HavannaFoto: eggertspiele, 2014

Havanna

Havanna ist die Hauptstadt von Kuba. Natürlich dürfen in einer so bekannten Metropole prächtige Bauwerke nicht fehlen. Die Spieler organisieren mit Aktionskarten Baustoffe, Pesos und Arbeiter um errichten so Gebäude.

Bewertung

Durchschnitt: 3 von 5 (5 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen, besonders gut mit 3 Spielern
Alter:
ab 10 Jahren
Dauer:
30 - 45 Minuten
Spielfamilie:
Cuba
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Sonstiges, Phasenwahlspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Gegenwart, Südamerika und Mittelamerika, Kuba, Landschaft

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2009

Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Havanna' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Havanna ist die Hauptstadt von Kuba und eine der größten Städte in der Karibik. Natürlich dürfen in einer so bekannten Metropole auch prächtige Bauwerke nicht fehlen. Aus diesem Grund wird den Spielern nun die Ehre zu Teil, mithilfe von Aktionskarten Baustoffe, Pesos und Arbeiter zu besorgen, um damit Gebäude zu bauen und Havanna in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Zu Beginn werden alle Gebäudeplättchen gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. Von diesem Stapel werden nun in zwei Reihen jeweils sechs Gebäudeplättchen offen in die Tischmitte gelegt. Dies ist für den weiteren Verlauf des Spiels die Bauwerksauslage. Unter die Gebäudereihen kommen noch vier Pesos und zusätzlich drei Baustoffe, die blind aus dem beigefügten Stoffbeutel gezogen werden und den Ressourcenpool für die Spieler darstellen. Danach erhalten alle Teilnehmer die 13 Aktionskarten in ihren gewählten Farben, dazu jeweils einen Peso aus dem Geldvorrat und einen Baustoff aus dem Beutel. Bevor es nun losgehen kann, muss jeder Spieler noch zwei seiner Handkarten verdeckt vor sich auslegen. Im Anschluss daran decken alle ihre Aktionskarten auf und ordnen diese gemäß der darauf abgebildeten Zahlen aufsteigend an.

Die erste Phase einer Runde wird immer von allen Spielern nacheinander ausgeführt. Die Reihenfolge ist dabei nur in Phase eins und drei relevant und ergibt sich während der Partie immer durch die aktuell ausliegenden Aktionskarten. Wer mit seinen beiden Werten auf den Karten die niedrigste Zahl bildet (z. B. 07 bei Aktionskarten mit Wert 0 und 7), ist zuerst an der Reihe, der Rest der Teilnehmer folgt entsprechend dieser Regel. Gleichstände bezüglich der ausliegenden Karten werden immer zu Gunsten des schlechter gestellten Spielers aufgelöst, wobei hier die aktuellen Siegpunkte, Baustoffe, Pesos oder Arbeiter den Ausschlag geben.

Sobald ein Teilnehmer seine beiden Aktionen ausgeführt hat, besteht für ihn noch die Möglichkeit, eines oder auch mehrere Gebäude zu erwerben, sofern er diese bezahlen kann. Je mehr Ressourcen für ein Gebäude benötigt werden, desto mehr Siegpunkte bringt es ein. Angemerkt sei in diesem Zusammenhang noch, dass die benötigten Baustoffe, Arbeiter und auch Pesos für die einzelnen Gebäude nur über die Aktionskarten bezogen werden können. Des Weiteren stehen immer nur die ganz außen liegenden Bauwerke der Auslage für einen Kauf zur Verfügung. Sobald zu irgendeinem Zeitpunkt des Spiels eine Bauwerksreihe nur noch aus zwei Gebäuden besteht, wird diese sofort wieder auf sechs Stück aufgefüllt.

In der zweiten Phase einer Runde kommen jeweils drei Pesos und drei Baustoffe aus dem Stoffbeutel in den Ressourcenpool für die Spieler, selbst dann, wenn aus vorigen Runden noch Restbestände übrig sind. In Spielerreihenfolge legt nun jeder Spieler noch eine seiner Handkarten verdeckt auf eine seiner beiden offen ausliegenden Aktionskarten. Die damit verdeckte Karte kommt nach dem Aufdecken der neuen Spielkarte auf den persönlichen Ablagestapel des jeweiligen Spielers. Danach werden die jetzt bereitliegenden Aktionskarten wieder entsprechend ihrer Zahlenwerte aufsteigend von links nach rechts angeordnet. Hat ein Teilnehmer nach dieser Aktion nur noch zwei Karten zur Auswahl, nimmt er sich alle seine bereits abgelegten Aktionskarten wieder auf die Hand.

Alle nachfolgenden Runden von Havanna laufen nach demselben Schema ab, und zwar solange, bis ein Spieler die notwendige Siegpunktzahl erreicht oder überschritten hat. Je nach Spieleranzahl ist diese Siegpunktgrenze etwas höher oder niedriger angesetzt.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Havanna in Ausgabe 2/10 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Havanna' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Wer das Spiel Cuba und die Erweiterung dazu kennt, dem werden als erstes einige Charaktere auf den Aktionskarten ins Auge stechen, da einige Illustrationen für Havanna übernommen wurden. Dies mag Cuba-Fans zunächst ein bisschen das Gefühl vermitteln, als wäre Havanna nichts komplett Neues. Glücklicherweise trifft dies aber nicht zu, denn mal abgesehen vom ähnlichen Thema und diesen bekannten Grafiken haben beide Spiele nicht viel gemeinsam.

