CaylusFoto: Huch! & friends, 2014

Caylus

Der König will ein Schloss bauen. Die Spieler helfen ihm dabei. Sie errichten in Caylus mit ihren Arbeitern Handwerksbetriebe, sammeln Ressourcen und treiben den Schlossbau voran. Dafür erhalten sie Prestigepunkte.

Bewertung

Durchschnitt: 4.6 von 5 (7 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 5 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
60 - 150 Minuten
Auszeichnungen:
Deutscher Spielepreis 2006 (Rang: 1)
Spiel des Jahres: Sonderpreis 2006
Nachfolgespiel:
Caylus 1303
Spielfamilie:
Caylus
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Einsetzspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Mittelalter, Europa, Frankreich, Gesellschaft, Kunst und Kultur

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Erscheinungsjahr:
2005

Weitere Auflagen

Caylus

Caylus
(Foto: Verlag)Jahr: 2006
Land:   DE
Verlage: Ystari Games, Huch! & friends

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Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Caylus' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Prestige, alles dreht sich um das Prestige! In Caylus werden Prestigepunkte gesammelt. Nicht nur für das Errichten von Gebäuden und die Beteiligung am Aufbau des Schlosses. Doch dafür müssen über verschiedene Produktionszyklen erstmal die Grundlagen geschaffen werden...

Im Grunde genommen ist Caylus ganz einfach. Jede Runde besteht im Wesentlichen aus nur zwei Phasen: Arbeitern ihre Aufgaben zuordnen und sie anschließend ausführen lassen.

Jeder Spieler verfügt über die selbe Figurenzahl, die Zuordnung erfolgt abwechselnd. Einem Arbeiter einen Job zu vermitteln erfolgt durch das Platzieren auf einem Aktionsfeld. Von diesen Feldern gibt es reichlich, sie sind in einer Kette über den Spielplan verteilt und durch eine Brücke aufgelockert. Die Felder vor der Brücke sind mit ihren Aktionsmöglichkeiten fest vorgegeben, ein paar danach werden am Spielbeginn zufällig verteilt. Der Rest ist am Anfang noch leer und muß durch die Arbeiter erst noch bebaut werden.

Zu diesem Zweck gibt es Felder, die gegen Abgabe bestimmter Rohstoffe die Errichtung eines neuen Gebäudes erlauben. Fortgeschrittene Gebäudetypen erlauben noch ausgefeiltere Bauwerke, manche überbauen sogar alte. Andere dienen ausschließlich dem Zweck, neue Rohstoffe in unterschiedlichen Mengen zu produzieren. Oder Geld. Oder wandeln Gold in Geld. Oder umgekehrt. Oder verändern die Spielerreihenfolge - ein interessantes Feature, da alle Gebäude in jeder Runde nur ein mal verwendet werden dürfen.

Neben diesem Vermehrungszyklus dürfen Arbeiter auch zur Mitarbeit am Schloß beordert werden. Das bringt noch mehr Prestigepunkte, kostet aber auch jede Menge Rohstoffe. In jeder Runde erhält der fleißigste Helfer eine sogenannte "Gunst des Königs". Dabei handelt es sich um ein interessantes Bonussystem für treue Königs-Kunden: Auf vier verschiedenen Entwicklungsschienen dürfen Marker vorgerückt und entsprechende Boni eingesackt werden. Dies kann Geld sein, Siegpunkte, ein Rohstoff, oder eine Zusatzaktion. Alle vier haben eines gemeinsam: Ihre Wirkung steigt mit zunehmender Nutzung, sodass das Konzentrieren auf ein, zwei dieser Schienen besonders effektiv ist.

Jedes Mal, wenn ein Spieler aussteigt, weil er keine weiteren Figuren platzieren kann oder möchte, erhöhen sich die Kosten für das Einsetzen eines Arbeiters in dieser Runde um jeweils 1 Gold. Nachdem alle Arbeiter verteilt wurden, werden die Felder vom Schloß ausgehend nacheinander ausgewertet. Die Reihenfolge ist somit festgelegt und erfordert eine entsprechende Vorausplanung, wenn bei einem Gebäude das Vorhandensein bestimmter Rohstoffe vorausgesetzt wird.

Allerdings werden nicht alle Felder ausgewertet, sondern nur diejenigen vom Schloß bis zu dem Ort, an dem sich der Vogt aufhält. Dieser beobachtet das Baugeschehen und marschiert jede Runde ein oder zwei Felder vorwärts, je nachdem ob sich der Seneschall vor oder hinter ihm befindet. Die Bewegung des Seneschalls wird wiederum durch die Spieler bestimmt. Hier kommt die Brücke zum tragen, denn dort kann jeder Spieler den Seneschall bis zu drei Felder bewegen. Gegen Abgabe des entsprechenden Goldes versteht sich.

Von der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Vogts hängt auch die Spieldauer von Caylus ab, denn Schluß ist erst wenn dieser das entsprechend markierte Feld am Ende des Weges erreicht. Da das Schloß aus drei Teilen besteht, gibt es auch zwei weitere markierte Felder. Alle drei haben eine Sonderwertung zur Folge, die die besonders fleißigen Burghelfer mit zusätzlichen Günsten belohnt.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Caylus in Ausgabe 2/13 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Caylus' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Eigentlich ganz einfach. Wenn nur nicht so viel zu bedenken wäre! Dabei gibt es eigentlich nur wenige Dinge, die wirklich wichtig sind. Und doch kann es immer mal wieder passieren, dass irgendetwas vergessen wurde. Das Wichtigste dürfte sein, die Reihenfolge der Auswertung zu beachten. Denn nicht ist ärgerlicher als einen Arbeiter zu vergeuden, weil ein erforderlicher Rohstoff fehlt und er seinen Job somit nicht ausführen kann.

