BrüggeFoto: Hans im Glück, 2014

Brügge

Heute errichten wir Brügge. Dazu bauen wir Kanäle und Häuser. In diese ziehen Personen ein, die den Spielern bestimmte Vorteile bringen. Doch aufgepasst: Die Stadt wird auch von Katastrophen wie der Pest heimgesucht.

Bewertung

Durchschnitt: 4.5 von 5 (12 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen, besonders gut mit 3 Spielern
Alter:
ab 10 Jahren
Dauer:
60 - 60 Minuten
Auszeichnungen:
Kennerspiel des Jahres: Nominierungsliste 2013
Deutscher Spielepreis 2013 (Rang: 2)
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Kartenspiel, Aus-der-Hand-Spiel
Thema:
Mittelalter, Europa, Belgien, Landschaft, Städte und Siedlungen

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2013

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Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Brügge' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Heute errichten wir Brügge. Dazu bauen wir Brücken und Gebäude und kaufen Leute. Doch es gibt auch ein paar (zunächst vage, da durch Würfel ausgelöste) Bedrohungen, denen wir uns zur Wehr setzen müssen. Hungersnöte und dergleichen -kennt man ja.

Zu Beginn einer Runde werden die Handkarten auf 5 Stück nachgezogen. Karten erfüllen eine Doppelfunktion: Ihre Rückseiten können als Gebäude verwendet werden, die dann von den auf den Vorderseiten abgebildeten Personen besetzt werden. Von diesen Karten werden vier abwechselnd ausgespielt und eine für die nächste Runde behalten. Damit darf eine der folgenden Aktionen ausgeführt werden:

Zwei Figuren („Handlanger“) in der Kartenfarbe nehmen. So viele Gulden nehmen, wie der Würfel der Kartenfarbe zeigt Einen Bedrohungsmarker der Farbe abwerfen Ein Plättchen auf ein Kanalfeld legen, das dieselbe Farbe besitzt. Dabei wird schrittweise vom eigenen Siegel am Kanal der Stadtmauer aus gebaut. Dies kostet außerdem Geld, und zwar in wachsender Menge zum Abstand zum Startfeld. Für das Erreichen des jeweils dritten Feldes gibt es eine fixe Anzahl Siegpunkte, für das fünfte und letzte Feld ein Statuenplättchen. Bei diesem gilt: je früher erworben, desto wertvoller. Ein Haus bauen, d.h. eine Karte mit Rückseite nach oben auslegen. Dieses kostet einen Handlanger der entsprechenden Farbe. Eine Person in ein beliebiges eigenes, freies Haus auslegen. Dies kostet den aufgedruckten Preis der jeweiligen Person. Personen dürfen ein Mal pro Runde aktiviert werden, um deren Sonderfähigkeit zu nutzen. Dies ist meist mit Kosten verbunden. z.B. Handlanger abgeben und Karte ziehen. Manche Karten sind auch nur einmalig nutzbar, nämlich direkt beim Ausspielen. (z.B. 6 Gulden erhalten)

Es fiel bereits das Stichwort „Würfel“: Zu jeder Kartenfarbe gibt es bei Brügge genau einen. Sie werden jede Runde neu geworfen und erfüllen ebenfalls mehrere Funktionen: Für jede 5 und 6 erhalten die Spieler sogenannte Bedrohungsmarker in der jeweiligen Farbe. Diese Marker haben die Form eines Drittelkreises -folglich kommen sie zum tragen, sobald drei gleiche angesammelt wurden. Der Schaden hängt wiederum von der Farbe ab: alle Handlanger abgeben, eine Person abwerfen, alle Gulden abgeben, Haus oder Kanalplättchen abgeben oder 3 Siegpunkte verlieren. Die Summe aller 1er und 2er Würfel bestimmt dagegen den Preis, der für das Vorrücken auf der „Aufstiegsleiste“ zu bezahlen ist. Wer dort alleine vorne liegt, darf seinen Aufstiegsmarker für den Rest des Spiels aktivieren. Analog gibt es auch noch einen Kanal- (für meiste Kanalabschnitte) und einen Personenmarker (meiste Personen).

Sobald einer der beiden Nachziehstapel leer ist, endet die Partie. Es gibt Punkte für ausliegende Personen (jeweiliger Wert plus gegebenefalls Bonuspunkte je nach Fähigkeit), Häuser, Kanäle, Fortschritt an der Aufstiegsleiste sowie aktivierte Mehrheitsmarker.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Brügge in Ausgabe 3/13 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Brügge' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Die Brücken von Brügge ist gar nicht so kompliziert, wie es die reich bebilderte und mit ausführlichen Beispielen versehene Anleitung zunächst suggeriert. Viele Kleinigkeiten folgen nämlich Automatismen (z.B. die Verteilung der Berdrohungsmarker) und erfordern wenig Aufmerksamkeit. Interessanter sind dagegen die Funktionen der Personen, was in der ersten Partie noch häufigeres Nachlesen erfordert. Doch fünf Handkarten sind auch recht überschaubar, sodass der Spielfluss nicht darunter leidet.

Wer nun aber glaubt, Brügge sei ein Kinderspiel, liegt wiederum falsch. Die verschiedenen Möglichkeiten, Punkte zu generieren, sind nämlich kaum zu überblicken. Wer erfolgreich sein will, sollte daher zumindest abschätzen können, welche Aktionen wertvoller sind als andere. Personen auszuspielen kann beispielsweise sehr nützlich sein -aber nur, wenn ihre Fähigkeiten auch wirklich genutzt werden. Wer sinnvolle Kombinationen auslegt, kann davon gut profitieren -wer seine Personen eher ungenutzt herumliegen lässt, hätte vielleicht besser in Kanäle investiert.

Auch das Ressourcenmanagement erfordert etwas Konzentration, da die Farben der Handlanger auch noch zu den Karten passen müssen. Während Geld und Handlanger also stetig neu beschafft werden müssen, darf andererseits das Bedrohungsrisiko nicht unterschätzt werden. Wer Angst hat, dadurch alle seine Figuren zu verlieren, kann entweder versuchen einen Marker loszuwerden, oder einfach mal ein oder zwei Runden ganz ohne Handlanger durchzustehen. Beides kann funktionieren. Fies wird es jedoch, wenn einem die Mitspieler ins Handwerk pfuschen, indem sie per Personenaktion Geld oder Handlanger stehlen, sodass geplante eigene Aktionen nicht mehr durchgeführt werden können. Wie friedlich eine Partie verläuft, hängt daher sehr stark vom Verhalten der Spieler ab.

Fazit

Brügge ist ein weitestgehend klassisches Mehrheitenspiel, bei dem die Spieler (ähnlich wie bei Aleas Im Jahr des Drachen -übrigens vom selben Autor) auch mit negativen Ereignissen konfrontiert werden. Der Einstieg fällt recht leicht, doch gibt es viele Details (und Kartenkombinationen) zu entdecken. So hölzern der Titel auch sein mag, so hoch ist der Wiederspielreiz. Brügge gilt deshalb zu recht als ein Highlight des Jahres für Vielspieler.

Brügge Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Hans im Glück, 2014
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