Glen MoreFoto: Alea, 2014

Glen More

Schottland, im ausklingenden 17. Jahrhundert. Clans wetteifern um Landschaften, Dörfer und Burgen. Doch bei Glen More kann nur der auf dem Spielplan gerade zurückliegende Spieler sein Gebiet vergrößern.

Bewertung

Durchschnitt: 3.3 von 5 (4 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 5 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 10 Jahren
Dauer:
60 - 75 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Laufspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Neuzeit, Europa, Schottland

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Erscheinungsjahr:
2010

Forumsbeiträge

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Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Glen More' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Schottland, im ausklingenden 17. Jahrhundert. Verschiedene Clans wetteifern um Landschaften, Dörfer und Burgen. Doch nur der auf dem Spielplan gerade zurückliegende Spieler kann jeweils sein Gebiet vergrößern. Wer wird der neue Herrscher über die schottischen Highlands?

Nachdem der Spielplan und das Spielmaterial auf dem Tisch verteilt wurden, erhält jeder Spieler bei Glen More sechs Münzen, sein Start-Dorf und ein Clanmitglied, das auf dieses Dorf gesetzt wird. Geld und Ressourcen müssen jederzeit für alle sichtbar sein.

Der Startspieler stellt seine Figur auf ein beliebiges Feld des Spielbrett-Rundkurses. Anschließend setzen die Mitspieler ihre Spielfiguren auf das jeweils folgende Feld des vorangegangenen Spielers. Danach werden alle restlichen Spielfelder bis auf eines mit Plättchen aufgefüllt. Das Feld direkt hinter dem Startspieler bleibt jedoch immer frei.

Glen More verläuft über drei Durchgänge, an deren Ende immer eine Wertung stattfindet. Der erste Durchgang endet, wenn das letzte Plättchen des 1er-Stapels auf die Spielfläche gelegt wird. Analog enden auch die beiden weiteren Durchgänge. Aktiver Spieler ist immer derjenige, dessen Figur auf dem Spielplan am weitesten hinten steht. Der Zug eines Spielers verläuft immer in derselben Reihenfolge. Zuerst versetzt er seine Figur auf ein beliebiges Feld des Rundkurses und nimmt sich das Plättchen, das auf diesem Platz liegt. Anschließend legt er das Plättchen nach den Anlegeregeln an ein Plättchen seiner Auslage an. Dieses und alle direkt umliegenden Plättchen werden automatisch aktiviert und werfen ihre Erträge bzw. Vorteile ab. Last not least wird ein neues Plättchen vom Nachziehstapel an den Anfang der Kette gelegt, so dass dem nachfolgenden Spieler wieder alle Möglichkeiten offen stehen. Einige Plättchen kosten Ressourcen, daher empfiehlt es sich, zunächst kostenlose Plättchen zu nehmen, die ihrerseits Erträge abwerfen (z.B. Getreide, Holz, Stein usw.). Alternativ darf auch eine Ressource vom Markt gekauft werden, die dann aber in diesem Spielzug verwendet werden muss. Verkaufen ist im eigenen Spielzug ebenfalls möglich.
Im Laufe des Spiels werden auch Plättchen mit besonderen Orten aufgedeckt. Solche Plättchen liefern spezielle Vorteile oder bringen am Ende Sondersiegpunkte.

Bei jeder Wertung vergleichen die Spieler ihre Errungenschaften in drei Bereichen: Whiskeyfässer, Chieftrains plus Bonnets und die Anzahl der besonderen Orte. Die Differenz zum Mitspieler mit den wenigsten Errungenschaften ergibt die Siegpunkte, deren Anzahl (Berechnung) auf dem Spielplan abgedruckt ist.

