MartiniqueFoto: Huch! & friends, 2014

Martinique

Irgendwo auf Martinique verbirgt sich ein wertvoller Goldschatz, den berüchtigte Piraten vor langer Zeit dort vergraben haben. Wer der zwei Spieler wird den Schatz finden?

Bewertung

Durchschnitt: 4 von 5 (4 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
für 2 Personen
Alter:
ab 10 Jahren
Dauer:
30 - 45 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Schlussfolgerungsspiel
Thema:
Piraten, Neuzeit, Südamerika und Mittelamerika, Abenteuer und Fantasie

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Erscheinungsjahr:
2009

Anleitung herunterladen

Martinique: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Martinique' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Irgendwo auf Martinique verbirgt sich ein unvorstellbar wertvoller Goldschatz, den berüchtigte Piraten vor langer Zeit dort vergraben haben. Viele haben ihn schon gesucht, doch stets erfolglos. Wird es Dir gelingen, zusammen mit Deinen vier treuesten Piraten ihn zu finden und damit selbst zur Legende zu werden?

Der Spielplan teilt die Insel in 8x8 Felder, auf denen zu Spielbeginn acht Schatzkarten und jede Menge sonstige Fundstücke verteilt liegen. Allerdings liefern die Schatzkarten keine Hinweise zum Fundort des gesuchten Goldschatzes, sondern vielmehr Informationen darüber, an welchen Koordinaten er sich nicht verbirgt. Die Fundstücke zeigen neben dem eigentlichen Objekt noch eine Zahl zwischen 1 und 3, was für die Bewegung der Piraten sowie die Wertung der  Ladung am Spielende benötigt wird.

Zunächst werden die Piraten jedoch erst einmal auf Erkundung geschickt. Eingesetzt werden sie auf einem Randfeld, eine Bewegung erfolgt stets so viele Felder, wie es der aufgedruckten Zahl entspricht. Dafür darf sich der jeweilige Spieler das gerade verlassene Plättchen auch nehmen. Während Fundstücke offen gesammelt werden, bleiben Schatzkarten zunächst verdeckt. Gelingt es, in einem Zug einen gegnerischen Piraten zu überspringen, darf eines seiner Schatzkartenmarker jedoch aufgedeckt werden.

Wird eine Figur auf ein bereits leeres Feld oder in die Kneipe „The Hook“ im Zentrum der Insel gezogen, hat der jeweilige Pirat keine Lust mehr weiter nach dem Schatz zu suchen und setzt sich in The Hook auf den nächstbesten (freien) Barhocker – aus Übersichtsgründen am Rand des Spielplans abgebildet. Landete der Pirat direkt in der Kneipe und nicht auf einem leeren Feld, darf er zusätzlich eines der beiden Schatzkartenplättchen in der Kneipe oder eines von drei Joker-Fundstücken an sich nehmen.

Sobald alle Piraten in der Bar angekommen sind, beginnt bei Martinique  das wilde Graben nach dem Schatz. In derselben Reihenfolge wie die Figuren die Bar betreten haben, verlassen sie diese nun und werden auf ein Koordinatenfeld der Insel gestellt, auf der der Schatz vermutet wird. Sind alle acht platziert, werden die wahren Schatzkoordinaten aufgedeckt. Steht eine Figur nun auf genau diesem Feld, hat ihr Spieler gewonnen.

