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Space Alert im Vergleich Pandemie

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Suedpolfee
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Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon Suedpolfee » 26. Mai 2009, 11:41

Hallo zusammen,

in unserer Runde sind wir begeisterte Spieler von Pandemie. Auch Herr der Ringe von Kosmos ist damals gerne angenommen worden. Spielen also gerne Kooperationsspiele.

Bin jetzt auf Space Alert aufmerksam geworden. Wer kann mir hierzu etwas mehr sagen im Vergleich zu den obigen Spielen. Wichtig ist einigermaßen schneller Einstieg und nicht so schwer oder komplex (Ghost Stories oder Arkam soll dies ja sein).

Wichtig auch die spielbarkeit zu zweit. Wie sieht es hier bei Space Alert aus - bin bei Sonderregeln für zwei Spieler immer skeptisch - meist läuft es nicht sauber.
Danke und Gruß
Heike

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ravn

Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon ravn » 26. Mai 2009, 11:56

Hallo,

bei Space Alert müssen alle mitspielen wollen, weil eben alle zeitgleich unter Zeitdruck aufeinander abgestimmt agieren. Wenn sich da einer im Team hängen lässt (sei es aus Desinteresse oder schlichter Überforderung und das Team fängt das nicht auf), dann kann das schnell zum Frusterlebnis fürs ganze Team werden.

Bei Pandemie hast Du diesen Zeitdruck nicht, kannst also "schwache, planlose, lustlose" Spieler durch kluge Ratschläge in eine Richtung lenken, die erfolgreich fürs Team ist. Bei Space Alert hast Du dazu keine Zeit und die Mission droht, wegen eines Spielers zu scheitern.

Von den Regeln ist es recht einfach (vgl. mit Pandemie), wenn man sich anhand der Anfängerszenarien auf das Spiel einlässt und es zusammen erkundet. Das braucht seine Zeit und Mitspieler, die dazu bereit sind. Der Einstieg ins Spiel ist aber schon Teil des Spiels und den sollte man nicht auf seine blanken Mechanismen reduzieren, da ansonsten viel von der Spielatmosphäre verloren geht. Nach den einzelnen Missionen kann man dann immer weitere Elemente dazu nehmen und somit auch die Schwierigkeit und Komplexität fürs Team erhöhen.

Zu Zweit spielen Dummies mit und eine Menge Kommuniktion und Absprache bleibt auf der Strecke. Würde ich zumindest für den Spieleinstieg nicht empfehlen, weil ansonsten ein falscher Ersteindruck entstehen könnte.

Cu/Ralf

Thygra
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Schwer zu vergleichen

Beitragvon Thygra » 26. Mai 2009, 12:05

Space Alert ist ein außergewöhnliches Spiel, es ist anders als alles bisher dagewesene. Zu zweit kann ich allerdings nur davon abraten, das Spiel lebt eindeutig davon, mit mehreren Spielern gespielt zu werden.

Der Einstieg ist bei Space Alert deutlich anspruchsvoller als bei Pandemie. Pandemie kann man nach einer Erklärung von 5-10 Minuten sofort spielen. Für Space Alert braucht man mehr Zeit. Hilfreich ist, wenn man Space Alert von jemandem erklärt bekommt, der das Spiel schon kennt.

Der Einstieg ist bei Space Alert immerhin gut aufgebaut. Zunächst spielt man mit den ersten Regelelementen einen kurzen Testlauf, um den Mechanismus kennenzulernen. Danach lernt man neue Regeldetails und spielt dann eine erste Simulation. Je nach Erfolg spielt man eine zweite Simulation oder lernt die nächsten Regeln für eine fortgeschrittene Simulation. Und wenn man sich danach fit genug fühlt, kann man endlich mit der ersten echten Mission starten.

Ich habe am Wochenende in Bilstein beim Spielertreffen der Spielbaustelle (ehemaliges Spielbox-Treffen) zwei längere Einführungsrunden abgehalten. Ein einzelner Durchgang dauert aber zwar ca. 25-30 Minuten. Aber für den eben erwähnten Durchlauf mit mehreren Tests/Simulation bis zur ersten Mission und Regelerklärungen haben wir ca. 3-4 Stunden benötigt. Die waren aber immer äußerst kurzweilig, alle hatten eine Menge Spaß!

Space Alert sollte man nur spielen, wenn man sich hinreichend Zeit dafür nehmen kann. Unterhalb von 2 Stunden lohnt es sich nicht, das Spiel auf den Tisch zu legen. Selbst wenn man es bereits kennt und eigentlich nur 25-30 Minuten braucht, so will man doch immer 3-4 Missionen spielen, wenn man erst mal damit angefangen hat.

Pandemie kann man dagegen auch mal zwischendurch zocken, wenn man nur 45-60 Minuten Zeit hat. Man muss viel weniger aufbauen als bei Space Alert und kann schnell loslegen.

Insgesamt sind beide Spiele aber zu unterschiedlich, um sie miteinander zu vergleichen. Beide Spiele sind super, jedes auf seine Weise.