Die Vielzahl möglicher Entwicklungen resultiert in höchst unterschiedlichen Gewinnstrategien. Je nachdem welche Gebäudetypen wann ins Spiel kommen, funktionieren bestimmte Kombinationen oder eben nicht. Unter allen Plättchen gibt es eigentlich nur drei, die wirklich immer wertvoll sind. Dies sind die grauen Produktionsfelder (Bauernhof, Park, Atelier), die sagenhafte drei Rohstoffwürfel produzieren und dem Erbauer bei jeder Nutzung ebenfalls einen Rohstoff zukommen lassen. Gelingt es einem Spieler, wenigstens zwei davon zu bauen, sollte ihm der Sieg kaum noch zu nehmen sein.

Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist die Mitarbeit am Schloß. Sich nur darauf zu konzentrieren ist auf Dauer teuer und nur selten empfehlenswert. Ganz ausgelassen werden darf der Burgbau aber auch nicht, denn sonst hagelt es zu viele Minuspunkte bei den Sonderwertungen.

Bei der Gunst des Königs ist eine Grundstrategie spätestens bis zur ersten Sonderwertung empfehlenswert. Da die Boni erheblich steigen, muß von einer Verteilung auf alle vier Entwicklungsschienen dringend abgeraten werden. Empfehlenswert ist die Konzentration auf etwa zwei davon. Welche das sein sollten, hängt sowohl von der Spielerzahl als auch vom Spielverlauf ab. Entwickelt sich beispielsweise eine pekuniär basierte Produktionskette, kann eine erfolgreiche Strategie in der Umwandlung von Geld in Ressourcen bestehen. Ansonsten eignet sich dieser Weg hauptsächlich als letztes Hilfsmittel für in akute Geldnot geratene Häuslebauer. In Siegpunkte zu investieren ist umso erstrebenswerter, je weniger Spieler mitspielen. Zu zwei unverzichtbar, aber im Spiel zu fünft völlig unbrauchbar, da einfach nicht genügend Günste pro Spieler verteilt werden. Die Rohstoffschiene ist insgesamt die schwächste und wird häfig zugunsten der Bau/Aktionsreihe (zu recht) links liegen gelassen. Eine zusätzliche Bauaktion spart nämlich die gleiche Menge Rohstoff, erlaubt aber eben eine Bauaktion ohne das entsprechende Gebäude nutzen zu müssen. Dieses muß noch nicht einmal bereits errichtet sein! Gegen Spielende kann mit dieser Funktion deshalb ziemlich sicher noch immer ein siegpunktträchtiges Prestigegebäude errichtet werden - sehr zum Frust der Mitspieler.

Neben dieser Grundprinzipien gibt es noch so viele Kleinigkeiten zu bedenken. Habe ich genug Geld für die nächste Runde? Wie viel wollen und können die Mitspieler in dieser Runde am Schloß werkeln? Welche Rohstoffe benötige ich um was damit anstellen zu wollen? Sitze ich in der Spielerreihenfolge zu weit hinten und muß dafür einen Arbeiter einsetzen? Will ich Geld ausgeben und/oder mit meinen Mitspielern Absprachen treffen um den Seneschall zu bewegen? Setze ich meine Leute auf den sicheren Feldern nahe der Brücke ein, oder spiele ich auf Risiko und versuche die besseren Neubauten zu nutzen? Welche Strategien verfolgen die anderen?

Diese ständigen Überlegungen führen dazu, dass es praktisch keinen Leerlauf gibt. Die Aktionen der Mitspieler beeinflussen zwar die eigene Planung, werfen sie aber nicht grundsätzlich über den Haufen. Durch das einzelne Einsetzen der Figuren gibt es immer eine Auswahl. Einen Bedarf gibt es sowieso immer. Denn mit etwas mehr Geld und ein, zwei weiteren Rohstoffen ließe sich ja noch mindestens ein weiteres Gebäude bauen... schade, dass die Mitspieler das genauso sehen.

Fazit

Drei Jahre nach Puerto Rico ging ein neuer Stern am Spielehimmel auf: Caylus. Während sich die Gelehrten uneins sind, welches dieser beiden das "bessere" sei, sind sich doch alle Beteiligten in einem einig: Beide Spiele zählen zu den besten Strategiespielen unserer Zeit. Während Puerto Rico eine stärkere direkte Beeinflussung der Handlungsoptionen der Mitspieler erlaubt und mehr Frustpotential besitzt, verliert sich Caylus in (schön gestalteten) Details.

Würden Caylus anständige Übersichtstafeln beiliegen und wäre die Spieldauer etwas kürzer, so ließe es sich sogar in Familienkreisen problemlos ausprobieren. Mit etwas Übung geht aber selbst das. Und mit etwas mehr Übung sind auch die Kleinigkeiten bald kein Problem mehr. Ist der Einstieg erst mal geschafft, hat die Freude an diesem modernen Klassiker kaum ein Ende mehr, denn langweilig wird Caylus nie.

Caylus Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Huch! & friends, 2014
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