Imperial 2030Foto: Verlag

Imperial 2030

Bei Imperial 2030 kontrollieren Investoren die Staaten der Erde. Sie entscheiden über wirtschaftliche und militärische Aktionen. Wer wann welche Staaten kontrolliert, ist abhängig von den Krediten, die Spieler vergeben.

Bewertung

Durchschnitt: 5 von 5 (3 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 6 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
120 - 180 Minuten
Spielfamilie:
Imperial
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Sonstiges, Jeder gegen jeden
Thema:
Gegenwart, Erde, Wirtschaft, Finanzen

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Verlag:
Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2009

Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Imperial 2030' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Im Jahr 2030 werden die sechs Großmächte von internationalen Investoren kontrolliert, die über wirtschaftliche wie militärische Aktionen entscheiden. Die Kontrolle über die Staaten wechselt während des Spiels, in Abhängigkeit von der Höhe der Kredite, die die Spieler an die Nationen vergeben.

Russland, China, Indien, Brasilien, USA und Europa sind bei Imperial 2030 reihum am Zug. Der jeweils größte Investor kontrolliert die Regierung und darf die Aktion der Großmacht wählen und durchführen. Dafür steht das aus Imperial, Antike und Hamburgum bekannte Aktions-Rondell zur Verfügung, auf dem die Exekutivfigur des Staates um bis zu drei Felder kostenlos vorwärts ziehen kann. Zusätzliche Bewegungsschritte müssen vom Regierungsspieler bezahlt werden.

Die Aktion Fabrik erlaubt die Errichtung einer neuen Fabrik in einer noch nicht bebauten Heimatregion (Kostenpunkt: 5 Mio. aus dem Staatsetat). Blaue Fabriken produzieren Marineeinheiten, braune Infantrie. Mittels Produktion werden alle Fabriken genutzt um jeweils eine Militäreinheit (kostenlos!) zu produzieren. Alternativ können durch Import auch bis zu drei Einheiten käuflich erworben werden. Sämtliche Flotten und Panzerverbände können nun durch Manöver um ein Feld fortbewegt werden. Als Ausnahme gilt hier das eigene Heimatland, in dem das dortige Eisenbahnnetz genutzt werden kann und vor der Bewegung eine beliebige Verschiebung ermöglicht. Panzerverbände können von Flottenkonvois in nur einem Zug über Meeresgebiete transportiert werden.

Treffen eigene Einheiten auf die anderer Nationen, kommt es zum Kampf sobald eine der Parteien dies möchte. Dann wird „abgetauscht“, d.h. von beiden Seiten werden so viele Einheiten entfernt, bis von mindestens einer Fraktion keine mehr übrig sind. Auf diese Weise können auch Fabriken zerstört werden, dies kostet jedoch drei Panzerverbände.

Alle eroberten Territorien werden bei Imperial 2030 mit kleinen Flaggen markiert und erhöhen ab sofort das Steuereinkommen des Landes, das mittels der Aktion Steuer generiert wird. Neben besetzten Regionen sorgen auch alle eigenen Fabriken für frisches Kapital. Von diesem muss zunächst der Sold bezahlt werden: 1 Million pro Einheit. Vom Rest erhält der Regierungsspieler einen Bonus, der ebenso von der auf dem Spielplan abgebildeten Steuerleiste ablesbar ist wie die Machtpunkte, die der Staat erhält.

Hat der Staat erst einmal ein prall gefülltes Säckel, lohnt sich die Zinsausschüttung an seine Kreditgeber mittels Investor. Je nach Kredithöhe werden Zinsen zwischen 30% und 50% gezahlt. Danach darf der Spieler mit der Investorkarte 2 Millionen zusätzlich kassieren und einen neuen Kredit vergeben, bevor er seine Karte an seinen linken Nachbarn weiterreicht. Alle Spieler ohne Kontrolle über eine Nation dürfen sich über eine „Schweizer Bank“ freuen und ebenfalls investieren, allerdings ohne zusätzliches Kapital zu erhalten.

Das Spiel endet, sobald ein Staat 25 Machtpunkte erreicht hat. Die vergebenen Kredite der Spieler werden mit den entsprechenden Faktoren der Machtleiste multipliziert und ergeben in Summe die Siegpunkte. Als Variante kann auch auf die Investorkarte verzichtet werden um stabilere Regierungen mit weniger Machtwechseln zu erhalten, oder die Bonuszahlung nur bei einer Steigerung erfolgen lassen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Imperial 2030' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Meinung

Einmal ein Weltreich kontrollieren, einmal die Welt erobern und dabei noch kräftig verdienen… doch halt! So leicht ist das (leider) nicht. Vor allem die Annahme, kriegerische Strategien wären grundsätzlich der Schlüssel zum Erfolg, ist bei Imperial 2030 ein Irrtum. Denn durch den seit Antike bekannten Abtauschmechanismus sind militärische Auseinandersetzungen für alle beteiligten Parteien eher nachteilig, wirtschaftliche Maßnahmen häufig der leichtere Weg zum Ziel. Doch manchmal muss neben der taktischen Bedeutung einzelner Einheiten auch der Investor-Faktor berücksichtigt werden. Manchmal ist es besser, ein Land militärisch zu nutzen, beispielsweise wenn sich die Kredite der Spieler kaum unterscheiden. Und manchmal können auch Kombi-Nationen äußerst nützlich sein –wenn die militärische Großmacht einfach die Feinde der Wirtschaftsnation eliminiert oder blockiert.

Imperial 2030 liegt nicht nur thematisch sehr dicht bei Imperial. Auch inhaltlich gibt es große Ähnlichkeiten, sodass hier eine genauere Betrachtung notwendig ist. Neben punktuellen Verbesserungen wie einem zusätzlichen 30M-Kredit oder erhöhten Rondell-Kosten, die das Imperial-Regelwerk gezielt tunen, ist es vor allem der Gesamteindruck, der Eigenständigkeit suggeriert: Anstelle einer Europa-Karte wird nun auf der ganzen Welt gespielt. Ein paar nette Details gehören auch dazu, z.B. Panama und der Suez Kanal, die von den Spielern in Nordafrika bzw. Kolumbien kontrolliert werden. Eine für den Spielfluss erfreuliche Verschlankung erfolgte durch die Steuerleiste, die für schnell ersichtliche (aber fixe) Beträge sorgt, sodass auf ein separates Markieren verzichtet werden kann. Ebenfalls erfreulich –vor allem bei vielen Mitspielern- ist die Einführung der Schweizer Banken, die aushelfen und für finanzielle Unterstützung sorgen. Damit ist dafür gesorgt, dass jeder Teilnehmer wieder ins Spiel zurückfinden kann.

 

Fazit

Zwar sind die Wirtschaftsfaktoren oft wichtiger als Kriegsspiele, aber eben nicht immer - Imperial 2030 ist eine ausgewogene Zukunftssimulation für Strategiespieler mit Großmachtdenken. Gegenüber dem Vorgänger Imperial ist 2030 an einigen Stellen gezielt verbessert worden –an der Spieldauer von eher drei als zwei Stunden hat sich jedoch wenig verändert. Wer damit kein Problem hat, wird sich schnell mit dem großartigen Imperial 2030 anfreunden und die strategische Bedeutung von Flotten im Atlantischen Ozean zu schätzen lernen.

 

Imperial 2030 Bild 1 Das Rondell. (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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