Schwarzer FreitagFoto: Ludoversum

Schwarzer Freitag

Schwarzer Freitag ist ein Börsenspiel, in dem sich die Aktionkurse durch Angebot und Nachfrage auf und ab, bis zu einem Crash verändern. Wenn der Silberkurs bei 100 liegt, endet das Spiel.

Bewertung

Durchschnitt: 3 von 5 (1 Bewertung)
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Auf einen Blick

Spieler:
2 - 5 Personen, besonders gut mit 4 Spielern
Alter:
ab 12 Jahren
Dauer:
60 - 120 Minuten
Sprache:
Anleitung und Spielmaterial in Deutsch

Spieltyp

Genre:
Brettspiel, Sonstiges, Jeder gegen jeden
Thema:
Wirtschafts-Simulation, Wirtschafts-Strategie, Gegenwart

Spielgefühl

Einstieg:
schneller Start
ewige Erläuterungen
Komplexität:
super simpel
kolossal knifflig
Interaktion:
jeder für sich
alle zusammen
Zufall:
glattes Glück
pure Planung

Ludografische Angaben

Verlag:
Illustrator:
Erscheinungsjahr:
2010

Anleitung herunterladen

Schwarzer Freitag: Spielanleitung herunterladen (PDF-Dokument). Zum Betrachten benötigst Du den kostenlosen Acrobat Reader.

Kurzanleitung

Diese Kurzanleitung zu 'Schwarzer Freitag' stammt von unserem Partner Ludoversum. Wir konzentrieren uns im Text auf wichtige Mechanismen des Spiels und ignorieren absichtlich Details und Sonderregeln.

Am 25. Oktober 1929 erschütterte der „Schwarze Freitag“ die amerikanische Börse und führte zur ersten Weltwirtschaftskrise. Jetzt legt Friedemann Friese nach und seine eigene Interpretation zum Börsenparkett vor: In Schwarzer Freitag erwerben die Spieler Anteilsscheine von fünf anonymen Unternehmen, deren Aktienkurse den Regeln des Marktes (Angebot und Nachfrage, sowie nicht kalkulierbare Risiken) unterworfen sind. Geschickte Spekulationen bedeuten erhebliche finanzielle Gewinne, die dann in wertbeständige Edelmetalle investiert werden.

Der Spielplan zeigt eine riesige zweidimensionale Kurstabelle, auf der die Aktienkurse der fünf Unternehmen notiert werden. Der Preis beträgt zu Beginn für alle fünf nur günstige 7 Dollar/Euro/Taler/was-auch-immer, kann jedoch im Verlauf des Spiels auf über 200 steigen. Die Spieler beginnen mit jeweils fünf zufälligen (und geheim gehaltenen) Aktien, aber ohne jedes Kapital. Um investieren zu können, müssen Kredite aufgenommen werden. Wie viele möglich sind, wird durch die aktuelle Spielphase reguliert. Diese legt außerdem fest, wie viele Aktien in einer einzelnen Aktion ge- oder verkauft werden dürfen, wie viel Silber und welche Details bei Preisänderungen zu berücksichtigen sind.

Kauf und Verkauf von Aktien erfolgen direkt vom und an den „Markt“, einer offenen Auslage von bunten Holzköfferchen. Am Ende eines jeden Zuges wird immer ein Köfferchen aus verschiedenen Skalen und dem Markt umgesetzt, womit Angebot und Nachfrage im Markt simuliert werden.

Preisänderungen unterbrechen das Spiel und werden ausgelöst, nachdem fünf Mal Aktien gekauft, fünf Mal verkauft oder fünf Mal Silberbarren erworben wurden. Dann werden eine entsprechende Menge von Köfferchen aus einem schwarzen Beutel gezogen und die auslösende Reihe von gesammelten Köfferchen stattdessen hineingeworfen. Je mehr Koffer einer Farbe gezogen werden, desto besser entwickelt sich der Kurswert. Immer höhere Kurse führen dazu, dass auch neutrale schwarze Koffer in den Sack wandern –diese reduzieren die Aktienkurse und erhöhen die Silberpreise, wenn sie gezogen werden. Außerdem müssen Zinsen auf die gesammelten Kredite gezahlt werden. Desweiteren gibt es sofortige Kursänderungen, wenn der letzte Koffer einer Farbe aus dem Markt entfernt oder ein dritter Koffer einer Farbe in eine der beiden Kaufleisten gesetzt wird.

