Warriors & TradersFoto: NSKN Games, 2015

Warriors & Traders

Bei Warriors & Traders treiben Spieler im Mittelalter die wirtschaftliche Entwicklung ihres Königreichs voran und kämpfen gegen Barbaren und Mitspieler, wahlweise in Westeuropa oder auf dem Balkan.

Bewertung

Durchschnitt: 4.3 von 5 (4 Bewertungen)
Du hast noch keine Bewertung abgegeben!

Auf einen Blick

Spieler:
2 - 6 Personen, besonders gut mit 6 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
90 - 140 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Sonstiges, Jeder gegen jeden, Mannschaft gegen Mannschaft
Thema:
Mittelalter, Europa, Konflikte und Kriege

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Verlag:
Erscheinungsjahr:
2011

Anleitung herunterladen

Warriors & Traders: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Warriors & Traders' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Im Mittelalter treibst du die wirtschaftliche Entwicklung deines Königreichs voran und kämpfst gegen Barbaren und deine Mitspieler. Wahlweise in Westeuropa (Großbritannien – Frankreich – Deutschland) oder auf dem Balkan. Dabei ist die Zugreihenfolge durch eine eindeutige Nummerierung der Provinzen fest vorgegeben.

Jeder Spieler besitzt bei Warriors & Traders ein eigenes Fortschrittstableau, auf dem die technologische Entwicklung der Bereiche Produktion, Handel und Militär festgehalten wird. Neben direktem Einfluss auf die jeweiligen Zweige gibt es ab bestimmten Stufen spezielle Vorteile (Verteidigungsanlagen errichten, Armeen verstärken, Zusatzaktionen,…). Gestartet wird mit einer einzelnen Festung in der jeweiligen Startprovinz, in der sich zu Beginn auch die vier Prinzessinnen aufhalten.

Zu Beginn einer Runde müssen zunächst die vorhandenen Truppen ernährt werden, bevor neue Ressourcen (Gold, Nahrung, Baumaterial, Waffen) eingesammelt werden können. Deren Menge ermittelt sich aus der Anzahl der Symbole in den besetzten Provinzen multipliziert mit dem jeweiligen erreichten Faktor auf der Fortschrittskarte. Danach stehen den Provinzen jeweils zwei Aktionen zur Verfügung, von denen die zweite in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt wird. Zur Auswahl stehen: Technologie steigern, Armee kaufen, Festung errichten, Armee aufrüsten (hochstufen von Infanterie auf Bogenschütze auf Kavallerie) oder Krieg gegen Mitspieler erklären.

Eine offizielle Kriegserklärung ist zwingende Voraussetzung, um im folgenden Manöver-Schritt einen Mitspieler angreifen zu dürfen. Bei einem Kampf verteilen Angreifer und Verteidiger bei Warriors & Traders die Schadenspunkte ihrer Einheiten gleichzeitig. Wird die Widerstandskraft einer Einheit auf Null reduziert, kann sie nur flüchten, wenn die erforderliche Technologie (Militär Stufe IV) erforscht ist. Ansonsten wird sie entfernt, was bei noch größerem Schaden auf jeden Fall passiert. Prinzessinnen werden übrigens ebenfalls getötet. Neutrale Gebiete werden durch „Barbaren“ verteidigt, die im Laufe des Spiels stärker werden.

Die einzelnen Provinzen sind zu acht Ländern zusammengefasst. Auf der Westeuropa-Karte sind dies beispielsweise für die Schweiz: Schwyz (Hauptprovinz), Bern (Handelszentrum), Konstanz (umkämpft), Genève (gewöhnlich) und Breisgau (gewöhnlich). Für Deutschland: Brandenburg (Hauptprovinz), Bayern (Handelszentrum), Württemberg (umkämpft), Palatinate (umkämpft), Pomerania (umkämpft), Oldenburg (gewöhnlich), Breisgau (gewöhnlich). Jede Provinz zählt Siegpunkte: Hauptstadt = 3, Handelszentrum = 2, alle anderen 1. Sobald ein Spieler während eines Manövers alle Provinzen seines Startlandes kontrolliert, kann er eine „Vereinigung aussprechen“. Dafür erhält sofort eine Hand voll Zusatzaktionen.