André Bronswijk
Thygra Spiele-Agentur
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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ode

Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon ode » 26. Mai 2009, 12:30

Hi Heike,

das Schöne an SPACE ALERT ist, dass du es auch ganz leicht spielen kannst. Es hat ein superlanges, sehr gut aufgebautes Handbuch, an dem man das ganze Spiel Schritt für Schritt (insgesamt sind sieben Schritte enthalten) erlernen kann. Man kann es also ganz leicht spielen, oder ganz einfach. Wobei es sicherlich darauf angelegt ist, dass es irgendwann richtig zur Sache geht. Aber man kann es so gestalten, wie es für den eigenen Spielgeschmack passt.

Zu zweit macht das Spiel aus viel Spaß. Allerdings ist es dann schon so, dass man gleich zwei Figuren steuert. Das ist zwar schwieriger, leichter ist es aber, sich nur mit einem anderen Mitspieler abzustimmen. Das kann in großer Zahl durchaus ins Chaos führen.

Ich hab es auch schon erlebt, dass man sich nach einer Runde des Spiels derbe gestritten hat. Was ich aber völlig überflüssig finde. Locker bleiben und dann spielt man es einfach nochmal und macht es besser...

Wenn du darauf aus bist irgendwann mal das komplette Spiel zu spielen, bekommst du sicherlich das anspruchsvollste und komplexeste Koop-Spiel, das ich kenne (das sind Herr der Ringe, Schatten über Camelot, Pandemie, Ghost Stories, Space Alert). Allerdings gibt es bei den anderen Spielen nicht diese tolle Atmosphäre, die das Spiel so besonders macht.

Ansonsten will ich dir auf jeden Fall Ghost Stories ans Herz legen, dass auch zu zweit sehr gut funktioniert und wirklich sehr gut ist.

ode.

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Suedpolfee
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Beiträge: 294

Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon Suedpolfee » 26. Mai 2009, 13:06

Hallo,
danke für die Rückmeldungen. Hört sich so an, als wenn es wohl doch nicht das super richtige ist, gerade für eine kleine Runde ab 2 Leuten.

Könnt ihr denn was vergleichbares nettes empfehlen. Arkam dauert ziemlich lange nach meiner Kenntnis und ist viel gewürfel....

Muss vielleicht nicht ein reinrassiges Ko-op-spiel sein, aber nicht gerade was, wo man strikt alleine gegen Gegner spielt (z.B. Dominion). Richtung Siedler ginge auch. Halt einfach, aber dennoch anspruchsvoll, aber nicht Richtung Zoololetto (das ist mir vom Prinzip zu einfach).
Familientauglich, auch für ältere Personen (meine Eltern müssen Weihnachten immer herhalten :-) ) und etwas, wo man nicht nach längere Pause erstmal wieder die Regeln studieren muss. Kein Versteigerungsspiel.

Kennt wer? Salomons Schatzkammer? Wäre das vielleicht etwas? Gruß
Heike

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Schmitti

Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon Schmitti » 26. Mai 2009, 13:35

Uns hat "Der Hexer von Salem" (KOSMOS) zu Zweit sehr gut gefallen. Da muss man sich zwar am Anfang auch erst mal etwas reinarbeiten, aber dann macht es richtig Spaß und ist sehr spannend mit ansprechender Atmosphäre.

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Thargor
Spielkind
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Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon Thargor » 26. Mai 2009, 13:36


Da will ich auch noch ein paar Aspekte dazuschreiben. Ich bin absoluter Koop-Fan und kennen daher auch fast alles was es auf dem Markt gibt.

Space Alert ist wirklich ein Spitzenspiel aber es setzt meiner Meinung nach hohe Anforderungen an die Spieler. Wir haben es jetzt an zwei Spielwochenenden immer wieder gespielt und am zweiten Wochenende zum ersten Mal eine echte Mission überlebt. Das war ein Fest!

Ich behaupte mal, dass es das schwierigste Koop ist, nicht weil das Spiel schwer zu besiegen ist, sondern weil man selbst immer wieder "Fehler" macht und sich so um den Sieg bringt. Diese Fehler passieren, weil man unter Zeitdruck spielt und man zudem an eine ganze Reihe von Kleinigkeiten denken muss. Oftmals genügt nur eine Kleinigkeit eines Spielers und das Spiel ist verloren (Karte falsch herum abgelegt, Aufzug gleichzeitig benutzt, Computer nicht gedrückt, ....). Das kann frustrieren, kann aber auch extrem motivieren weil man endlich mal gewinnen will.

Weitere Punkte:
- Bis man endlich mal die erste Mission spielen kann, vergeht einige Zeit.
- Daher ist es auch schwer einen Spieler "auszutauschen" oder einen neuen Spieler mit ins Team aufzunehmen.
- Spielerwechsel ist auch deshalb schwer, weil es unserer Meinung nach nur zu gewinnen ist, wenn Aufgaben strikt verteilt werden.
- Das Spiel besteht auch darin im Team einen Weg zu finden sich irgendwie zu organisieren.
- Es müssen wirklich alle Spieler 100% mitmachen, zurücklehnen oder sich mit jemand anders unterhalten geht nicht.
- Der Aufbau dauert, die Auswertung ist auch ein wenig zäh.
- Wenn es dann mal aufgebaut ist, kann man schnell noch eine Runde spielen
- Tolle Anleitung, die einen den Einstieg wirklich einfach macht.
- Schwierigkeitsgrad ist anpassbar

Bei uns kam der Spruch auf: Das ist eigentlich kein Spiel sondern gehört in ein Assessment Center.

