Toscana
Bei Toscana dreht sich alles um Wein. In ihrem Zug können Spieler Arbeiter anwerben, Wein produzieren oder damit handeln. Am Markt will jeder möglichst hohe Gewinne erzielen, denn es gewinnt, wer das meiste Geld besitzt.Bewertung
Auf einen Blick
Spieltyp
Spielgefühl
Ludografische Angaben
Kurzanleitung
Diese Kurzanleitung zu 'Toscana' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.
Die bekanntesten Brettspiele rund um das Thema „Wein“ sind sicherlich Vinhos und Grand Cru. Doch auch Toscana beschäftigt sich mit dem edlen Tropfen, wobei das Schwergewicht des Spiels auf dem Handel und dem Verkauf liegt.
Jeder Spieler erhält ein persönliches Tableau, auf das er drei Arbeiter platziert. Diese Arbeiter müssen auf die vorgegebenen Aktionsfelder Anwerbung, Weinproduktion und Handeln gestellt werden. Ein weiterer Arbeiter wird auf die Hand genommen. Nun erhalten die Spieler jeweils sieben Weinverkostungsplättchen, von denen Jeder zwei Plättchen auf die Hand nimmt. Außerdem starten die Spieler mit zwei Rotwein- und Wasserkisten im eigenen Lager.
Den Spielern stehen bei Toscana jede Runde drei Aktionen zur Verfügung. Anwerben, Wein produzieren und Handeln. Beim Anwerben können Arbeiter oder ein Winzer plus ein Lobbyist oder Mr. Rosé angeheuert werden. Diese Personen verlangen unterschiedliche Güter (Rotwein oder Weißwein). Als Gegenleistung erlauben die Persönlichkeiten eine Beeinflussung der Marktpreise. Arbeiter und Winzer benötigen Wasser, um Wein zu produzieren. Dazu werden Wasserkisten auf Kreuzungen der Karte platziert. Die vier angrenzenden Felder produzieren dann Wein (oder Wasser), sofern sich Arbeiter auf den Feldern befinden. Danach werden alle benutzten Wasserkisten in die Bank gelegt. Ein Spieler kann am Weinmarkt handeln, indem er entweder einkauft oder verkauft. Ausschlaggebend für den Gewinn bzw. die Kosten ist der aktuelle Marktpreis. Nachdem die Spieler ihre Aktionen ausgeführt haben, werden die Preise auf dem Weinmarkt angepasst. Beeinflussende Faktoren sind die Meinung des Weingremiums (Lobbyisten), Angebot und Nachfrage sowie eine Weinprobe von Experten (Weinprobeplättchen).
Toscana endet, sobald ein Spieler 60 Geldmünzen erwirtschaftet hat oder die Spieler ihr siebtes Weinprobeplättchen gespielt haben. Der Spieler mit dem meisten Geld hat gewonnen.
Text-Rezension
Diese Rezension zu 'Toscana' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.
Wie in vielen Bereichen des täglichen Lebens entscheidet auch bei der Veröffentlichung von Brettspielen oftmals der richtige Zeitpunkt über Erfolg und Misserfolg. Toscana erschien ungefähr zeitgleich mit Vinhos und Grand Cru, und genau dieser Zeitrahmen war äußerst unglücklich gewählt. Toscana ist eigentlich ein richtig gutes Spiel, aber gegen die Konkurrenz von What´s Your Game und Eggertspiele konnte sich die finnische Veröffentlichung nicht durchsetzen. Hautgrund dafür dürfte die schlechte Illustration sein, die gegen die Hochglanzoptik von Vinhos und Grand Cru gnadenlos abstinkt.
Auch spielerisch kommt Toscana nicht ganz an die beiden Konkurrenten heran, obwohl die Mechanismen funktionieren und das Spiel Spaß macht. Trotzdem fehlt der allerletzte Kick, der einerseits den berühmt-berüchtigten Funken überspringen lässt und andererseits für großen Wiederspielreiz sorgt. Aus welchem Grund auch immer treffen beide Faktoren nicht auf Toscana zu. In den Testrunden wurde das Spiel zwar von allen Spielern gelobt, aber immer mit Abstrichen. Dabei konnten die Tester nicht mal genau definieren, was ihnen eigentlich gefehlt hat. Das Spiel ist gut, dennoch hält sich die Wiederspielmotivation in Grenzen. Warum? Keine Ahnung! Irgendwas fehlt halt. Irgendwas Besonderes. Das gewisse Etwas. Der letzte Kick. Trotzdem sollten die Leser jetzt nicht in den Irrglauben verfallen, das Spiel sei eine Enttäuschung. Das ist nämlich definitiv nicht der Fall. Toscana ist ein ordentliches Strategie- und Taktikspiel, das sich primär für Vielspieler eignet. Leider ist das Spiel mittlerweile out of print und dürfte daher nur noch schwerlich aufzutreiben sein. Außerdem sollte last not least darauf hingewiesen werden, dass Toscana ein Importspiel ist. Eine deutsche Übersetzung der Regeln steht aber im Internet zum Download bereit.
Fazit
Wer von Weinspielen nicht genug bekommen kann, wird mit Toscana gut bedient. An die Klasse von Vinhos und Grand Cru kommt das Spiel zwar nicht ganz heran, aber eine Empfehlung zum Ausprobieren ist das Ganze allemal wert.
Mehr Informationen zu Bewertungen, dem Spielgefühl und Brettspielen in unserer Datenbank findet ihr in unseren Antworten auf häufige Fragen (FAQ).