Siegpunkte gibt es aber auch für Festungen (3), getötete Prinzessinnen (1) und eliminierte Einheiten (1-3). Wer zuviel Gold besitzt, kann damit weitere Punkte kaufen. Zudem gibt es Boni für die jeweils technologisch führenden Spieler in den drei Kategorien (3). Wird die für einen Sieg erforderliche Anzahl nicht vorzeitig erreicht, endet eine Partie spätestens nach zehn Runden. Als Variante kann auch in Teams gespielt werden.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Warriors & Traders in Ausgabe 4/12 rezensiert und umgerechnet mit 2 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Warriors & Traders' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Die große Box ist randvoll mit zahlreichen Papp-Markern für die Ressourcen und verschiedenen Waffengattungen der einzelnen Spieler. Insbesondere der historisch wirkende, doppelseitige Spielplan ist ausgezeichnet gelungen –allen Westeuropäern sei an dieser Stelle empfohlen, unbedingt die Balkan-Seite auszuprobieren. Dort gibt es nämlich keine Nordsee, die optisch tiefe Gräben reißt und aus maritimen Gründen nicht ganz in das Szenario passt. Spontane Erinnerungen an Wallenstein werden beim Betrachten der Karte geweckt, obwohl dieser Vergleich mehrfach hinkt. Warriors & Traders ist ungleich komplexer und erfordert ein gutes Gespür dafür, wann von einer reinen Wirtschaftsstrategie auf Kriegsführung umgestellt werden muss. Ein schnelles Voranschreiten ist wichtig, um effizienter an die benötigten Ressourcen zu gelangen und die zahlreichen Vorteile nutzen zu können. Doch wer das Aufrüsten dabei vergisst, riskiert einen Überfall, der nicht mehr schnell genug zu bremsen ist. Zudem gibt es für militärische Erfolge viel mehr Siegpunkte, als durch das Errichten von Festungen. Und ganz ohne Krieg (gegen Barbaren) sind nicht einmal die wichtigen Ländervereinigungen möglich.

Etwas befremdlich wirkt der Umgang mit den Prinzessinnen. Warum sollen die denn „getötet“ werden? Reicht nicht eine „Gefangennahme“? Hauptsache die Plättchen werden entfernt –man muss doch die armen Frauenzimmer nicht gleich als Hexen verbrennen! Abgesehen davon dienen sie doch ohnehin nur als Lockvögel und Bauernopfer. Einigen wir uns also darauf: Sie werden gefangen genommen.

Dass die Spieldauer mit ca. 3-4 Stunden etwas zu lang geraten ist, stört weniger als die nur mäßige Übersetzung, die zwar sachlich korrekt ist, jedoch oftmals sehr holprig wirkt und ein mehrfaches Lesen erfordert. In Anbetracht der rund 30 Seiten Text ist das kein Spaß. Glücklicherweise gibt es ausreichend Übersichtskärtchen, die den Spielfluss erleichtern.

Fazit

Warriors & Traders ist ein Schwergewicht unter den Strategiespielen. Wer gerne vier Stunden lang Technologien erforscht, Armeen aufbaut und seine Mitspieler angreift –und dies am liebsten noch in einem mittelalterlichen Umfeld-, der liegt hier goldrichtig.

Warriors & Traders Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: NSKN Games, 2015
Warriors & Traders Bild 1Warriors & Traders Bild 2Warriors & Traders Bild 3Warriors & Traders Bild 4Warriors & Traders Bild 5Warriors & Traders Bild 6Warriors & Traders Bild 7Warriors & Traders Bild 8Warriors & Traders Bild 9Warriors & Traders Bild 10

Partner:
Spielbox

Spiel doch!

Mehr Informationen zu Bewertungen, dem Spielgefühl und Brettspielen in unserer Datenbank findet ihr in unseren Antworten auf häufige Fragen (FAQ).

Mehr Brettspiele

Camel Up
Codenames
Gloria Picktoria
Fenix