Falls das jetzt negativ klingen sollte - so ist es keinesfalls gemeint. Space Alert ist wirklich ganz großes Kino, aber man braucht unbedingt die passenden Spieler dazu.

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dilli
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Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon dilli » 26. Mai 2009, 13:39

Hmmm...
...ich habe sehr viele Flüge zu zweit hinter mir und es machte Spaß. Aber meinen Eltern 8beide 69) kann ich es nicht empfehlen. Dafür spiele ich immer wieder mit ihnen Stone Age, Funkenschlag, San Juan (Dominion auch). Agricola gefällt ihnen auch, dies kommt aber seltener auf den Tisch.

dilli

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Suedpolfee
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Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon Suedpolfee » 26. Mai 2009, 13:43

Hallo Thargor,

damit ist klar, es ist nichts für uns - wir quatschen doch ganz gerne....

Welches Spiel könntest du denn als Ko-op-Liebhaber (oder analog) für mich empfehlen?
Es kam ja schon - Ghost Stories - und - Hexer - auf....
Heike

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Tanakor
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Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon Tanakor » 26. Mai 2009, 14:45

Das mit dem Assessment Center ist denke ich ein guter Vergleich. Außderdem störte mich an dem Spiel auch, daß man nicht einfach mal einen neuen Mitspieler einführen kann - wenn nicht alle auf ungefähr der gleichen Stufe sind, kann man das Spiel knicken. Das ist zwar bei allen Koops ein Porblem, daß Einsteiger von Profis ferngesteuert werden, ist hier aber wegen des Zeitdrucks besonders ausgeprägt.

Meiner Meinung nach solltest Du Arkham Horror nicht so leicht abschreiben - das ist ein tolles Spiel, daß auch überraschend viele Gelegenheitsspieler begeistert. Ich gebe aber zu, daß sich erstmal einer durch die Regeln arbeiten muß.

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Niccolo
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Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon Niccolo » 26. Mai 2009, 19:41

Also meine Empfehlung für Zwei wäre Ravensburgers "Die Insel".
Hat uns sehr gut gefallen - und es ist für mein Gefühl nicht so ein extrem gezwungenes aufeinander Abstimmen, wie ich es bei "Pandemie" und auch "Space Alert" erlebt habe, notwendig.

Zumindest ich/wir hatten den Eindruck, dass weder bei "Pandemie" noch bei "Space Alert" viel Spielraum für Fehler/Experimente ist - letzteres noch mehr als Pandemie.

Wie dem auch sei - wenn ihr! von "Pandemie" begeistert seid, kann ich mir Eure Begeisterung auch sehr bei "Space Alert" vorstellen.

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Spielefix
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Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon Spielefix » 26. Mai 2009, 22:47

Hallo,

ein Unterschied: Bei uns lassen sich eigentlich alle zu einer Partie Pandemie bewegen. Nicht aber alle zu Space Alert - vor allem, wenn sie's bereits einmal gespielt haben. Auch ich gehöre dazu.

Das heißt nicht, Space Alert wäre schlecht ... der breiten "Vielspielermasse" (ein Widerspruch in sich) ist es jedoch bei uns zu zäh. Pandemie lässt sich nach einer kurzen Einführung gleich spielen - zumindest wenn einer dabei ist, der's schon kennt. Space Alert läuft anfangs wohl ziemlich chaotisch ab.

Liebe Grüße

Spielefix

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Schmitti

Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon Schmitti » 27. Mai 2009, 06:36

Da fällt mir noch ein wunderbares, zwar recht einfaches, aber stimmungsvolles und für jede Alterklasse geeignetes Koop-Spiel ein: "Wer war's" von Ravensburger.

Im Vergleich zu anderen Kinderspielen spiele ich hier sehr gerne mit und es spricht einfach jeden an (außer vielleicht die sogenannten "Vielspieler", zu denen ich mich eigentlich auch zähle).

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mibi

Re: Space Alert im Vergleich Pandemie

Beitragvon mibi » 27. Mai 2009, 07:37

Guten Morgen,

wir spielen Der Hexer von Salem gerne zu zweit. Das Spiel lebt von seiner tollen Atmosphäre.
Space Alert haben wir auch. Es macht zu zweit Spaß ist sehr stressig und manchmal chaotisch, jedoch ist der letzte Funke irgendwie nicht so ganz übergesprungen.
Anonsten sind unsere Lieblingsspiele zu zweit momentan Yspahan, Tikal, Euphrat und Tigris, Mr. Jack und Carcassone.

Sonniger Gruß,
mibi


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