Mein erstes Bohnanza
Mein erstes Bohnanza ist eine eigenständige Bohnanza-Variante für Kinder. Die Regeln wurden vereinfacht und die Spieldauer verkürzt. Wie beim Original pflanzen die Kinder Bohnen an und handeln mit diesen.Bewertung
Auf einen Blick
Spieltyp
Spielgefühl
Ludografische Angaben
Text-Rezension
Diese Rezension zu 'Mein erstes Bohnanza' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.
Bohnen für den Nachwuchs -damit sind keine blauen gemeint, die amerikanische Eltern ihren Kindern samt Ausübungsgerät überlassen, um etwaigen Überbevölkerungsproblemen präventiv entgegen zu wirken, sondern Uwe Rosenbergs Kartengemüse für die kleine Kartenhand. Und weil diese eben so klein ist, müssen die Karten auch nicht auf der Hand gehalten, sondern ausgelegt werden.
Im Grundspiel gibt es nur vier Sorten, die auf zwei Feldern angebaut werden können und auch nie mehr als einen Taler Gewinn liefern. Der Gewinn wird zudem mittels der nicht benutzten anderen Karten ausgezahlt, sodass die Kinder nicht mit den Rückseiten hantieren müssen. Nachziehen, sortieren und mit den Mitspielern handeln sind gegenüber dem klassischen Bohnanza unverändert, nur entfällt hier der Erntezwang.
Fortgeschrittene Kinder verwenden zunächst andere (und mehr) Karten, bis schließlich alle im Spiel sind. Auch Zwangsernten, dritte Felder und Handkarten werden schrittweise eingeführt. Dahinter steht übrigens ein pädagogisches Konzept, das im Anhang der Anleitung auch ausführlich erläutert wird.
Konzept hin oder her, manchen Pädagogen möchte man einfach ordentlich auf die Finger geben. Heißt es hier doch tatsächlich, dass bereits Drei- und Vierjährige nach den Grundregeln spielen könnten, was höchstens dann denkbar ist, wenn die Kinder bereits vor der Schulzeit rechnen lernen. In der Praxis ist dies jedoch völlig weltfremd, denn die Grundregeln sind frühestens Grundschülern der ersten Klasse zu empfehlen. Einschränkend sei aber gleich bemerkt, dass die Handlungsmöglichkeiten derart beschränkt sind, dass es sich dabei dann eher um ein spaßfreies Lernen der Regeln handelt. Interessant wird es frühestens, wenn mehr Bohnensorten im Spiel sind.
Die Schwierigkeit besteht dabei nicht darin, die Komplexität der Regeln zu erfassen (die hier schrittweise eingeführt werden), sondern die Sicherheit im Rechnen zu erlangen, Kartenwerte einschätzen zu können und ein Gespür für Verhandlungsgeschick zu entwickeln. Sobald Kinder diesen Entwicklungsschritt genommen haben, können sie aber eigentlich auch gleich das normale Bohnanza spielen...
Fazit
Positiv bleibt festzuhalten, dass es neue, lustige Bohnensorten gibt. Die Altersangabe ist jedoch mit höchster Vorsicht zu genießen, und auch einen spielerischen Mehrwert konnten wir leider nicht finden. Elterliche Unterstützung ist dringend erforderlich, damit Mein Erstes Bohnanza nicht auch das letzte bleibt.
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