Das 20. JahrhundertFoto: Heidelberger Spieleverlag, 2014

Das 20. Jahrhundert

In Das 20. Jahrhundert treiben die Nationen ihre Investitionen in Forschung, Kommerz und Industrie voran. Doch Wachstum erzeugt auch Müll, und so sehen sich die Länder schnell ganz anderen Herausforderungen ausgesetzt.

Bewertung

Durchschnitt: 3 von 5 (4 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
3 - 5 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
75 - 120 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Bietspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Gegenwart, Umwelt, Abfall und Recyling, Wirtschaft, Industrie und Güterproduktion

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2010

Anleitung herunterladen

Das 20. Jahrhundert: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Das 20. Jahrhundert' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Im Das 20. Jahrhundert streben die Nationen nach mehr Bedeutung und treiben ihre Investitionen in Forschung, Kommerz und Industrie voran. Doch Wachstum erzeugt auch Müll, und so sehen sich die Länder schnell ganz anderen Herausforderungen ausgesetzt. Lebensqualität zu erhöhen bedeutet ein gesundes Gleichgewicht zwischen Wirtschaft und Umwelt zu finden, was auch dringend notwendig ist, wenn der unausweichlich scheinenden ökologischen Katastrophe entgangen werden soll…

Jeder Spieler besitzt seine eigene „Region“, die zunächst aus einem quadratischen Startplättchen besteht und schrittweise um weitere Felder erweitert wird. Die Plättchen müssen dabei zumindest an den Ecken benachbart liegen und zeigen Städte und Eisenbahngleise. Die Städte sorgen für Einkommen, Forschung und Wohlstand, manche besitzen sogar Recyclinganlagen.

In jeder Runde werden neue Landplättchen versteigert, dabei dürfen durchaus auch mehrere pro Spieler erworben werden. Die Reihenfolge der zu versteigernden Felder bestimmt der Startspieler, der zunächst derjenige mit den höchsten Umweltschäden ist. Wer passt, darf für das aktuelle Plättchen nicht mehr mitbieten und wer gleich ganz aussteigt, darf zu einem Festpreis noch eines der ebenfalls ausliegenden Technologieplättchen kaufen.

Danach folgt eine zweite Bietrunde, allerdings geht es nun um die Vermeidung der angegeben Höhe an Umweltschäden. Bei diesem Bietverfahren werden auf mehreren Skalen so lange Gebote mit kleinen Holzsteinen markiert, bis in jeder Skala genau ein Gebot von nur einem Spieler vorhanden ist. Sowohl Plättchen als auch Umweltschäden können zu grauen Müllwürfeln auf den neuen Plättchen führen, als auch zu einer sofortigen Verschlechterung des Wertes auf der Umweltskala. Außerdem darf auf jedem neuen Landplättchen ein Bürgerchip platziert werden, mit dem eine Stadt aktiviert wird.

Aktive Recyclinganlagen können einen Müllwürfel pro Runde entfernen. Dieser muss jedoch direkt vom selben Feld stammen, oder von einem benachbarten und mit Gleisen direkt angeschlossenen. Technologien werden ebenso an die Region angelegt wie alle anderen Plättchen und bieten entweder einmalige oder dauerhafte Effekte. So lassen sich damit Brücken errichten, Bürgerchips und Müll transportieren oder Umweltschäden reduzieren.

Nach der zweiten und vierten Runde erfolgt eine Zwischenwertung auf Basis von zu Spielbeginn verteilten Auftragskärtchen. Nach der sechsten Runde kommt es zur Endwertung von Das 20. Jahrhundert, bei der die gesammelten Müllberge und der aktuelle Stand der Umweltschäden eine große Rolle spielen. Es gewinnt schließlich der Spieler mit den meisten Punkten, d.h. der mit dem größten Wohlstand.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Das 20. Jahrhundert in Ausgabe 3/11 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Das 20. Jahrhundert' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Auf den ersten Blick wirkt das 20.Jahrhundert eher uninteressant. Nicht etwa, weil wir es gerade erst hinter uns haben und uns viel lieber mit dem 22.Jahrhundert beschäftigen würden, sondern weil Box und Inhalt irgendwie unspektakulär wirken. Alles schon mal dagewesen, Plättchen, Hochglanzanleitung mit vielen Bildern, trockenes Thema, kein hoher optischer Reiz –und wer will sich schon ernsthaft mit einem Spiel beschäftigen, bei dem immerzu Umweltschäden reduziert werden müssen, da diese sich ohnehin nicht dauerhaft verhindern lassen?

Glücklicherweise funktioniert das 20.Jahrhundert ausgesprochen gut. Zumindest solange kein Spieler allergisch auf Versteigerungen reagiert. Diese sind hier tatsächlich der Kernpunkt, auf den die Spieler achten sollten. Denn manche Landschaftsplättchen passen einfach besser als andere. Mal sind es die dringend benötigten Gleichverbindungen, mal das Einkommen oder der Forschungswert der Städte. Besonders interessant sind Recyclinganlagen, wenn diese zentral in ein funktionierendes Verbindungsnetz gesetzt und in Betrieb genommen werden können. Falls nicht (was erstaunlich häufig der Fall ist), muss eben aus der Situation das Beste gemacht werden. Die Müllabfuhr wäre oftmals eine passende Ergänzung, steht aber leider nur selten zur Verfügung.

Lokomotiven sind ebenfalls sehr nützlich, ermöglichen sie doch zwischendurch den Strategiewechsel, um beispielsweise mit einem Bürgerchip von einer sehr produktionslastigen Stadt zu einer mit Recyclinganlage zu wechseln. Wer dagegen gewollt oder ungewollt keine ausgeglichenen Einkommensquellen besitzt, kann die so gewonnenen Ressourcen mit anderen Technologien aber auch noch zur Erhöhung der Lebensqualität benutzen.

Fazit

Wohlstandswachstum kontra Umweltschutz – diesem Dilemma müssen sich die Spieler im 20. Jahrhundert stellen. Wer erfolgreich sein will, vermeidet allzu große Schäden und maximiert seinen Gewinn. Diese Daueroptimierung mit zehn Versteigerungen ist nicht jedermanns Sache, funktioniert aber recht gut; unterm Strich sind die Umweltschäden sogar ausgewogen. Die Spieldauer liegt bei etwa zwei Stunden, die ohne größeren Leerlauf auskommen. Wen das 20. Jahrhundert optisch wie thematisch anspricht, erhält eine hochwertige Simulation mit hohem Wiederspielreiz.

Das 20. Jahrhundert Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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