Spielende: Direkt nach der dritten Wertung kommt es zur Schlussabrechnung von Glen More, bei der die Besitzer der drei besonderen Orte „Iona Abbey“, „Loch Morar“ und „Duart Castle“ spezielle Siegpunkte erhalten. Des Weiteren zählt jede Münze einen Siegpunkt. Nun wird noch die Gesamtzahl der eigenen Plättchen miteinander verglichen. Der Spieler mit den meisten Ausbauten muss für jedes Plättchen, das er mehr als der Spieler mit den wenigsten Ausbauten hat, drei Siegpunkte abgeben. Der Spieler, der jetzt über die meisten Punkte verfügt, ist der Gewinner.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Glen More in Ausgabe 4/10 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Glen More' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Mit Glen More veröffentlicht Alea Spiele wieder einmal ein äußerst spannendes, unterhaltsames und anspruchsvolles Brettspiel, das in erster Linie für Strategen und Vielspieler geeignet ist. Ähnlich wie bei Egizia dürfen die Spieler ihre Figur beliebig viele Felder vorrücken, haben aber dann den Nachteil, dass ihre Mitkonkurrenten ggf. mehrmals hintereinander am Zug sind, da immer der am weitesten hinten Liegende an der Reihe ist. Auf den ersten (oberflächlichen) Blick scheint also der Weg der kleinen Schritte am vielversprechendsten zu sein, aber das ist definitiv nicht der Fall. Denn schließlich muss der Spieler mit den meisten Ausbauten am Ende drei Siegpunkte pro überzähligem Plättchen abgeben, und das kann ganz schön reinreißen. Daher ist es sinnvoll, strategisch seinen Ausbau zu planen, um mit dem MiniMax-Prinzip (minimaler Aufwand mit maximalem Ertrag) am Schluss als bester Taktiker den Sieg einzufahren. Dazu kann es übrigens nicht schaden, zumindest einen der drei besonderen Orte zu besitzen, die am Ende Sondersiegpunkte bringen.


Doch was nutzt die Planerei auf den Schluss hin, wenn man nach den ersten Wertungen bereits zu weit hinten liegt? Also sollte der Spieler auch immer die Whiskeyproduktion im Auge behalten, ebenso wie die Chieftrains und die besonderen Orte der Mitspieler. Genau dieses Multitasking-Denken verleiht Glen More einen besonderen Reiz, der sich auch nach mehreren Partien nicht abnutzt. Glen More ist für zwei bis fünf Spieler konzipiert und zündet in jeder Besetzung. Mit vier oder gar fünf Spielern kommt jedoch die höchste Spannung auf, denn die Planungen werden mit steigender Spieleranzahl immer schwieriger. Schließlich ist dann die Gefahr größer, dass ein Mitspieler einem das „Wunschplättchen“ vor der Nase wegschnappt.

Soviel zum Spielprinzip und zur Taktik. Wie sieht es nun mit dem Spielmaterial und der Regelerklärung aus? Das Spielmaterial überzeugt durch schöne Gestaltung und qualitativ hochwertiger Verarbeitung. Sofern das Spiel nicht gerade einem Wasserbruch zum Opfer fällt, ist alles ziemlich „unkaputtbar“. Nicht nachvollziehbar ist aber die Tatsache, dass dem Spiel nur zwei Übersichten/Kurzanleitungen beiliegen, obwohl bis zu fünf Personen mitspielen können. Die ausführliche Spielanleitung ist grundsätzlich zu loben, allerdings ist hier dennoch eine kleine Kritik angebracht. In der Regel wird munter von Chieftrains und Bonnets gesprochen, aber was ist das eigentlich? Da dies nicht so richtig erklärt wird, folgt an dieser Stelle eine kurze Erläuterung dazu: Chieftrains sind Clanmitglieder, die freiwillig vom eigenen Ausbau entfernt wurden. Und Bonnets sind schlicht und einfach die schottischen Mützen, die auf den Kärtchen der besonderen Orte „Cawdor Castle“ und „Castle Stalker“ abgebildet sind.

Last not least noch eine Anmerkung zur Zielgruppe. Glen More ist laut Verpackung auch für Kinder ab zehn Jahren geeignet. Diese Empfehlung erscheint doch sehr optimistisch, denn durch die Vielfalt an taktischen Möglichkeiten sind so junge Kids etwas überfordert. Ältere Jugendliche und erwachsene Vielspieler sind daher eher das angesprochene Klientel dieses wirklich gelungenen Spiels, das bedenkenlos weiterempfohlen werden kann.

Fazit

Glen More ist ein sehr gutes Aufbau- und Optimierungsspiel, das allen Freunden anspruchsvoller Brettspiele viel Freude bereiten wird.

Glen More Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Alea, 2014
Glen More Bild 1Glen More Bild 2Glen More Bild 3Glen More Bild 4Glen More Bild 5

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