Schwarzer Freitag endet, sobald der Silberpreis 100 erreicht. Alle vorhandenen Anteilsscheine dürfen nun noch zum aktuellen Kurswert verkauft und in Edelmetall investiert werden. Wer davon nun am meisten hat, gewinnt den Schwarzen Freitag.

spielbox-Rezension

Die spielbox ist das auflagenstärkste Gesellschaftsspiele-Magazin weltweit. Die Redaktion hat Schwarzer Freitag in Ausgabe 2/11 rezensiert und umgerechnet mit 3 von 5 Sternen bewertet.

Interessierte können diese und andere Ausgaben im spielbox-Shop bestellen.

Text-Rezension

Diese Rezension zu 'Schwarzer Freitag' kommt von unserem Partner Ludoversum. Bald zeigen wir auch wieder an, welcher Autor sie verfasst hat.

Ob „Anteilsscheine“ oder „Aktien“, beim schwarzen Freitag sind alles kleine Köfferchen. Die sehen gut aus, sind praktisch und lassen sich vielfältig verwenden. Unterm Strich sind sie aber immer das Gleiche: kleine, bunte Koffer. Genauso interessant ist auch die Verpackung, auf der vor leuchtend grünem Hintergrund die Symbolfiguren der Börse prangen: Bulle und Bär. Da wirkt der Spielplan schon wesentlich nüchterner, eher ein wenig wie das Periodensystem der Elemente.

Genauso trocken verläuft dann auch das Spiel, das andauernd durch irgendwelche Kursänderungen unterbrochen wird. Es erfordert ein wenig Routine, um dabei keine wichtigen Details zu vergessen. Zum Beispiel den Silberpreis anzupassen wenn schwarze Koffer gezogen werden, oder zum Abschluss des Zuges noch einen Koffer irgendwo hinzusetzen. Und dabei auch noch den Überblick behalten, wann eventuell eine Reihe voll wird und die nächste Preisänderung ausgelöst wird. Immerhin: Im schwarzen Beutel befindet sich auch ein großes Dollarsymbol, das wenigstens an die (auch gerne mal vergessene) Zinsabgabe erinnert.

Bei so vielen Regeldetails ist eine gut strukturierte Anleitung notwendig, an der es hier leider hapert. Wichtige Details sind in Beispielen versteckt und müssen mühsam gesucht werden, was eine nicht zu unterschätzende Einstiegshürde darstellt. Auch kleine Übersichtskärtchen wären hilfreich gewesen.

Ob der Startspieler wirklich einen so großen Vorteil besitzt, dass seine Mitspieler mit einmaligen Sonderaktionen ausgestattet werden müssen, wurde in mehreren Spielrunden kontrovers diskutiert. Sicherlich entwickeln sich Kurse bevorzugt dort besonders gut, wo viel investiert wird um Koffer in den Sack zu bekommen, sodass Trends beeinflusst werden können. Aber es ist eben auch so, dass die Streuung bei den gezogenen Koffern sehr, sehr groß ist. Was zur Folge hat, dass der Schwarze Freitag sehr häufig von demjenigen Spieler gewonnen wird, der in den ersten zwei bis drei Runden mit seinen erworbenen (und zu Beginn verteilten) Koffern einfach Glück hatte und schneller reinvestieren konnte als seine Mitspieler. Und da eine Partie nicht die angegebenen 55 Minuten, sondern eher die doppelte Spielzeit benötigt, müssen sich die Spieler die Frage stellen, ob Aufwand (Zeit und Arbeit) und Einfluss für sie in einem adäquaten Verhältnis zueinander stehen.

Fazit

Schwarzer Freitag erfordert viel organisatorischen Aufwand und ein wenig Durchhaltevermögen. Trotz hohem Glücksanteil –oder vielleicht gerade eben deswegen- handelt es sich hierbei aber um eine gut funktionierende Simulation von Angebot und Nachfrage, von Aktienkursen und „Return of Investments“, die zu sehr unterschiedlichen Entwicklungen auf dem Kurstableau führen kann. Wer diese Kursentwicklungen spannend findet und die vielen Detailanpassungen nicht scheut, kann sich unbelastet an den Aktienmarkt von Schwarzer Freitag wagen.

Schwarzer Freitag Bild 1 Das Spielbrett (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Foto: Ludoversum
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