Vor der ersten Partie ist es aus zwei Gründen erstmal unerlässlich, dass sich alle Spieler die zur Verfügung stehenden Aktionskarten gut anschauen und verinnerlichen. Zum einen können so etwaige Wartezeiten bei der Kartenauswahl der Spieler während der Partie etwas reduziert werden, und zum anderen braucht jeder einen guten Überblick über die ihm zur Verfügung stehenden Aktionen, da er sich in jeder Runde von einer Karte trennen muss und die Aktionsmöglichkeiten somit immer weiter zusammenschrumpfen.

Hinsichtlich der Spielbalance ist positiv anzumerken, dass Gleichstände immer zu Gunsten zurückliegender Spieler aufgelöst werden. Vor allem bei mehreren Teilnehmern kommt es doch häufiger vor, dass zwei Spieler ab und zu die gleichen Aktionskarten ausliegen haben. Da Spieler mit weniger Siegpunkten oder Ressourcen immer bevorzugt behandelt werden, fällt es diesen leichter wieder Anschluss zu finden.

Für Abwechslung während einer Partie sorgt die dauernd wechselnde Spielerreihenfolge, die sich ja durch die Wertigkeit der jeweils ausliegenden Aktionskarten ergibt. Gleichzeitig wirkt sich dieser Effekt allerdings nachteilig auf die Planbarkeit aus, da nie genau vorhergesehen werden kann, wann wer letztendlich an der Reihe ist. Fehlt in dieser Hinsicht ein bisschen das Glück und die richtige Einschätzung der Mitspieler, so wird man eben häufiger als einer der letzten an der Reihe sein. Folge davon ist meistens ein arg ausgedünnter Ressourcenpool, in dem dann nur noch wenige oder gar keine Baustoffe oder Pesos mehr zu holen sind. Im Prinzip stehen aber alle Spieler in jeder Runde vor dem gleichen Dilemma, den es müssen sehr viele Dinge beim Kartenausspielen beachtet werden. „Welche Gebäude gibt es aktuell zu kaufen?“, Auf welche Aktion kann ich verzichten?“, „Komme ich mit der gewählten Karte rechtzeitig an die Reihe?“ und so weiter.

Da die zum Sieg benötigten Punktzahlen vor allem bei drei und vier Spielern eher niedrig angesetzt sind, sollten sich die Spieler in einer dieser beiden Konstellationen nach Möglichkeit vor allem auf die siegpunktträchtigsten Bauwerke konzentrieren. Gebäude die einen oder zwei Siegpunkte einbringen, sind zwar häufig recht billig und die Verlockung ist daher sehr groß diese einfach mal schnell mitzunehmen, aber auch für diese günstigen Bauwerke werden manchmal schwer zu beschaffende Rohstoffe benötigt. Daher ist es meistens besser, sich vor allem die farbigen Baustoffe für die wirklich wichtigen Gebäude aufzuheben. Es besteht übrigens jederzeit die Möglichkeit, fünf Pesos für einen Arbeiter oder fünf graue Holzwürfel (= Schutt) in einen farbigen Baustoff umzutauschen. Da es nur wenige Gebäude gibt, für die Schutt benötigt wird, kann zumindest diese Baustofftauschaktion im richtigen Moment Sinn machen. Die mühsam angesparten Pesos sollten aber nur in Notfällen für einen Arbeiter eingetauscht werden.

Taktischer spielen lässt sich Havanna auf alle Fälle mit nur zwei Spielern, da es dann einfacher ist, sich die Karten zu merken, die der Gegner schon verbraucht hat. Eine höhere Teilnehmerzahl steht allerdings für größere Spannung und etwas mehr Spielspaß.

Letztendlich gilt folgendes: Wer aus seinen begrenzten Möglichkeiten das Meiste herausholen kann, am besten optimiert und dazu ein klein bisschen Glück hat, der darf sich auch Hoffnungen auf den Spielsieg machen. Es lohnt sich zum Beispiel nicht selten, eine etwas schwächere Karte mit einer wirkungsvolleren zu kombinieren, anstatt zwei hochwertige ausliegen zu haben. Außerdem sollten keine wichtigen Aktionskarten leichtfertig auf den persönlichen Ablagestapel bugsiert werden. Vorausschauendes Denken und das Beobachten der Mitspielervorräte ist ebenfalls nötig, um daraus ableiten zu können, auf welche Gebäude es ein Gegenspieler abgesehen hat.

Fazit
Der kleine Bruder von Cuba zeigt sein wahres Potenzial zwar nicht gleich zu Beginn, aber nach der ersten Kennenlern-Phase entpuppt sich Havanna als ein durchaus gelungenes, leicht zu überschauendes und gut ausbalanciertes Spielvergnügen. Allen Taktikern und Spielern, die es lieben, aus einem gegebenen Input das Maximum herauszuholen, sei Havanna somit ans Herz gelegt.

Havanna Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: eggertspiele, 2014
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