Filipino Fruit MarketFoto: Ludoversum

Filipino Fruit Market

Das Spiel Filipino Fruit Market enthält zwei Stichspiele, die thematisch auf einem Markt angesiedelt sind. In Tindahan wird das Stich- mit dem Mehrheitenspiel verbunden, in Bastos können die Zahlen verändert werden.

Bewertung

Durchschnitt: 3 von 5 (1 Bewertung)
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Auf einen Blick

Spieler:
3 - 5 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 9 Jahren
Dauer:
25 - 30 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Kartenspiel, Stichspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Asien, Gesellschaft, Ernährung, Speisen, Wirtschaft, Warenhandel und Warenaustausch

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Erscheinungsjahr:
2009

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Filipino Fruit Market' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Filipino Fruit Market beinhaltet die beiden Stichkartenspiele Tindahan und Bastos!. Wie der Name Filipino Fruit Market schon andeutet, geht es um Früchte und Märkte auf den Philippinen. Am Ende wird in beiden Spielen meistens derjenige die Nase vorn haben, der möglichst viele Stiche landen konnte.

Für das Spiel Tindahan werden zunächst die Marktstände für die einzelnen Obstsorten Banane, Mango, Lanzones, Ananas und Durian ausgelegt. Danach bekommt jeder der Teilnehmer die neun Verkäuferspielsteine in seiner Farbe. Zu Spielbeginn sind die Bananen immer Trumpf, deshalb wird der Eselskarren auf den Bananenmarktstand gestellt. Nehmen weniger als fünf Spieler teil, kommen Obstsorten aus dem Spiel. Die übrig gebliebenen Karten werden gut gemischt und gleichmäßig verteilt.

Nun kann es auch schon losgehen. Wer ausspielen muss, hat immer zwei Möglichkeiten: Entweder er versetzt den Eselskarren auf einen anderen Markstand und ändert somit die aktuelle Trumpffarbe, oder er spielt eine Handkarte aus. Die nachfolgenden Spieler legen entweder eine Obstkarte dazu oder schicken einen ihrer Verkäufer zu einem Marktstand. Der Stich geht dann an den Spieler mit der höchsten Karte. Beim Ausspielen der Obstkarten gelten die üblichen Stichregeln. Das heißt, die angespielte Farbe (Obstsorte) muss bedient werden. Geht dies nicht, darf eine beliebige Fehlfarbe abgeworfen oder mit einem Trumpf gestochen werden. Derjenige, der den aktuellen Stich gewonnen hat, muss in der nächsten Runde ausspielen. Unabhängig davon, ob ein Spieler bedienen kann oder nicht, darf er immer auf das Ausspielen einer Karte verzichten und dafür einen seiner Verkäufer auf den Marktstand setzen, der der angespielten Obstsorte entspricht.

Sobald nach Vergabe eines Stiches mindestens ein Spieler keine Karte mehr hat, wird gewertet. Jetzt gibt es für jeden gewonnenen Stich zwei Punkte, für jede nicht ausgespielte Handkarte einen Minuspunkt und für Verkäufermehrheiten an einem Obststand fünf Punkte. Für den zweiten Rang an einem Stand gibt es immerhin noch zwei Pluspunkte. Nachdem die Punkte notiert wurden, folgt die nächste Partie nach denselben Regeln. War jeder einmal Startspieler, endet das Spiel und es gewinnt derjenige, der insgesamt die meisten Punkte erzielen konnte.

Im Gegensatz zu Tindahan ändern sich bei Bastos! die Obstpreise, also die Punktwertungen für die einzelnen Karten. Außerdem muss jeder Spieler seine so genannte Bastos!-Farbe vor Spielbeginn wählen. Zunächst wird die Preistabelle für die Obstsorten ausgelegt und jeweils auf das Feld Null ein Preisanzeiger gesetzt. Nachdem die Obstkarten gleichmäßig verteilt wurden, muss jeder Spieler eine Karte verdeckt vor sich ablegen. Dieses Obst ist dann für den Rest des Spiels seine Bastos!-Farbe. Anschließend decken alle gleichzeitig ihre gewählte Karte auf. Der Preis jeder Obstsorte die als Bastos!-Farbe gewählt wurde, wird um eins erhöht.

Auch bei diesem Spiel gelten die üblichen Stichregeln, mit der Ausnahme, dass bei Bastos! die Trumpffarbe nicht gleich zu Spielbeginn feststeht. Ein Spieler, der eine angespielte Farbe nicht bedienen kann, darf die Obstsorte auf seiner abgeworfenen Karte zum Trumpf erklären, wenn es sich dabei nicht um seine Bastos!-Farbe handelt. Sobald die Trumpfsorte auf diese Weise für den Rest der Runde festgelegt wurde, wird der Preis der entsprechenden Obstsorte um zwei Punkte verringert. Ab jetzt darf anstatt des Abwerfens einer Fehlfarbe auch wieder getrumpft werden. Den Stich erhält wie üblich derjenige, der die höchste Karte bzw. den höchsten Trumpf gespielt hat. Ein Spieler, der jedoch eine Karte seiner Bastos!-Farbe gelegt hat, gewinnt nie den aktuellen Stich. Wenn jemand seine Bastos!-Farbe spielt, muss er unmittelbar danach den Wert einer beliebigen Obstsorte in der Preistabelle um eins nach oben oder unten ändern.

