QuantoFoto: Amigo, 2015

Quanto

Bei Quanto wollen die Spieler Siegpunkte-Karten sammeln. Damit sie diese erhalten, spielen sie in ihrem Zug eine Handkarte aus und müssen eine von drei Möglichkeiten wählen, wie sie die Karte verwenden wollen.

Bewertung

Durchschnitt: 3 von 5 (8 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 6 Personen
Alter:
ab 8 Jahren
Dauer:
15 - 25 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Kartenspiel, Aus-der-Hand-Spiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Abstrakt

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2015

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Quanto' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Soll ich einen Quanto bilden, Karten von meinen Mitspielern einfordern oder lieber eine trickreiche Sonderkarte nutzen? Nur wer geschickt die richtigen Karten zur richtigen Zeit einsetzt, wird am Ende als Gewinner hervorgehen.

Jeder Spieler erhält vier Karten auf die Hand. Weitere vier Karten werden unterhalb der ausliegenden Quantoplättchen offen als Auslage platziert. Die restlichen Spielkarten bilden einen verdeckten Nachziehstapel.

Der aktive Spieler spielt eine Karte aus und führt damit eine von drei möglichen Aktionen durch. Eine denkbare Aktion ist die Ablage einer Handkarte auf eine Karte in der Auslage. Dann erhält der Spieler dafür zwei oder mehr Auslagekarten, die zusammen den Summenwert der ausgespielten Karte bilden. Weiterhin bekommt er einzelne Karten des gleichen Werts sowie die ursprünglich ausgespielte Karte. Alle auf diese Weise gewonnenen Karten werden verdeckt auf den eigenen Gewinnstapel gelegt. Eine andere Aktion ist die Bildung eines Quantos. In diesem Fall spielt der aktive Spieler eine Handkarte aus und legt sie vor sich ab. Hinzu kommt eine beliebige Karte von der Auslage. Die Summe der beiden Kartenwerte bildet den Quanto. Der Spieler nimmt das entsprechende Quantoplättchen und legt es über die beiden Karten. In späteren Zügen kann der Spieler dann das Quanto ausbauen oder abreißen, um alle Karten des Quantos auf den eigenen Gewinnstapel zu legen. Als dritte mögliche Aktion kann der Spieler Handkarten mit den Werten 1, 2 oder 3 ausspielen und die dazugehörige Sondereigenschaft nutzen (z.B. eine Karte vom Gewinnstapel jedes Mitspielers einfordern). Die zwei Jokerkarten im Spiel können für jede Zahl von 1 bis 12 genutzt werden. Außerdem ist es möglich, mit einem Joker die noch nicht gesicherten Quantokarten eines Mitspielers zu stehlen. Regenbogenkarten erhöhen die Kartenanzahl der Auslage, ansonsten werden sie wie reguläre Kartenwerte eingesetzt.

Sobald die letzte Karte vom Nachziehstapel gezogen wurde, entfällt das Auffüllen der Auslage und der Kartenhand. Das Spiel endet, sobald kein Spieler mehr Karten auf der Hand hat. Der Spieler mit den meisten Karten in seinem Gewinnstapel hat dann gewonnen.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Quanto' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Der Amigo Verlag aus Dietzenbach ist für seine kleinen Kartenspiele bestens bekannt, und Quanto gehört zweifellos zu den besseren Veröffentlichungen dieses Genres. Optisch macht das Spiel leider nicht viel her (quasi keine Illustration), aber dafür entschädigt der gute Spielspaß, und das ist schließlich das Wichtigste.

Quanto ist trotz einfacher Regeln relativ trickreich, denn in seinem Zug muss der aktive Spieler immer sämtliche denkbare Konstellationen erkennen, um ein Optimum für sich selbst herauszuholen. Dazu ein einfaches Beispiel: in der Auslage liegen folgende Karten(werte): 4-2-3-8. Der Spieler hat Karten mit den Werten 1-2-6-8 auf der Hand. Das Ausspielen einer 6 bringt drei Karten für den Gewinnstapel. Die 1 aber auch, sofern drei Mitspieler bereits über einen angefangenen Gewinnstapel verfügen. In diesem Fall lohnt sich natürlich die Nutzung der 1er-Sonderfunktion, weil zusätzlich zu den drei erhaltenen Karten die Mitspieler geschädigt werden. Quantos bilden und ausbauen lohnt sich. Allerdings sitzt dabei immer die Angst im Nacken, ob ein Mitspieler einen Joker hat mit dem er den gesamten Quanto-Kartenstapel klaut. Am Anfang ist das noch relativ unwahrscheinlich, aber je weniger Karten im Nachziehstapel sind (und noch keine Jokerkarte gespielt wurde), desto wahrscheinlicher wird dieser „worst case“. Insofern macht es durchaus Sinn, zu gegebener Zeit seinen Quanto zu sichern.

Beim ersten Lesen der Anleitung wirkt das Spiel schwieriger, als es das tatsächlich ist. Bereits nach wenigen Runden haben sich die Aktionsmöglichkeiten bzw. Mechanismen verinnerlicht, und dann spielt sich Quanto sehr flüssig und hat wenig Downtime (=Wartezeit, bis man wieder am Zug ist). Die angegebene Altersempfehlung von acht Jahren ist allerdings ziemlich optimistisch. Bei reinen Kinderrunden kann Quanto auch von so jungen Sprösslingen gespielt werden, aber gegen erfahrene Erwachsene haben die Kids normalerweise wenig Chancen. Je nach Spielergruppenkonstellation eignet sich Quanto also für alle Spielertypen vom Gelegenheitsspieler über Familien bis hin zum Vielspieler.

Fazit

Mit Quanto ist dem Amigo Verlag wieder eine richtig gute Veröffentlichung gelungen. Das Spiel bietet trotz einfacher Regeln genügend Tiefe, um des Öfteren als Absacker eines Vielspieler-Spieleabends in Frage zu kommen, und aufgrund der kurzen Spieldauer dürfte Quanto auch bei Gelegenheitsspielern und Familien beliebt sein. Fazit: empfehlenswertes Spiel, aber mit einer schönen Illustration wäre noch mehr drin gewesen.

Quanto Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Amigo, 2015
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