott sitzt, wird stilecht durch braune Hölzchen symbolisiert, die auf die Karte gelegt werden. Sitzt jemand 4 Runden, so kommen 4 braune Klötzchen auf die Karte. Ist ein Spieler an der Reihe, darf er von jedem seiner Kunden ein Klötzchen entfernen. Sind endlich alle Klötzchen entfernt, so kommt die Karte auf den Ablegestapel und der Spieler kassiert die wohlverdienten Sesterzen. Die freiwerdenden Plätze auf den Latrinen dürfen dann durch die Warteschlange aufgefüllt werden und zwar immer beginnend von links nach rechts. Ist auch die Warteschlange aufgebraucht werden neue Römer vom Nachziehstapel aufgefüllt. Bei zwanzig Sesterzen ist das Spielziel erreicht und der Gewinner ist römischer Latrinenmogul.
Das alleine wäre noch recht unspektakulär. Pfeffer kommt in die Sache durch Aktionskarten, von denen der Spieler zum Abschluss seines Zuges eine verdeckt ziehen und während seines Zuges welche ausspielen kann. Mit diesen Aktionskarten kann der Spieler die eigene Warteschlange im Hinblick auf die zu erwartenden Einnahmen optimieren bzw. dem Mitspieler kräftig in die Suppe bzw. die Latrinengrube spucken: Da wird schon mal ein lange sitzender Kunde in der Warteschlange des Führenden nach ganz vorne geschickt oder eine Fischvergiftung initiiert, um Einnahmen bei anderen zu verhindern.

Wie spielt sich das Ganze?

Locker flockig von der Leber weg! Das Spielziel und die Regeln sind in wenigen Minuten erklärt und da sich das Spiel auf das Manipulieren der Warteschlangen bzw. Latrinen beschränkt, werden die grauen Zellen nicht übermäßig gefordert. Die Spielkarten sind ansprechend gezeichnet und die Namen der römischen Kunden nett gewählt.
Das Kartenglück mischt beim Nachziehen kräftig mit und passt gut zum lockeren Spielablauf. Die Aktionskarten hätten vielleicht noch etwas vielfältiger ausfallen dürfen, aber insgesamt bekommt man für 13 Euro ein nicht nur vom Preis her stimmiges Gesamtwerk.
Insgesamt erinnert das Ganze ein wenig an Gulliotine, bei dem statt Geschäften von Römern Köpfe in der Französischen Revolution rollten. Nicht nur ein wohltuend ungewöhnliches Thema verbindet beide Spiele, sondern vor allem das Manipulieren von Warteschlangen im Hinblick auf den eigenen Spielerfolg. War es bei Gulliotine noch eine gemeinsame Warteschlange für alle Mitspieler, hat bei Pecunia non olet jeder seine eigene vor sich ausliegen. Beides hat sicher seine Vor- und Nachteile, die allerdings wenig am Grundgefühl des Spiels ändern.
Und was für Guillotine galt, gilt sicherlich auch für Pecunia non olet: Ein richtig netter Aufwärmer bzw. Absacker für einen gelungenen Spieleabend. Nicht mehr, aber gewiss auch nicht weniger!

Autoren: Christian Fiore, Knut Happel
Grafik: Christian Fiore
Verlag: Goldsieber
Preis: ca. 13 Euro
Spieldauer: 20-40 Min.
Spielerzahl: 2-6 ab 8 Jahre

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SpieLama
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[Angekündigt] Pecunia non olet: Geld stinkt immer noch nicht

Beitragvon SpieLama » 3. Oktober 2016, 16:03

Zur Spiel 2016 erscheint eine Neuauflage des Spiels bei Noris. Sie heißt Pecunia non olet: Geld stinkt noch immer nicht und enthält neben dem Originalspiel fünf neue Module. Bilder des Spielmaterials findet ihr unter http://gesellschaftsspiele.spielen.de/a ... mer-nicht/. Infos zu den neuen Modulen liegen mir noch nicht vor.


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