GeschenktFoto: Amigo Spiele, 2014

Geschenkt

Bei Geschenkt versuchen die Spieler Kartenreihen auszulegen. Wenn sie eine Karte nicht wollen, können sie einen Chip darauf legen und sie dem nächsten anbieten. Jeder Chip zählt jedoch einen Siegpunkt.

Bewertung

Durchschnitt: 2.5 von 5 (15 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
3 - 5 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 8 Jahren
Dauer:
30 - 30 Minuten
Auszeichnungen:
Spiel des Jahres: Empfehlungsliste 2005
Nachfolgespiel:
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Kartenspiel, Bietspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Abstrakt

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2011

Weitere Auflagen

Geschenkt ist noch zu teuer

Geschenkt ist noch zu teuer
(Foto: Amigo, 2014)Jahr: 2004
Land:   DE
Verlag: Amigo Spiel + Freizeit

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Geschenkt' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Geschenkt ist knallhart. Keine netten Tierchen oder Bürgchen auf dem Cover und auch keine thematische Einstiegshilfe. Reduziert auf das Wesentliche, schnörkelloser Einstieg, keine Regelfragen. Hier geht es nur um eines: Das Spiel. Oder besser: den Mechanismus. Geben oder nehmen - Runde für Runde entscheiden die Spieler sich, um ihre Zahlenreihen zu optimieren und am Ende die wenigsten Minuspunkte zu haben. Klingt einfach? Ist es auch, aber deswegen noch lange nicht anspruchslos.

Runde für Runde wird eine Karte mit einer Zahl von 3 bis 36 darauf aufgedeckt. Und dann geht es auch schon voll los: Entweder ich lege einen meiner anfänglich elf Chips auf die Karte oder ich nehme sie mir. Wenn eine Karte genommen wird, muss sofort die nächste aufgedeckt werden. Das geht so lange, bis der Kartenstapel aufgebraucht ist; dann wird gewertet. Die Zahlen auf den Karten zählen als Minuspunkte, jeder Chip ist ein Pluspunkt. Und eigentlich ist das schon so in sich stimmig.

Praktisch sieht es folgendermaßen aus: Erst wird bei Geschenkt ist noch zu teuer eine Zahl aufgedeckt, der erste Spieler legt einen Chip. Wenn die Zahl auch noch einigermaßen hoch ist, also 32 zum Beispiel, legt auch der Nächste einen Chip usw. Ist ja klar, rein logisch gesehen lohnt es sich erst, die Karte zu nehmen, wenn mindestens 32 Chips draufliegen. Oder? Stimmt nicht ganz, denn Chips sind rar. Und wenn ich keine Chips mehr habe, muss ich unter Umständen schon mal eine 34 nehmen, auf der erst zwei Pluspunkte liegen. 34-2 ist nach Adam Riese 32 - ganz so einfach ist die Entscheidung für oder wider das Nehmen also doch nicht. Zumal Thorsten Gimmler - der Autor - noch einige erschwerende Finessen eingebaut hat, zwei genau genommen. Die erste hilft uns, Minuspunkte zu eliminieren. Wenn ein Spieler nämlich schon mehrere Zahlen hat, die zusammen eine Reihe bilden, dann zählt nur die Niedrigste. Bedeutet: Wenn ich zum Beispiel eine 22 und eine 24 habe, insgesamt also 46 Minuspunkte, und nun aber noch eine 23 organisiere, so zählen alle drei Zahlen zusammen nur noch 22 Minuspunkte. So schnell ist aus einem kleinen Rechenspiel ein durchtriebenes Zockerspiel geworden, bei dem man wirklich genau abwägen muss und unter Umständen auch mal ein Risiko eingeht.

