LübeckFoto: dlp games, 2014

Lübeck

In Lübeck wählen Spieler ausliegenden Karten-Stapel und bewegen mit den erhaltenen Karten ihre Handelsschiffe der Hanse zu Häfen der Nord- und Ostsee. Die restlichen Stapel werden mit Karten ergänzt und so attraktiver.

Bewertung

Durchschnitt: 3 von 5 (4 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
3 - 5 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 10 Jahren
Dauer:
40 - 50 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Auf-die-Hand-Spiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Mittelalter, Europa, Deutschland, Schleswig-Holstein

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Verlag:
Erscheinungsjahr:
2009

Anleitung herunterladen

Lübeck: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Lübeck' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

In der Zeit der Deutschen Hanse war Lübeck die wichtigste Handelsstadt in Nordeuropa. In Lübeck übernehmen die Spieler die Rollen von Händlern, die mit ihren Handelsfahrten versuchen den meisten Profit zu erlangen.

Von Lübeck aus starten Handelsschiffe auf ihre Fahrten Richtung Brügge, London und Reval. Die gemeinsame Route führt über Stettin, Danzig und Riga, für die beiden erstgenannten weiterhin über Visby und Helsingborg. Jedem Spieler stehen zwei Handelsleute zur Verfügung, mit denen er auf den Koggen reisen kann.

In jeder Spielrunde werden zunächst Handelskarten unter den Spielern verteilt. Dazu werden Päckchen aus mindestens je zwei Karten gebildet, zwei Päckchen mehr als Spieler teilnehmen. Jeder Teilnehmer nimmt sich eines. Die verbleibenden werden in der nächsten Runde um eine Karte vergrößert.

Danach werden reihum so lange Aktionen durchgeführt, bis alle gepasst haben. Wer eine neue Handelsfahrt startet, setzt eine noch leere Kogge in Lübeck ein und stellt seine Spielfigur darauf. Befindet sich bereits eine Kogge vor Ort, kann die Figur auch dazugesetzt werden. Derart bemannt, kann eine Warenkarte des aktuellen oder des folgenden Ortes ausgespielt werden. Das Handelsschiff wird dann gegebenenfalls auf den gespielten Ort bewegt, der Spieler erhält die bis zu sieben Punkte wertvolle Fracht auf der Punkteleiste gutgeschrieben.

Andere Karten erlauben das Starten einer Handelsfahrt in einer anderen Stadt, die Verdopplung von Punkten, den Überfall auf eine beliebige Kogge mittels Piraten sowie den Wechsel einer Figur auf ein anderes Schiff. Um zu passen, dürfen höchstens noch drei Karten auf der Hand eines Spielers sein. Überflüssige, nicht nutzbare Karten müssen abgeworfen werden und liefern ihrem Wert entsprechend viele Minuspunkte. Es gewinnt, wer die meisten Punkte gesammelt hat wenn der Kartenstapel zweimal durchgespielt wurde.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Lübeck' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Trotz seiner überschaubaren Regeln gibt es bei Lübeck einiges zu beachten. Das Hauptproblem ist nämlich das Handkartenlimit am Rundenende, denn ein Abwerfen von Karten ist verdammt teuer und entscheidet oft genug eine Partie. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die gegen Spielende eventuell noch übrigen Karten! Also müssen alle Eventualitäten beachtet und die Anschaffungen gut geplant werden. Dummerweise liefern die am weitesten entfernten Städte die größten Profite, sodass ein zu gieriger Spieler schnell mal zu einer Karte greift, die er dann doch nicht ausspielen kann.

Fein raus ist dagegen, wer Brügge, Amsterdam und Hamburg sammeln konnte, um ohne Störung diese lukrativen Häfen abzuklappern. Vorausgesetzt, eine eigene Kogge kommt überhaupt so weit. Häufig ist es sogar besser, zusammen mit anderen Spielern die Küste entlang zu schippern, da diese mit den fehlenden Hafenkarten aushelfen können. Da aber nur zwei Spielfiguren und eine begrenzte Anzahl Koggen zur Verfügung stehen, muss öfter mal abgewogen werden, welche Strategie die gerade passende ist. Wer überhaupt keinen Plan hat, macht am Besten beides: Ein Männchen segelt allein, das andere reist zusammen mit ein paar Mitspielern. In Zweifelsfällen kann auch eine Sonderkarte nützlich sein. In den meisten Fällen ist es zudem äußerst hilfreich aufzupassen, welche Karten die Mitspieler auf die Hand nehmen.

Einziger Wermutstropfen dieses recht günstigen Hansespiels ist das Material, bei dem zu Gunsten des Preises wohl Abstriche gemacht wurden. Die dünnen Papp-Karten wirken billig, die nur mit einer Schere sauber aus der Perforation zu bekommenden Papp-Schiffe noch mehr. Richtige Holzschiffchen, wie sie beispielsweise in Argentums Seenot im Rettungsboot verwendet wurden, wären hier sicherlich die bessere Wahl gewesen.

Fazit
Hinter einem eher biederen Cover versteckt sich eine kleine Perle, die zweifelsohne zu den Überraschungen des 2009er Jahrgangs gezählt werden darf. Zwar ist Lübeck kein abendfüllendes Handelsspiel, aber trotzdem –oder vielmehr gerade eben deshalb- auch für Gelegenheitsspieler oder als Absacker geeignet.

Lübeck Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: dlp games, 2014
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