VillageFoto: Ludoversum

Village

In Village, dem Kennerspiel des Jahres 2012, werden Dorfbewohner nicht nur eingesetzt, um bestimmte Aktionen durchführen zu können. Sie sterben auch, wenn ihre Zeit gekommen ist.

Bewertung

Durchschnitt: 4.3 von 5 (23 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 4 Personen, besonders gut mit 3 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
60 - 90 Minuten
Auszeichnungen:
Kennerspiel des Jahres 2012
Deutscher Spielepreis 2012 (Rang: 1)
Spielfamilie:
Village
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Einsetzspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Mittelalter, Europa, Landschaft, Städte und Siedlungen

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2011

Forumsbeiträge

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Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Village' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

In Village werden Dorfbewohner nicht nur eingesetzt, um bestimmte Aktionen durchführen zu können. Sie sterben auch, wenn ihre Zeit gekommen ist. Egal, ob sie sich als redlicher Handwerker, bedeutender Ratsherr oder frommer Glaubensbruder einen Namen gemacht haben, sie werden nach ihrem Ableben in die Dorfchronik aufgenommen. Diese Ehre wird allerdings nicht allen Dorfmitgliedern zuteil, die jüngeren müssen mitunter anonym bestattet werden…

In jeder Runde nehmen die Spieler reihum Einflusssteine (braun, rosa, orange, grün, schwarz) von verschiedenen Aktionsfeldern und führen die entsprechende Aktion aus. „Getreideernte“ liefert je nach vorhandener Ausrüstung (Pferd, Ochse, Pflug) bis zu vier Säcke Nahrung, „Familie“ zeugt Nachwuchs. Die vorhandenen Familienmitglieder können in verschiedenen Handwerksbetrieben ausgebildet werden, um günstig neue Planwagen, Pflüge, Schriftrollen, Ochsen und Esel zu erhalten. Oder sie werden auf die Reise geschickt und besuchen in einem separaten Bereich des Spielplans nach und nach verschiedene Orte.

Wer lieber daheim bleiben möchte, kann bei Village alternativ auch eine Karriere in der Ratsstube anstreben um kostenlose Privilegien zu nutzen oder sein Heil in der Kirche suchen. Für Letzteres wird das Männchen zunächst in eine Art Klingelbeutel geworfen, in dem sich auch mehrere neutrale Figuren befinden. Außerdem gibt es in jeder Runde eine „Marktaktion“, bei der bestimmte Auftragsplättchen erfüllt werden müssen. Sobald alle Einflusssteine genommen wurden, endet die Runde mit einer Messe, in der vier Figuren aus besagtem Beutel gezogen werden. Spielerfiguren dürfen nun ihren weiteren Aufstieg in der Kirchenhierarchie vorantreiben. Wer sichergehen möchte gezogen zu werden, darf sich für eine Münze auch gezielt aus dem Beutel herauskaufen.

Doch auch alle anderen genannten Aktionen sind kostenpflichtig. Manche erfordern bestimmte Ressourcensteine, andere spezielle Güter. Und häufig muss auch „Zeit“ bezahlt werden. Dazu wird ein entsprechender Marker auf dem Hofplan des Spielers über insgesamt zehn Zeitabschnitte fortbewegt. Bei jeder Umrundung stirbt eines seiner Familienmitglieder –und zwar eines der ältesten Generation. Während die Figuren zu Beginn mit einer 1 markiert sind, können sich die Clans bis in die vierte Generation fortpflanzen. Wer das Zeitliche segnet, wird in der Dorfchronik abgelegt, sofern für seinen Berufsweg dort noch Platz ist. Andernfalls erfolgt eine anonyme Bestattung. Village endet, sobald einer dieser beiden möglichen Beerdigungsplätze voll ist. In einer Schlusswertung werden die Anzahl bereister Orte gewürdigt, die aktuellen Stufen in Ratsstube und Kirche sowie die Anzahl der Verstorbenen in der Dorfchronik. Hinzu kommen noch Punkte durch erfüllte Kundenplättchen und verbleibende Münzen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Village in Ausgabe 1/12 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Village' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Alle Wege führen unter die Erde in die Chronik. Zu Beginn ist die Auswahl der Aktionen ziemlich egal, denn alle erdenklichen Karrierepfade sind lukrativ, für alles gibt es Punkte. Belohnt werden jedoch Spezialisierungen, die die Punkteausbeute maximieren. So lässt sich beispielsweise die Punktezahl pro besuchtem Ort von 1 auf ca. 3 steigern, wohingegen Familien mit weniger als drei Nennungen in der Chronik dort sogar ganz leer ausgehen.

Die Grundidee, Figuren altern und schließlich sterben zu lassen, gibt dem Worker-Placement-Spiel Village ein völlig anderes Spielgefühl, und das liegt nicht nur an der Chronik. Fakt ist, dass die ältesten Familienmitglieder weniger wertvoll sind, da sie einem hohen Todesrisiko ausgesetzt sind. Wer jedoch in Rathaus oder Kirche punkten will, muss bis zum Ende überleben und dort jüngere Figuren einsetzen. Was einen Anachronismus darstellt: Ausgerechnet dort sollen die Jüngeren hin, während sich die Alten in den Handwerksbetrieben und auf Wanderschaft vor ihrem Ableben noch ein letztes Mal nützlich machen sollen.

Noch einmal zurück zur Spezialisierung: Wer viel reisen möchte, benötigt zahlreiche Planwagen, sodass ein Handwerker zur günstigeren Produktion dieser unumgänglich ist. Entsprechend gibt es für viele Strategien und Pfade verknüpfte Abhängigkeiten, die sich während des Spiels meist ganz von allein ergeben. Einen Planungsdruck gibt es hierbei kaum, da sich Handwerker nicht gegenseitig behindern und meist ausreichend Einflusssteine vorhanden sind. Village fördert daher eine intuitive Spielweise, sodass ab der zweiten Partie deutlich flotter gespielt werden kann.

Fazit

Die Dorfältesten müssen sich ganz schön abrackern, bevor sie mit einer Nennung in der Dorfchronik angemessen gewürdigt werden. Durch das Ableben der Familienmitglieder werden aber nicht nur Punkte gesammelt, es kommt auch eine sehr eigenwillige Dynamik ins Spiel. Diese sorgt für eine thematisch passende Originalität –ergänzt durch einen attraktiv gestalteten und selbsterklärenden Plan, auf dem das Dorfleben stattfindet. Kurzum: Village ist das beste eggertspiel für Vielspieler seit Jahren.

Village Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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