Haben alle ihre letzten Karten ausgespielt, ist eine Runde zu Ende. Die Obstkarten der eigenen Stiche sind nun so viele Punkte wert, wie der Preisanzeiger dieser Sorte aktuell angibt. Dies können durchaus auch Minuspunkte sein. Nach dem Notieren der Punkte werden alle Preisanzeiger wieder auf Null gesetzt und es beginnt die nächste Runde mit einem neuen Geber. War jeder zweimal der Kartengeber, rechnen alle ihre Gesamtpunkte aus und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Filipino Fruit Market' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Meinung

Wer die kurzen und leicht verständlichen Regeln von Filipino Fruit Market gelesen hat, darf sich in Zukunft damit brüsten, die Bedeutung zweier Wörter in der philippinischen Sprache Tagalog zu kennen. „Tindahan“ heißt nämlich soviel wie „Markstand“ und „Bastos!“ ist der Ausdruck den Filipinos gebrauchen, wenn ein Spiel mal wieder nicht so gelaufen ist, wie sie es sich erhofft haben. Wissbegierige können außerdem noch ein paar geschichtliche Informationen zu den verschiedenen Obstsorten aufschnappen, da diese dem Spiel in Form von kleinen Infoblättern beiliegen.

Wie oben schon erwähnt, handelt es sich sowohl bei Tindahan wie auch bei Bastos! um Stichkartenspiele. Beide Spiele können überzeugen und erfordern trotz der Ähnlichkeiten andere Herangehensweisen. Tindahan ist etwas einfacher und daher auch für Kinder etwas besser geeignet, da bei Bastos! doch mehr Überlegungen angestellt werden müssen und es durch die Preisfluktuation der Obstsorten schwieriger zu durchschauen ist. Mitspielen können Kinder ab neun Jahren jedoch bei beiden Varianten.

Alle, für die es ein leichtes ist, sich bereits ausgespielte Karten oder die Anzahl von bereits gemachten Stichen gut zu merken, haben natürlich bei beiden Spielen einen Vorteil, da sie mit diesem Wissen am besten Ausspielen können. Ein Schafkopf-Profi wird also sicherlich auch bei Tindahan oder Bastos richtig auftrumpfen können. Es ist aber nicht nur ein gutes Gedächtnis notwendig, um am Ende als Sieger dazustehen. Bei Tindahan ist es zum Beispiel sehr wichtig, zum richtigen Zeitpunkt auf das Ausspielen einer Karte und somit eventuell auf einen Stich zu verzichten, um dafür einen Verkäufer zwecks Mehrheiten an den Obstständen zu platzieren. Des weiteren ist es ja auch möglich, die Trumpffarbe während einer Partie zu verändern, was wiederum auch ein spielentscheidendes Element darstellen kann. Wer Bastos! gewinnen möchte, muss nicht nur seine Bastos!-Farbe geschickt wählen, sondern auch die Preise für die Obstsorten zum richtigen Zeitpunkt abändern und es bestenfalls noch schaffen, die gewünschte Farbe zum Trumpf zu machen, da diese dann für die ganze Runde gilt.

Das taktischere Spiel von beiden ist sicherlich Bastos!, denn bei der Wahl der Bastos!-Farbe stehen die Spieler vor einer schwierigen Entscheidung. Wird eine Obstsorte gewählt, die sich häufig auf den eigenen Handkarten findet, so werden am Ende weniger eigene Stiche zu Buche stehen, aber dafür lassen sich die Preise öfter ändern. Wer von der eigenen Bastos!-Farbe dagegen weniger auf der Hand hat, der kann mit Sicherheit mehr Stiche machen, ist aber den Preismanipulationen der Mitspieler ziemlich ausgeliefert. Zum Ausprobieren und Taktieren besteht also hier durchaus Spielraum. Natürlich sind beide Spiele auch ein bisschen glücksabhängig, da jeder bis zu einem bestimmten Punkt von seinen Handkarten abhängig ist, aber dieser Glücksanteil hält sich die Waage und ist bei jedem anderen Stichspiel auch gegeben.

 

Fazit

Reine Männerrunden wird wahrscheinlich ein Stichspiel mit anderem Thema besser ansprechen, aber für Familien und gut gemischte Spielgruppen, die ein etwas aufgepepptes Stichspiel mit netter Thematik suchen, ist Filipino Fruit Market bestens geeignet.

 

Filipino Fruit Market Bild 1 Holzsteine (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
Filipino Fruit Market Bild 1Filipino Fruit Market Bild 2Filipino Fruit Market Bild 3Filipino Fruit Market Bild 4Filipino Fruit Market Bild 5Filipino Fruit Market Bild 6Filipino Fruit Market Bild 7

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