Die Burgen von BurgundFoto: Alea, 2014

Die Burgen von Burgund

In Die Burgen von Burgund errichten die Spieler als Fürsten Burgen, Städte und Bergwerke. Sie entwickeln die Ländereien und versuchen, durch Warenhandel, Wissensvorsprung und Städtebau Siegpunkte zu erlangen.

Bewertung

Durchschnitt: 4 von 5 (7 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen, besonders gut mit 3 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
90 - 120 Minuten
Auszeichnungen:
Spiel des Jahres: Empfehlungsliste 2011
Deutscher Spielepreis 2011 (Rang: 2)
Nachfolgespiel:
Die Burgen von Burgund: Neuauflage 2019
Spielfamilie:
Burgen von Burgund
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Sonstiges, Jeder gegen jeden
Thema:
Mittelalter, Europa, Frankreich, Landschaft, Städte und Siedlungen

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Erscheinungsjahr:
2011

Forumsbeiträge

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Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Die Burgen von Burgund' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Bei Die Burgen von Burgund erreichten die Spieler Loire-Tal als einflussreiche Fürsten Burgen, Städte und Bergwerke. Sie entwickeln die Ländereien und versuchen, durch Warenhandel, Wissensvorsprung und Städtebau Siegpunkte zu erlangen. Jeder Spieler verfügt über ein eigenes Fürstentum-Tableau, das aus 37 kleinen, landschaftsspezifischen Sechseckfeldern besteht und das im Laufe des Spiels langsam ausgebaut wird.

Zentrales Element ist der Spielplan, der mehrere Aufgaben erfüllt. Neben der obligatorischen Punkteleiste vermerkt er auch die aktuelle Rundenzahl und die Spielerreihenfolge. Am wichtigsten sind jedoch die sechs Depots, die mit Waren- und Landschaftsplättchen bestückt werden. Jedes Depot besitzt eine Nummer, die eine ganz wesentliche Rolle spielt. Denn ein einzelner Spielzug besteht aus zwei Aktionen, die mit Würfeln gewissermaßen bestimmt werden: Um ein Landschaftsplättchen zu nehmen, muss ein Würfel mit der gleichen Ziffer dafür eingesetzt werden.

Doch damit werden diese noch nicht automatisch in das eigene Fürstentum integriert. Auch hierfür ist eine separate Aktion notwendig, und natürlich haben auch die 37 Fürstenfelder nicht nur verschiedene Farben (grün für Weidenplättchen, gelb für Wissen, beige für Städte etc.), sondern ebenfalls Nummern, die passen müssen.

Durch das Erweitern des Fürstentums werden bei Die Burgen von Burgund zahlreiche verschiedene Effekte ausgelöst. So gibt es alleine acht verschiedene Gebäude, die Siegpunkte, Geld oder zusätzliche Plättchen bringen können. Besonders zahlreich sind die Wissensplättchen, mit denen verschiedene Regeln außer Kraft gesetzt, Siegpunkte gesammelt und sonstige Boni erhalten werden können.

Sechs Felder des Fürstentums sind Wasser (blau) –hier können Schiffsplättchen gesetzt werden. Damit erhalten die Spieler dann Waren vom Spielplan, von denen sie drei Sorten sammeln können. Der Verkauf einer kompletten Warensorte ist eine eigenständige Aktion und liefert vor allem Siegpunkte –natürlich bestimmt die Würfelzahl die Warenart. Die vierte und letzte Aktion ist ausnahmsweise mal unabhängig vom Würfelwert und besteht einfach darin, zwei Arbeiterplättchen zu nehmen. Diese können einmalig eingesetzt werden und dienen dazu, Würfelwerte zu modifizieren.

