YunnanFoto: Ludoversum

Yunnan

Bei Yunnan besuchen die Spieler als Teehändler entlegenen Provinzen, errichten Teehäuser und investieren in neue Fähigkeiten ihrer Händler. Ihr Ziel: das große Geld. Wer davon am meisten besitzt, gewinnt das Spiel.

Bewertung

Durchschnitt: 4.5 von 5 (4 Bewertungen)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 5 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
90 - 120 Minuten
Erweiterungen:
Yunnan: Dian Mu Temple
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Einsetzspiel, Jeder gegen jeden
Thema:
Mittelalter, Asien, China, Wirtschaft, Warenhandel und Warenaustausch

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2013

Anleitung herunterladen

Yunnan: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Video-Anleitung

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Yunnan' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Als Teehändler geht es in die entlegene chinesische Provinz Pu'er, um von dort aus über Yunnan, Sichuan, Qamdo, Tibet und schließlich Qinghai Handelsrouten aufzubauen. Doch diese „Pferdestraße“ wird nicht nur von Händlern bereist, auch Teehäuser und Handelsposten werden errichtet. Um die eigenen Routen ausbauen zu können, müssen verschiedene Verbesserungen erworben werden (Anzahl Figuren, Reisereichweite, Passierscheine, Einfluss...), deren Kosten bei einem versteigerungsartigen Workerplacement vom gleichzeitigen Interesse der Mitspieler abhängen.

Die Spieler setzen bei Yunnan reihum ihre Figuren in die Gebäude und den Markt ein. Die Handelsschule sorgt für eine zusätzliche Figur, die sofort im Markt platziert wird, das Zollamt erhöht die Bewegungspunkte, der Pferdehändler die Anzahl erreichbarer Provinzen. Über den Bauhof können Teehäuser und Handelsposten errichtet werden, das Drachenhaus steigert den Einfluss, der bei späteren Gleichständen wichtig wird. Bei all diesen Gebäuden gibt es fünf Gebotsplätze zu festen Preisen, bei denen allerdings nur die drei teuren „sicher“ sind. Wer dagegen versucht, über die billigeren Plätze ein Schnäppchen zu machen und überboten wird, wird verdrängt und muss seine Figur neu platzieren.

Wer dagegen die Bank wählt, bekommt Geld (abhängig von der Summe aller Gebote) und muss alle verbleibenden Händler zum Markt stellen. Alle dortigen Figuren dürfen anschließend reisen – und zwar gemäß ihrer Fortschritte (Reichweite, Bewegungspunkte) und in umgekehrter Spielerreihenfolge. Aus einer Provinz, in der eine Bewegung endet, darf eine Figur eines anderen Spielers mit niedrigerem Einfluss in die nächst niedrigere Provinz (näher an Pu'er) zurück gesetzt. Sind nach dem eigenen Zug einzelne Händler oder Handelsposten isoliert, d.h. nicht über Figuren mit dem Markt verbunden, müssen sie nach Pu'er zurück.

Nachdem alle Reisen durchgeführt und erworbene Bauwerke eingesetzt wurden, taucht ein „Provinzkommissar“ in derjenigen Provinz auf, die gleich den höchsten Erlös generieren wird. Von dort verbannt er einen Händler zurück in den Markt – und zwar den Spieler mit dem höchsten Einfluss kleiner als 4, aber nicht den dortigen Teehausbesitzer. Danach dürfen bei Yunnan sämtliche Händler noch „Gastgeschenke“-Plättchen einsammeln (soweit noch vorhanden) und ihren Tee zu Festpreisen verkaufen. Die Erlöse können beliebig in Geld und Siegpunkte aufgeteilt werden. Die Partie endet, sobald ein Spieler 80 Punkte erreicht hat oder keine Geschenke mehr übrig sind. Dann gibt es noch einen Bonus für den erreichten Fortschritt bei Passierscheinen und Einfluss, sowie für Teehäuser und Restgeld.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Yunnan in Ausgabe 6/13 rezensiert und umgerechnet mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Video-Rezension

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Yunnan' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Zu dritt verläuft Yunnan relativ entspannt, können doch alle Gebäudeaktionen jederzeit genutzt werden. Zu viert sieht es dagegen schon anders aus, hier wird es im späteren Verlauf an der einen oder anderen Stelle schon mal eng. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die aktuellen Aktionen der Mitspieler im Auge zu behalten, sondern auch ihre strategische Entwicklung. Passierscheine, Einfluss und Teehäuser bringen am Ende einen ordentlichen Bonus, doch wenn in den letzten Runden alle Spieler für diese Fortschritte bieten, geht mindestens einer immer leer aus. Noch deutlicher wird dies bei voller Besetzung, zumal hier bereits in der zweiten Runde mehr Figuren zur Verfügung stehen, als in die Gebäude eingesetzt werden könnten. Und da es kaum einen Sinn macht, bereits in der ersten Runde nach Yunnan zu ziehen, werden die Spieler praktisch gezwungen, unterschiedliche Strategien zu verfolgen. Teure Aktionen lassen sich auch nur begrenzt auf Dauer über Reisen finanzieren, insbesondere wenn man mit dem Teehandel eigentlich Punkte verdienen will. (Berücksichtigt man den Wertverlust des Geldes, wird der Preisdruck umso klarer: Entspricht beim Handel 1 Münze noch 1 Punkt, müssen zum Schluss dafür bereits 3 aufgebracht werden.)

In einer friedlichen Dreier-Partie mag man ohne Bank auskommen, doch es verhält sich damit meist eher wie beim Boxenstopp eines Formel-1-Rennens: Gutes Timing bedeutet, 1x in der Partie diese Funktion zu nutzen. Zwei Mal geht auch noch, aber drei Mal ist zu viel. Gerade wenn die Auszahlungen lukrativ werden, sind die Spieler bereits so weit fortgeschritten, dass bei einem Besuch des Kreditgebers hohe Erlöse wegfallen.

Doch damit kein falscher Eindruck entsteht: Es gibt auch friedliche Partien zu viert. Sobald die Händlerschaft ordentlich angewachsen ist, entsenden die Spieler ihre Figuren nämlich hauptsächlich in die Lande, um Geld und Punkte zu verdienen. Die Fortschritte sollten aber nicht vernachlässigt werden, denn es gibt eigentlich immer Verbesserungsbedarf. Insbesondere die Erreichbarkeit entlegener Provinzen ist wichtig, auch in Bewegungspunkte  sollte zumindest zu Beginn investiert werden.

Fazit
Verschiedene Stellschrauben machen Yunnan zu einem abwechslungsreichen und interessanten Worker-Placement-Spiel, das über seine Aktionsversteigerungen und Verdrängungsmechanismen auch ein paar Ärgerkomponenten enthält. Am ausgewogensten spielt es sich zu viert, während der erhöhte Konkurrenzdruck zu fünft reizvoller ist als das (zu) friedliche Aufbauspiel zu dritt. Die Zweiervariante taugt nur für überzeugte Fans, denn hier muss jeder gleich zwei Farben übernehmen.

Yunnan Bild 1 (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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