Attandarra
Die Spieler bauen Attandarra, eine Stadt im westfälischen, auf. Über fünf Runden erwerben die Spieler mittels Aktionen Rohstoffe, bauen Gebäude und erwerben Bürger- oder Münzplättchen.Bewertung
Auf einen Blick
Spieltyp
Spielgefühl
Ludografische Angaben
Video-Anleitung
Kurzanleitung
Diese Kurzanleitung zu 'Attandarra' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.
Attendorn wird aufgebaut. Die 1072 als Attandarra gegründete südwestfälische Ortschaft, der 1222 das Stadtrecht verliehen wurde, erhält nach und nach ihre historischen Gebäude. Dafür, und für die Unterstützung durch die Bürger der Stadt, erhalten die Spieler Siegpunkte.
Jeder Spieler erhält ein Set von 18 Stadtplättchen mit Gebäuden, Wiesen und einem Teich, sowie ein Stadttableau mit 20 Feldern. In jeder Runde erhalten alle Spieler zwei Ressourcensteine und 12 Goldmünzen, mit denen weitere Aktionen bezahlt werden können. Reihum wird so lange eine Aktion durchgeführt, bis alle Münzen aufgebraucht sind.
Eine Aktion kann das kostenlose Anlegen einer Wiese oder des Teichs auf dem eigenen Tableau bedeuten. Um ein Gebäude zu bauen, müssen entsprechend seinem Wert mehrere verschiedene Rohstoffe erworben werden, und zwar in aufsteigender Reihenfolge. Die teuersten Bauten erfordern alle vier: Lehm, Holz, Stein und Glas. Einen Rohstoff aus dem aktuellen Rohstoffmarkt zu nehmen, kostet je nach Material und Angebot zwischen 0 und 4 Münzen –und eine Aktion. Erst wenn ein Spieler nach mehreren Zügen alle Rohstoffe für ein Gebäude gesammelt hat, ist dieses fertig gestellt.
Ein Zug kann aber auch aus dem Kauf eines Bürger- oder Münzplättchens aus dem allgemeinen Stadttableau kaufen. Dies kostet so viele Münzen, wie sich gleichartige Plättchen in der Zeile (Bürger) bzw. Spalte (Münze) des allgemeinen Tableaus befinden. Die erworbene Münze wird auf das koordinatengleiche Feld des eigenen Ortes gelegt und erhöht seinen Wert. Wertgleiche Gebäude dürfen übrigens nicht direkt nebeneinander errichtet werden.
Nach fünf Runden werden alle nicht fertig gestellten Bauten entfernt und abgerechnet. Für die meisten gesammelten Bürger- und Münzplättchen werden Mehrheitenwertungen durchgeführt, Wiesen und Gebäudewerte addiert sowie der Feuerteich, wenn dieser an allen vier Seiten an ein Gebäude grenzt. Attandarra gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Video-Rezension
Text-Rezension
Diese Rezension zu 'Attandarra' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.
Meinung
Attandarra ist das Erstlingswerk, das Horst Rokitte in seinem Eigenverlag präsentiert. Die Gestaltung des Spiels wirkt in fast allen Belangen ausgesprochen professionell, vom Material bis hin zum Spielablauf und dem Regelheft. Auch wenn letzteres vielleicht noch ein klein wenig Überarbeitung bedurft hätte und das Design insgesamt etwas antiquiert wirkt.
Inhaltlich ist Attandarra ein klassisches Aufbauspiel, bei dem Rohstoffe erworben und damit Gebäude errichtet werden müssen. Auch Mehrheitenwertungen sind uns nicht neu. Dabei sind diese manchmal recht knifflig, da vor allem gegen Spielende häufig nicht (mehr) die gewünschten Plättchen an der richtigen Stelle verfügbar sind. Da zeigt sich dann, wer vorausschauend geplant und zugegriffen hat – möglicherweise entscheidet sogar ab und zu die Wahl des Startplatzes. Denn merke: Wenn drei Spieler ihre Tableaus in ihrer linken oberen Ecke beginnen zu bebauen, sollte der vierte tunlichst rechts unten anfangen!
Weniger vorausschauend als vielmehr opportunistisch gestaltet sich häufig die Jagd nach den Rohstoffen, die nicht nur unterschiedlich viele Punkte beim Bau liefern, sondern auch unterschiedlich teuer sind und deren Nachschub nur periphär irgendwelchen Marktmechanismen unterworfen ist. Wer glaubt, ein 4er-Gebäude mal eben problemlos in der letzten Runde anfangen zu können, wird schon sehen, was er davon hat.
Fazit
Attandarra ist ein sauber und professionell gestaltetes Aufbauspiel, das sich im direkten Vergleich mit ähnlichen Spielen recht gut aus der Affäre ziehen kann und auch zu zweit zu unterhalten weiß. Um am Aufbau Attendorns Spaß zu haben, ist es auch nicht notwendig selbst Mitbürger des Ortes zu sein. Im Gegenteil, es weckt den Wunsch noch weitere Städte-Editionen folgen zu lassen. Denn wo gibt’s das schon: ein unterhaltsames und anspruchsvolles Familienspiel „meiner“ Stadt?
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