Andernfalls kommt es zu einer Wertung von im Spiel gesammelten kleineren Schätzen und Fundstücken. Dabei zählen nicht nur Paare gleichfarbiger gesammelter Fundstücke, sondern auch eingelöster Schätze. Auf der anderen Seite des Spielplanes befinden sich nämlich drei zufällige Kombinationen von je zwei bis vier Fundstücken, die gesammelt und gegen die vorgegebene Kombi eingelöst werden müssen. Dies hat den Vorteil, dass solche Plättchen bei der Wertung deutlich mehr Punkte zählen, nämlich so viele wie die Werte darauf angeben. Wer die meisten solche „kleinen Schätze“ gefunden und eingelöst hat, erhält zudem noch einen weiteren Bonus.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Martinique in Ausgabe 5/10 rezensiert.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Martinique' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Auch wenn die quadratische Fläche des Inselspielplans überhaupt nicht wie Martinique aussieht und die schwarzen und roten Zylinder wenig an Piraten erinnern, so gelingt es dank der passenden Gestaltung von Spielplan, Plättchen und Box trotzdem eine passende Atmosphäre zu erzeugen. Vielleicht ist das Cover sogar etwas zu düster geraten und täuscht über den doch recht friedlichen Ablauf hinweg. Andererseits verleiht es dem Ganzen jedoch die notwendige Ernsthaftigkeit, die dem Thema angemessen ist.

Inhaltlich handelt es bei Martinique eigentlich um zwei fast komplett unterschiedliche Spiele. Im ersten Teil wird (meist taktisch) gelaufen und gesprungen, um maximal bewegungsfähig zu bleiben und die lukrativsten kleinen Schätze zu sichern. Wer sich hier einen deutlichen (und merkbaren!) Vorsprung erarbeitet, kann sich im zweiten Teil des Spiels genüsslich zurücklehnen und destruktiv spielen, damit eine Punktewertung erfolgt. Hält der Gegner jedoch dagegen, wird ein Verlassen auf einen Punktevorsprung zu einem riskanten Unterfangen. Noch riskanter wird es, wenn dem Gegner viele Informationen über den Aufenthaltsort des Schatzes bekannt werden. Dieser Spieß lässt sich jedoch umdrehen, indem selbst versucht wird möglichst häufig über Fremdpiraten zu hüpfen.

Sind die Plätze in der Bar belegt, beginnt der zweite Teil des Spiels, den man sich auch als Einzelspiel vorstellen könnte: Zwei Parteien versuchen ein Feld zu identifizieren, über das beide nur beschränkte Informationen besitzen. Setzt die erste Partei auf ein Feld, das ihrer Meinung nach das gesuchte sein könnte, offenbart sie ihrem Gegner somit welche beiden Plättchen sie definitiv nicht besitzt. War wenigstens eines der beiden der zweiten Partei bis dato ebenfalls unbekannt, d.h. nicht in ihrem Besitz, erhält sie durch den Rateversuch des ersten Spielers folglich zusätzliche Informationen, die nun ihrerseits für den nächsten Rateversuch verwendet werden. Schnell kann es so passieren, dass trotz mangelnder Kenntnis eines Großteils der falschen Koordinaten gemeinsam Informationen ausgetauscht und der richtige Ort des Schatzes gefunden wird. Die Chancen sind dabei aber ziemlich gleich verteilt, völlig egal welcher Spieler vielleicht ein wenig besser gespielt oder mehr Punkte gesammelt hat.

Die Konsequenz: Der eine oder andere Spieler kommt auf die Idee, einfach mal eine Figur auf ein wissentlich falsches Feld zu setzen, um den Gegner damit in die Irre zu führen. Das kann funktionieren, hilft aber den eigenen Interessen nicht immer. Wer bereits über ein beruhigendes Punktepolster besitzt, darf die Schatzsuche jedenfalls deutlich entspannter angehen.

 

Fazit

Schatzkartenfragmente suchen, andere Piraten überspringen und kleine Schätze sammeln –dies sind die Aufgaben der Spieler in Martinique. Das eigentliche Buddeln nach dem geheimnisvollen Supermegaschatz im Anschluss daran ist größtenteils pure Zockerei, bei der auch die weniger erfolgreiche Fraktion gute Chancen hat die Partie zu gewinnen. Diese Kombination von Planung, Taktik und Glücksspiel ist eigenwillig und trotz des insgesamt doch relativ geringen Einflusses überraschend reizvoll. Dank der zudem kurzen Spielzeit kommt nie Langeweile auf, sodass Martinique zu den besseren Spielen für zwei Spieler gezählt werden muss.

 

Martinique Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Huch! & friends, 2014
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Partner:
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