Nehme ich mir die 23 jetzt und streiche damit 46 Minuspunkte? Oder warte ich noch eine Runde, so dass noch 4 Chips mehr draufliegen? Aber was, wenn einer der Mitspieler schon jetzt keine Chips mehr hat und die Karte nehmen muss? Keine einfache Entscheidung. Aber deswegen gleich ein durchtriebenes Zockerspiel? Zu einem solchen wird es erst durch Finesse Nummer zwei: Zu Anfang werden neun Karten verdeckt aus dem Aufdeckstapel entfernt. Somit können nicht nur die Mitspieler einen Strich durch die Rechnung machen, sondern auch das Spiel selbst. Was wenn die 23 gar nicht im Stapel ist? Aber mit etwas Glück ist sie es und am Ende stehen tatsächlich nur 22 Minuspunkte. Und noch 4 Chips - also Pluspunkte - die in der Wertung aber meist nur das "Zünglein an der Waage" darstellen. Am Ende gewinnt, wer insgesamt die wenigsten Minuspunkte hat - in den positiven Bereich zu kommen ist fast unmöglich.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Geschenkt in Ausgabe 1/05 rezensiert.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Geschenkt' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

In der Kürze liegt die Würze. Das Sprichwort trifft auf Geschenkt absolut zu. Wäre die Spieldauer länger, wäre wohl auch das ganze Spiel nicht so kurzweilig und dadurch unterhaltsam. Das karge Design, die völlig schmucklose Aufmachung und die Handlungslosigkeit sorgen dafür, dass sich kein wahrer Spannungsbogen aufbauen kann und der Puls eher weniger stark in die Höhe geht. Wegen der kurzen Spieldauer stört dies jedoch kaum. Mit 20 Minuten ist die Spieldauer außerdem sehr korrekt angegeben - auch wenn das Spiel dadurch als "flach" gebrandmarkt ist. Echte Freakspieler sind dadurch vielleicht abgeschreckt, was jedoch schade ist. Als Zockerspiel macht Geschenkt eigentlich in jeder Runde Spaß, wenn die Spieler nicht allzu verbissen herangehen und auch mal ein Risiko eingehen. Und auch wenn Interkommunikation durch den Spielmechanismus eher nicht vorgesehen ist, kommt es nach einem eher komplexen, denkaufwendigen Spiel durchaus zu lockeren Gesprächen.

Demgegenüber ist das interaktive Element sehr gut gelungen - die Spieler müssen aufeinander Acht und Bezug nehmen, es bleibt aber auch genügend Raum für eigenständige Planungen. Dabei muss natürlich gesagt sein, dass dies kein großes Denker- oder gar Taktikspiel ist. Wichtig sind eigentlich nur Risikobereitschaft und das damit einhergehende Glück. Das mag von Manchem als Negativum aufgefasst werden. Typisches Familien-Kinder-Glücksspiel werden einige jetzt sagen. Aber letztendlich braucht man auch solche Spiele - für Zwischendurch, zum Warmwerden oder um den Abend abklingen zu lassen. Und für diese Zwecke ist es wirklich gut geeignet.

Auch für Anfänger ist Geschenkt empfehlenswert, besonders wegen der sehr zugänglich geschriebenen Regeln. Diese sind zwar in normaler Amigo-Länge, also genauso lang wie bei anspruchsvolleren Kartenspielen wie Bohnanza oder 6 Nimmt, dafür aber sehr ausführlich, in angenehmer Schriftgröße und mit zahlreichen Bildern zum besseren Verständnis. Der Einstieg ist nach einmaligem Lesen sofort möglich.

Fazit
Das Spiel ist somit nahezu universell - für Anfänger als Einstieg in einen Spieleabend, aber auch für Hartgesottene - während des Aufräumens/Aufbauens von größeren Spielen oder einfach nur zum Abschluss. Wir haben auch schon ganze Abende lang an dem kleinen, orange-farbigen Karton gesessen und dann eine Art Rangliste geführt. Das Schöne an dem Spiel ist - und dies sage ich in einem Zeitalter von Puerto Rico und Agricola - tatsächlich seine Einfachheit. Man fühlt sich zurückversetzt in die Zeiten von MauMau oder Skat - mit einfachen Mitteln wird hier viel Spielspaß erzeugt.

Geschenkt Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Amigo Spiele, 2014
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