Risiko: Das Duell
Risiko: Das Duell ist ein eigenständiges Risiko-Spiel für zwei Personen. Um zu gewinnen, kann man den Gegner besiegen oder drei von acht ausliegenden Missionen erfüllen.Bewertung
Auf einen Blick
Spieltyp
Spielgefühl
Ludografische Angaben
Kurzanleitung
Diese Kurzanleitung zu 'Risiko: Das Duell' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.
Befreien Erobern Sie die Welt Europa! Da Sie diesmal aber nur einen einzigen Kontrahenten haben, genügt es auch drei Missionen zu erfüllen. Doch Vorsicht: Ihr Gegner hat dasselbe Ziel.
Während im klassischen Risiko die Welt als Kriegsschauplatz zur Eroberung freigegeben ist, konzentriert sich in Risiko: Das Duell das Geschehen auf Europa. Das Grundprinzip ist jedoch das Gleiche: Abwechselnd werden Züge durchgeführt, die immer aus dem Einsetzen von Nachschub, Angriffen und einer Abschlussbewegung bestehen. Für den Nachschub zählen jedoch nicht nur die Anzahl besetzter Länder, sondern auch die Zahl der kontrollierten Städte, von denen bis zu neun Stück im Spiel sein können. Die 30 Regionen sind in Gruppen eingeteilt, die den Kontinenten im klassischen Spiel entsprechen und bei vollständiger Kontrolle Bonuseinheiten liefern.
Wird eine Nachbarregion angegriffen, werden „wie immer“ bis zu drei Angriffs- und zwei Verteidigungswürfel geworfen, nach Größe geordnet miteinander verglichen und bis zu zwei unterlegene Einheiten entfernt. Im Duell sind jedoch auch elf Gebiete als „schwieriges Gelände“ markiert, gegen deren Verteidiger immer nur mit höchstens zwei Würfeln angegriffen werden kann. Die Abschlussbewegung eines Zuges erlaubt das Verlegen beliebig vieler Einheiten aus einem Gebiet in ein angeschlossenes anderes.
Wurde mindestens ein Land erobert, darf eine Karte gezogen werden. Wie auch bei Risiko zeigen diese Karten einzelne Länder –nur haben sie hier keine Bedeutung. Wichtig sind dafür die abgebildeten ein oder zwei Sterne. Denn für das Einlösen von Karten gibt es am Anfang des Zuges zusätzlichen Nachschub, und zwar in Abhängigkeit von der Anzahl der abgegebenen Sterne. Das Wachstum ist progressiv, sodass es sich lohnt zunächst möglichst viele Karten zu sammeln.
Um das Spiel zu gewinnen, kann entweder der Gegner vollständig besiegt (was sicherlich das schwierigere Unterfangen ist) oder drei von acht ausliegenden Missionen ausgeführt werden. Jede Mission kann auch nur ein Mal erledigt werden und ist danach für die gegnerische Partei nicht mehr erreichbar. Diese Aufträge reichen von „Kontrollieren Sie alle grünen Regionen“ bis hin zu „Erobern Sie Region XY“. Letztere sind keinesfalls so trivial wie es auf den ersten Blick scheinen mag, denn diese einzelnen Länder gehören zu den neutralen Regionen, die auch von neutralen Armeen verteidigt werden. Last but not least muss auch die eigene Hauptstadt noch kontrolliert werden, um das Spiel siegreich zu beenden.
Neben dieser „Grundausbildung“ kann Risiko: Das Duell auch mit einer Variante für Fortgeschrittene, der sogenannten „Kommandozentrale“, gespielt werden. Hier kommt dann das Lazarett hinzu, in dem alle besiegten Einheiten zunächst landen. Diese Einheiten können dann für bestimmte Sonderzüge eingesetzt werden, z.B. um Würfel erneut zu werfen, ein Startmanöver zu erhalten oder den Gegner mit einem neutralen Gebiet anzugreifen. Auch zusätzliche Einheiten und Unterstützung bei Angriffen auf schwierigem Gelände sowie der Bau eines Flugplatzes zur Verstärkung der umliegenden Gebiete sind möglich.
Text-Rezension
Diese Rezension zu 'Risiko: Das Duell' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.
Zunächst irritieren den interessierten Eroberer die teilweise willkürlich gezogenen Grenzlinien. Ganz Friesland ist in holländischer Hand, Ostpreußen existiert als separate Region als Kontrast zur Oder-Neiße-Demarkationslinie. Eher vertraut wirken dagegen die blauen und roten Farben der beiden Kriegsparteien, auch wenn ihre Hauptstädte immer schön verteilt liegen. Die USA sind ja schließlich in diesem Risiko auch gar nicht dabei.
Dass die Einheiten statt mittels kleiner Plastikfiguren nur als Pappmarker in Pfeilform repräsentiert werden, stört den Gelegenheitskriegstreiber nur anfangs. Schnell stellt sich nämlich heraus, dass für eine einigermaßen anschauliche Zwei-Parteien-Darstellung gar nicht mehr notwendig ist. In manchen Regionen ist sogar trotzdem zu wenig Platz für die vielen kleinen Counter. Trotz Groß-Käsland & Co.
Die als militärische Akte aufgemachte Anleitung neigt zwar dazu als Lose-Blatt-Sammlung schnell ihre Ordnung zu verlieren, macht aber optisch ordentlich was her. In unserem Exemplar befand sich übrigens nur die Aktenhülle, die eigentliche Anleitung fehlte. Auf unsere Nachfrage erhielten wir von Hasbro innerhalb von nur vier Tagen kostenlosen Ersatz. Vorbildlich!
Doch nun zum Spiel selbst: Die Grundausbildung eignet sich hervorragend, um die Spieler mit dem Umgang mit Aufträgen und schwierigem Gelände vertraut zu machen. Sind die vier vorgeschlagenen Szenarien durchgespielt, sollte aber langsam zur Kommandozentrale gewechselt werden. Diese birgt alleine durch die Vielzahl möglicher Spezialaktionen jede Menge Spielraum für taktische Winkelzüge. Es ist eben immer wieder erstaunlich, wozu so ein Lazarett gut sein kann. Mit anderen Worten: Lieber Kriegsherr, schmeiß Deine Soldaten einfach mal in ein Minenfeld und die Überlebenden danach an den Tropf. Wen das nicht umbringt wird so hart, dass er sofort zu den Spezialkommandos überstellt werden kann. Aber gut, wollen wir den moralischen Aspekt mal ignorieren. Schließlich geht es hier um große politische Entscheidungen und nicht um das individuelle Wohl des ausführenden Pöbels.
Fazit
Risiko-Fetischisten dürfen sich freuen: Mit Risiko-Das Duell kann jetzt auch zu zweit munter angegriffen werden. Der Einstieg ist für erfahrene Spieler der Ursprungsversion trotz kreativer aber umständlicher Anleitung kein Problem, die „Kommandozentrale“ liefert aber auch dauerhaft genug Abwechslung für jede Menge Folgepartien. Auf der anderen Seite werden sich überzeugte Pazifisten natürlich mit dem Duell genauso wenig anfreunden können wie mit dem Welteroberungsspiel.
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