Strukturiert ist Die Burgen von Burgund in fünf Durchgänge a fünf Aktionsrunden. Am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Die Burgen von Burgund in Ausgabe 3/11 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Forumsbeiträge

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Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Die Burgen von Burgund' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Die große Alea-Box ist gut gefüllt mit zahlreichen Plättchen sowie rund einem Dutzend Fürstentum-Tableaus, die in Anzahl und Verteilung der einzelnen Farbbereiche variieren. Diese Abwechslung ist recht vordergründig, wirkt sich jedoch darauf aus, welche Strategie für den Spieler grundsätzlich lohnenswerter erscheint und mit welchen Plättchen sich mehr Punkte generieren lassen. Noch viel wichtiger ist jedoch, sich der Entwicklung im Spiel anzupassen und das Beste aus den Würfelzahlen zu machen –dabei sind ein paar Arbeiter in Reserve immer sehr hilfreich.

Während des Spiels entwickeln sich jedoch bestimmte Kombinationsmöglichkeiten, die erkannt und genutzt werden müssen. Beispielsweise gibt es ein gelbes Wissensplättchen, das Bonuspunkte für jede Tierart auf den Weiden generiert. Tierart? Ja, manche der grünen Weidenplättchen zeigen zwischen zwei und vier Tiere, manchmal in verschiedenen Arten. Doch viele andere Punktesammlungsmechanismen funktionieren genauso und sorgen dafür, dass die Spieler unterschiedliche Interessen entwickeln –allerdings ist die Plättchenmenge recht knapp kalkuliert, sodass es trotzdem zu einem Wettkampf um einige davon kommt. Und dann wird die Spielerreihenfolge plötzlich wichtig, weshalb Schiffe gebaut und Waren gesammelt werden. Waren sind nette Punktelieferanten, aber auch die Bonuspunkte für erste abgeschlossene Gebiete in den sechs Farben sind nicht zu verachten.

Zu Beginn ist es etwas schwierig sich hineinzufinden, da die Fülle an Handlungsmöglichkeiten und ausliegenden Plättchen etwas unüberschaubar ist. Als sehr hilfreich erweist sich bei den ersten Partien die auf den Fürstentümern abgebildeten Übersichten der Effekte sämtlicher Plättchen –mit Ausnahme der gelben, die jedoch in den meisten Fällen leicht verständlich sind und außerdem auf den letzten beiden Seiten der Anleitung nachgelesen werden können. Eine Konsequenz daraus ist, dass die angegebene Spieldauer nicht annähernd erreicht werden kann –stattdessen sollte mit etwa 30 bis 45 Minuten pro Spieler kalkuliert werden. Große Wartezeiten treten dabei zwar nicht auf, da alle Spieler meist mit der Planung ihres Zuges beschäftigt sind, insgesamt fühlt sich die Spieldauer jedoch etwas zu lang an.

Ein bisschen unglücklich ist auch die Wahl der Farben. Das Gelb ist nämlich nur auf den Tableaus der Spieler ein Gelb und ansonsten ein Hellgrün. Genauergesagt weisen die Plättchen einen hellgrünen, dicken Rand auf. Die Plättchen gibt es also in hellgrün, mittelgrün und dunkelgrün –was nebeneinander noch gut unterscheidbar ist, insbesondere bei den Symbolen der Wissensplättchen jedoch zu zahlreichen Verwirrungen führt. Bei schlechtem Licht sollte auf eine Partie Burgund daher verzichtet werden. Und ganz nebenbei: Bei so vielen Pappplättchen wären auch ein paar Ziptüten sehr hilfreich gewesen.

Fazit

Die Burgen von Burgund ist ein typisches Vielspielerspiel, das komplex, aber nicht kompliziert ist. Es geht nicht darum, mit einer bestimmten Strategie das Spiel zu beginnen –stattdessen muss diese währenddessen entwickelt werden. Plättchen erwerben, Kombinationsmöglichkeiten erkennen und diese sinnvoll nutzen –das ist alles. Die Farbgestaltung hätte ein wenig sorgfältiger ausfallen dürfen, ansonsten sind die Schwächen verzeihbar. Wer Spiele vom Kaliber eines Notre Dame oder Macao mag, liegt hier jedenfalls goldrichtig.

Die Burgen von Burgund Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Alea, 2014
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