Augustus
Augustus ist ein bisschen wie Bingo: Einer zieht ein Symbol und alle markieren es. Jedoch mit dem wesentlichen Unterschied, dass es nur eine handvoll verschiedener Symbole gibt und diese auch noch mehrfach auftreten.Bewertung
Auf einen Blick
Deutscher Spielepreis 2013 (Rang: 10)
Spieltyp
Spielgefühl
Ludografische Angaben
Kurzanleitung
Diese Kurzanleitung zu 'Augustus' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.
Augustus ist ein bisschen wie Bingo: Einer zieht ein Symbol und alle markieren es. Jedoch mit dem wesentlichen Unterschied, dass es nur eine handvoll verschiedener Symbole gibt und diese auch noch mehrfach auftreten. Außerdem steht jedem Spieler lediglich eine begrenzte Anzahl Figuren zum Markieren zur Verfügung, sodass häufig Prioritäten gesetzt werden müssen. Augustus war 2013 zum Spiel des Jahres nominiert, zog aber gegenüber Hanabi den Kürzeren.
Jeder Spieler hat permanent drei „Ziele“ (Personen oder Provinzen) mit jeweils drei bis sechs Symbolen vor sich ausliegen. Sobald eine Karte vollständig besetzt ist, passieren gleich mehrere Dinge: Erstens wird sie zur Seite geschoben und durch eine neue ersetzt. (Hierfür liegen fünf Karten offen zur Auswahl.) Zweitens tritt nun ihre Sonderfähigkeit in Kraft, wobei es sich um eine permanente Eigenschaft handeln kann (z.B. Symbol X wie Symbol Y behandeln zu dürfen) oder einen Sofort-Effekt. Letzterer kann auch für die Mitspieler negativ sein, wenn diese beispielsweise Figuren von ihren Karten wieder entfernen oder sogar eine bereits gesicherte Provinz abgeben müssen.
Drittens zählt die Karte nicht nur am Ende Punkte, sondern sackt möglicherweise auch noch einen Bonus ein. Einen solchen gibt es nämlich unter anderem für die erste Drillinge der Provinzfarben sowie für die meisten Goldbarren und Getreideballen. Außerdem gibt es genau ein Bonusplättchen für jede Anzahl gesicherter Zielkarten: Einmal im Spiel darf man sich nämlich ein solches nehmen – aber nur in dem Moment, in dem die entsprechende Anzahl gerade erreicht wird, und nur wenn das Plättchen auch noch verfügbar ist. Nachdem ein Spieler sein 7. Ziel erreicht hat, werden die Punkte der Karten und Bonusplättchen addiert.
spielbox-Rezension
Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Augustus in Ausgabe 3/13 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.
Text-Rezension
Diese Rezension zu 'Augustus' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.
Es gibt schon Einiges zu berücksichtigen, wenn die Karten gewählt und die Figuren platziert werden: Sind die Symbole einigermaßen gut verteilt? Sind es weder zu viele, noch zu wenige? Welche Karten lohnen sich hinsichtlich ihrer Boni und/oder in Kombination mit den anderen eigenen Karten, insbesondere mit den bereits erfüllten? Was tun die Mitspieler? Muss noch schnell ein Getreide mehr angeschafft werden? Oder sollte lieber schnell eine billige Karte fertiggestellt werden, da ein Mitspieler gerade an einer Karte mit dem Effekt „Entfernen von Zielkarten“ arbeitet?
Doch das hält nicht auf, es macht die Partie nur spannend. Das Ziehen der Plättchen geht meist so schnell, dass ohnehin fast immer alle am Zug sind. Die einzigen Pausen gibt es, wenn ein neues Ziel ausgewählt werden muss – meist hat man nämlich erst dann Zeit, sich überhaupt anzuschauen, was es alles gibt. Und was es alles gibt! Nicht nur tolle Illustrationen, sondern auch lustige Punktekombinationen, die etwa nach einer halben Stunde die eigene Strategie beeinflussen. Wer bereits zwei gelbe Provinzen gesichert hat, ist gut beraten, schnell noch die dritte abzuschließen - und wessen Personen Siegpunkte für bestimmte Symbole liefern, wird bevorzugt Karten mit diesen Symbolen abzuschließen versuchen.
Dass es manchmal auch schwierig sein kann, den Zugang zu einem tollen und eigentlich einfachen Spiel zu erhalten, zeigt leider die Anleitung. Mittlerweile mehrfach überarbeitet, zeigt sie zwar bei Weitem nicht mehr so viele Unklarheiten wie zu Beginn, doch unübersichtlich ist sie noch immer – was nicht nur am völlig unbrauchbaren, großquadratischen Format liegt. So wurde die wichtige Übersicht der Karteneffekte nicht auf die Rückseite gesetzt, sondern irgendwo in der Mitte versteckt.
Fazit
Augustus ist schnell erlernt, zügig gespielt und bietet einen immens hohen Wiederspielreiz. Wäre da nicht die miserable Anleitung gewesen, hätte sich Augustus wohl jetzt mit dem Titel „Spiel des Jahres“ schmücken können. Trotzdem: Dieses Spiel muss man einfach haben!
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